Witten. Die Bilder von dem munteren Treiben zu Heiligabend in einer Wittener Kneipe erschrecken. Party oder wie man es auch nennen mag geht gar nicht.
Was da an Heiligabend in einem Wittener Lokal abging, geht gar nicht. Selbst wenn nicht gegen die Corona-Verordnung verstoßen worden sein sollte (woran ich zweifele), zeugt diese fröhliche Feier von wenig Fingerspitzengefühl. Eine solche Party – gerade mit Tanz – passt einfach nicht in diese Zeit.
Hier geht es nicht um eine moralische Bewertung. Die einen jetten trotz Corona noch um die Welt, die anderen rennen sogar mit Maske durch die Fußgängerzone – jeder ist seines Glückes Schmied. Der Spaß hört dann auf, wenn ich etwas tue, was am Ende definitiv zur Verbreitung des Virus beitragen könnte – und da gehört Party nun einmal dazu. Ob man das Treiben in dem Lokal am Ende nun so nennt oder nicht.
Zu dem Event in der Wittener Kneipe wurde eingeladen
Zu der Feier mit DJ ist ausdrücklich eingeladen worden – weshalb man davon ausgehen darf, dass Tanzen ausdrücklich in Kauf genommen wurde, wenn nicht sogar gewollt war. Es mag ja durchaus sein, dass der Betreiber streng auf Einlasskontrollen etc. geachtet hat, wie er selbst versichert.
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Trotzdem fragt man sich, warum er in der heutigen Zeit überhaupt so ein Format anbietet und warum dann nicht alle geimpften oder genesenen Besucher wenigstens getestet sein mussten. In Niedersachsen braucht man 2G plus, um einen Kaffee trinken zu gehen. Und in Witten reicht 2G für die X-Mas-Sause?
Sorry, liebe Wirte, wir wollen keine Spaßverderber sein und eine lebendige Gastronomie liegt uns sehr am Herzen. Jeder Gast, jede Einnahme sei eurer krisengeplagten Branche gegönnt. Aber alles hat seine Grenzen. Wenn Menschen dicht beieinander stehen, trinken, lachen, singen und tanzen, ist das was anderes, als wenn ich mit einer kleinen Gruppe an getrennten Tischen und mit Abstand im Café oder Restaurant zusammensitze – wie es ja immer noch erlaubt ist, in NRW erstaunlicherweise übrigens nach wie vor ohne Test.
Veranstalter sollte daraus seine Lehren ziehen
Im Falle der Heiligabend-Feier sollte man noch einmal beide Augen zudrücken – alles andere wäre vermutlich existenzgefährend. Man darf nur hoffen, dass der Veranstalter etwas daraus lernt: Party in Corona-Zeiten geht gar nicht, auch nicht an Silvester. Sonst dürften an dieser Stelle bald ganz die Lichter ausgehen.