Witten. Bei der Hitze ist Abkühlung gefragt. Baden in der Ruhr scheint da für manche in Witten naheliegend zu sein. Doch der Fluss kann zur Falle werden.
Angesichts der Hitze in diesen Tagen kommt die Ruhr geradezu verführerisch daher. Doch DLRG-Sprecherin Vanessa Vogel warnt noch eindringlicher als sonst davor, das Badeverbot zu umgehen.
Wittener Sprecherin warnt vor einem Sprung ins kühle Nass
Gerade an diesem langen Wochenende mit Temperaturen, die über 35 Grad liegen sollen, suchen viele Menschen eine Abkühlung. Da liegt es natürlich nahe, sich in der Ruhr erfrischen zu wollen. Doch allein schon bei der Idee verlören die Menschen aus dem Blick, was das für den Körper bedeute, warnt Vanessa Vogel. Denn der Körper müsse den Temperaturwechsel auch entsprechend verkraften. „Leute unterschätzen gern, welche Belastung damit einhergeht.“
Eine andere Gefahr, vor der die Sprecherin warnt, sind die Langzeitfolgen der Flut im vergangenen Jahr. Noch immer schwimmt Treibgut durch die Ruhr. Ob dicke Baumstämme oder dünne Äste: Im Zweifelsfall sind sie für Schwimmerinnen und Schwimmer eine echte Bedrohung. Vor wenigen Tagen seien sogar in Höhe des Campingplatz Steger Reste eines Wohnwagens aufgetaucht, die sich aber noch nicht aus dem Wasser herausholen lassen. „Allein das Beispiel macht doch deutlich, welchen Risiken Leute ausgesetzt sind, wenn sie in die Ruhr steigen“, warnt Vanessa Vogel.
Strudel und Strömungen im Fluss sind unberechenbar
Aber auch schon vor der Jahrhundert-Flut hat die DLRG immer wieder dazu aufgerufen, es mit dem Schwimmen in der Ruhr zu lassen. Strudel und Strömungen seien an vielen Stellen unberechenbar, unter anderem an der Schwalbe-Anlegestelle Uferstraße oder auch am Wasserkraftwerk Hohenstein.
Ganz brisant wird es, wenn Jugendliche Alkohol trinken und dann leicht übermütig meinen, einen Sprung ins kühle Nass wagen zu können. Vogel appelliert auch an die jungen Menschen, nicht in die Ruhr zu steigen. Durch den Alkohol sei die Reaktionsfähigkeit eingeschränkt. Dies führe zu einer falschen Einschätzung von Gefahren.
Nun steht der DLRG aber nicht nur mit Blick auf das Thermometer ein heißes Wochenende bevor. Ihr Einsatz ist auch beim Drachenbootcup „Days of Thunder“ gefragt. Rund 50 ehrenamtliche Kräfte sind dafür erforderlich. „Das ist die Hälfte aller Helferinnen und Helfer, die wir überhaupt haben“, sagt Vanessa Vogel.
Natürlich seien nicht immer alle verfügbar. Daher werde man es voraussichtlich nicht schaffen, alle fünf Wachstationen entlang der Ruhr am Wochenende zu besetzen. Zwei davon sind an der Bommeraner Uferstraße, eine liegt am Fähranleger der Schwalbe, die andere am Campingplatz Steger. Die weiteren Stationen sind am alten Stellwerk der Bahn an der Nachtigallstraße, an der Herbeder Lakebrücke und am Herbeder Südufer des Kemnader Sees.