Witten. Wittens Freibad öffnet erst am 23. Juni. Die Ruhr ist für eine Abkühlung keine Alternative, so die DLRG. Warum der Fluss zur Falle werden kann.

Entsetzen herrscht nach dem Tod einer 17-Jährigen bei einem Badeunfall im Rhein in Duisburg. Zwei Jugendliche, 13 und 14 Jahre alt, werden vermisst. Auch bei ihnen geht die Polizei davon aus, dass sie tot sind. In Witten gab es in diesem Jahr noch keinen schweren Badeunfall in der Ruhr. Die DLRG warnt aber erneut vor dem Schwimmen im Fluss - was bei diesen Temperaturen sehr beliebt ist.

Das Annener Freibad öffnet erst am 23. Juni. Da dürften sich bei der Sommerhitze wieder viele Menschen am Ruhrufer treffen. Der an vielen Stellen scheinbar gemächlich dahinfließende Fluss könnte zur gefährlichen Falle werden, sagt DLRG-Sprecherin Vanessa Vogel. Schwimmen in der Ruhr ist nicht nur verboten, sondern sei auch äußerst gefährlich. Die Ablegestelle der „Schwalbe“ an der Bommeraner Uferstraße sei der beliebteste Treffpunkt für Leute, die im Fluss Abkühlung suchten. Die 27-Jährige betont: „Es gibt Strömungen, die man von oben nicht sehen kann.“ Diese könnten tückisch, manchmal auch lebensgefährlich werden.

An Brückenpfeilern in der Ruhr in Witten besteht Lebensgefahr

Auch im Bereich der Nachtigallbrücke würden sich abends gerne Jugendliche treffen, um Alkohol zu trinken und danach eine Runde zu schwimmen. Keine gute Idee, so Vogel. Nicht zuletzt verzögere der Alkohol die Reaktionsfähigkeit und führe zu einer falschen Einschätzung von Gefahren. Auch das Wasserkraftwerk Hohenstein sei ein beliebter Treffpunkt von Ruhr-Schwimmern. „Sehr gefährlich“, warnt die DLRG-Sprecherin. Denn dort könne es zu Strudeln kommen, die Schwimmer sogar in die Tiefe ziehen könnten. „Am Wasserkraftwerk können sich die Strömungsverhältnisse binnen Sekunden ändern, wenn etwa ein Schleusenvorgang beginnt.“

Auch vom Baden an der Herbeder Lakebrücke rät die Rettungsschwimmerin ab. Denn im Bereich der dortigen Buhnen gebe es oberflächliche Wirbel im Wasser. Diese könnten dazu führen, dass sich Schwimmer ungewollt im Kreis drehten. An Brückenpfeilern in der Ruhr herrsche sogar Lebensgefahr, ebenso im Bereich der Schleuse am Hevener Schleusenwärterhäuschen. Vogel: „An beiden Stellen gibt es Strudel.“