Witten. Die CDU Witten macht sich für Staustufen an Bächen stark. SPD und Grüne möchten private Prävention erleichtern und hinterfragen manche Maßnahme.

Die Wittener Parteien greifen das Thema Hochwasserschutz auf. Die CDU-Fraktion möchte von der Stadtverwaltung prüfen lassen, ob und wie längs der auf dem Stadtgebiet liegenden Bachläufe Staustufen eingerichtet werden können. SPD und Grünen schlagen unter anderem vor, die dienstlichen Kontaktdaten des Wittener Starkregenbeauftragten in der Bevölkerung stärker zu verbreiten, damit sich Privatleute besser vor Überflutungen schützen können.

In einer Anfrage an die Stadtverwaltung widmen sich SPD und Grünen „Schwachstellen“ bei der Entwässerung. So wurde die Senke an der Kreuzung Schleiermacherstraße/Annenstraße durch einen größeren Kanaldurchmesser besser entwässert, trotzdem kommt es an dieser Stelle immer wieder zu Überschwemmungen durch Regenwasser aus höhergelegenen Bereichen des Stadtteils, welches aus den Gullys in der Senke sprudelt. Auch Kamperbach, Wannenbach, Dünnebecke, und Rüdinghauser Bach wurden umgebaut. Aber, haben diese Maßnahmen genützt?

Schottergärten, Stellplätze: Grundstückseigentümer überprüfen

Ins Augenmerk solle die Verwaltung auch Grundstückseigentümer nehmen. Die Politiker glauben, dass Entwässerungsgebühren nicht gezahlt werden, weil Schottergärten, zusätzlich errichtete Stellplätze, Terrassenüberdachungen oder Nachversiegelungen nicht gemeldet werden.

Die CDU schlägt ganz konkret Staustufen für Bäche vor. Diese könnten im Bedarfsfall geschlossen werden. Nach Ansicht der Christdemokraten könnten bei Starkregenereignissen so gezielt Flächen geschaffen werden, auf denen das Wasser zurückgehalten oder dessen Strömungsgeschwindigkeit vermindert werden kann.

Begründung: Das Wasser-Management müsse aufgrund der letzten Starkregenereignisse überdacht werden. Insbesondere kleinere Bachläufe hätten sich zu reißenden Flüssen entwickelt und auf besiedelten Flächen an den Bachläufen große Schäden verursacht - zum Beispiel im Muttental.

Ausbau der Regenrückhaltebecken wird dauern

Bislang ströme das Wasser auch fast ungehindert in die Ruhr. Durch moderne Technik - etwa Drohnenaufnahmen - sei es möglich, schnell zu analysieren, ob durch die Einrichtung von Staustufen an Bachläufen unbesiedelte Flächen geflutet werden können, um die Überflutung besiedelter Flächen zu verhindern. Der Ausbau der Regenrückhaltebecken werde noch seine Zeit dauern. Nach Ansicht der CDU-Fraktion könnten Staustufen verhältnismäßig schnell umgesetzt werden. Denkbar wären auch natürliche Staustufen, bestehend aus größeren Steinen.