Bochum. Zwischen der Park- und der Darpestraße in Bochum soll der Radschnellweg RS1 weitergebaut werden. Doch es gibt Verzögerungen.
Fahrradfahrer warten derzeit sehnlichst darauf, dass der Radschnellweg RS1 auf Wattenscheider/Bochumer Gebiet weitergebaut wird. Seit 2020 laufen vorbereitende Maßnahmen für den RS1 zwischen dem Aschenbruch in Günnigfeld und der Darpestraße in unmittelbarer Nähe zur A 40. Doch wie geht es weiter?
Radtrasse auf Ex-Bahntrasse in Bochum
„Unter anderem wurde dort die ehemalige Bahntrasse, auf der der RS1 entstehen soll, bereits zweimal gerodet. Ich hoffe auf eine zeitnahe Realisierung des Radtrassen-Projektes“, erklärt der Wattenscheider Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog (SPD). In der Hoffnung, dass es mit der Fahrradtrasse insgesamt zügig weitergeht – nicht nur auf Wattenscheider Gebiet. Dort ist die Trasse zwischen der Stadtgrenze Essen in Leithe und der Brücke Aschenbruch/Parkstraße in Günnigfeld längst fertig.
Schnelle Umsetzung für RS1 in Bochum gefordert
Hans Peter Herzog (70 Jahre alt seit Donnerstag) ist leidenschaftlicher Radfahrer. Und wünscht sich, dass die geplanten Radwege und -trassen in Bochum auch zügig gebaut werden. „Denn Radfahren insgesamt betrachtet ist eine Alternative zum Autofahren, aber die Infrastruktur dafür muss natürlich stimmen.“ Praxis statt Theorie: Viele seiner Fahrten in Wattenscheid macht er auf dem Fahrradsattel – kennt sich deshalb mit dem Thema bestens aus.
RS1: Mehrfach sind Rodungen in Bochum erfolgt
Die vorbereitenden Maßnahmen zum RS1-Teilstück zwischen Park- und Darpestraße wurden längst eingeleitet. Zuletzt wurde die im Volksmund unter dem Namen „Asthmabrücke“ bekannte Brücke zwischen der Kirchstraße und der Steinhausstraße abgerissen und eine ebenerdige Querung über die ehemalige Bahntrasse eingerichtet. Die vorbereitenden Rodungsarbeiten in den zulässigen Zeiten laufen schon seit geraumer Zeit; die Zeit dafür ist aus Nistschutz- und Brutgründen begrenzt auf Anfang Oktober bis Ende Februar.
„Gespräche von Anwohnern mit leitenden Mitarbeitern der Baumaßnahme an der Steinhausstraße sorgten allerdings für Enttäuschung, weil den Anwohnern mitgeteilt wurde, dass ein Beginn des Baus des RS1 auf diesem Teilstück ,noch nicht absehbar sei’, ohne dafür genaue Gründe zu nennen“, erklärt Sonja Lohf von den Grünen, im Stadtrat Bochum und in der Bezirksvertretung Wattenscheid aktiv.
Neue Brücke für RS1 über A40 in Bochum nötig
Der Bau des RS1 zwischen der zu erneuernden Brücke am Aschenbruch (Brücke Parkstraße) und der Darpestraße – eine Brücke ist dort über die A 40 geplant Richtung Bochum-Innenstadt – sei derzeit in der Bauvorbereitungsphase, erklärt die Stadt Bochum zum Zeitplan. Insbesondere seien in diesem Herbst die Kampfmittelüberprüfung, das Entfernen von Gleisen, Schwellen und alten Fundamenten sowie das Aufarbeiten des Schotters geplant.
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Zudem soll eine bergbauliche Sicherung des Bereichs durchgeführt werden. Bereits vor Abschluss dieser Vorbereitungsmaßnahmen soll mit der Erstellung der Ausführungsunterlagen begonnen werden. Im Anschluss könne sowohl der Straßenbau als auch der Neubau der Brücke Parkstraße beginnen.
Aktuell sei laut Stadt Bochum die Fertigstellung des Bauabschnittes A1 (Parkstraße bis Darpestraße) für das Jahr 2025 vorgesehen. Die Entwurfsplanungen für diese Maßnahme könnten der Bezirksvertretung Wattenscheid vorgestellt werden, „sobald der Landesbetrieb Straßenbau NRW die Entwurfsunterlagen bestätigt hat“. Diese Unterlagen lägen nun beim Landesbetrieb zur Prüfung vor.
Naturschutz beim RS1 in Bochum im Blick
Im Hinblick auf den Schutz der entlang der Trasse lebenden und teils nistenden Fledermausarten, Raubvögel sowie weiterer schutzwürdiger Flora und Fauna wurden laut Stadtverwaltung „bereits in der Vorplanungsphase umweltfachliche Untersuchungen durchgeführt. Um die Belange der Flora und Fauna während der Bauausführung zu berücksichtigen, wird eine ökologische Baubegleitung für die Erstellung des Abschnittes A1 beauftragt“.
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Die Fußgängerbrücke im Kreuzungsbereich Steinhaus-/Sommerdellenstraße ist mittlerweile abgerissen, die Asthma-Brücke am Ende der Sommerdellenstraße also Geschichte. Ebenerdig zieht sich dort jetzt eine neue Asphalt-Verbindung über die Brache zwischen Südfeldmark und Sportplatz Günnigfeld.
Auf beiden Seiten der alten Trasse der nicht mehr genutzten Bahn gibt es Entwürfe für die Bebauung mit Wohnhäusern. Im nördlichen Bereich der „Bahntrasse Günnigfeld“ plant die Lietmeyer-Unternehmensgruppe in zwei Abschnitten einen Siedlungs-Mix von 50 Wohngebäuden. Baustart könnte ab etwa 2026 sein.