Wattenscheid-Mitte. 54 Wohnungen in der Innenstadt. Aber nur 32 Stellplätze für Pkw, dafür 135 für Fahrräder: Der VBW-Neubau in Wattenscheid-City sorgt für Kritik.

Nachdem der VBW-Neubau für den großen Wohnpark neben dem Rathaus Wattenscheid an der Ecke Voede-/Friedrich-Ebert-Straße in Wattenscheid-City zeitlich ins Stocken geraten war, gehen die Arbeiten jetzt zügig weiter. Geplante Fertigstellung soll Ende 2022 sein. Grund für die zeitlichen Verzögerungen war der Aufschub der Sondierungen auf Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg, so VBW-Sprecher Dominik Neubauer.

VBW investiert 20 Millionen Euro

Hier entsteht ein „Wohnpark“ für rund 20 Millionen Euro. Insgesamt werden bei einem der größeren Vorzeigeprojekte der VBW Bauen und Wohnen GmbH Bochum 54 Wohnungen – sie teilen sich auf in 16 öffentlich geförderte sowie 38 frei finanzierte – mit einer Gesamtwohnfläche von rund 5000 Quadratmeter gebaut. Das erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer Depenbrock.

Fertig bis Ende 2022

Neben dem Rathaus Wattenscheid entsteht das neue Wohnquartier an der Hauptstraße Ecke Voede-/Friedrich-Ebert-Straße. Baustart war im Dezember 2020, es werden hier insgesamt 54 Wohnungen gebaut.Neben barrierefreien Hauszugängen und barrierearmen Wohnungen entsteht im Erdgeschoss ein Ladenlokal mit einer Gesamtfläche von 268 Quadratmetern sowie ein Quartiersraum.

Der VBW-Neubau entsteht neben dem Rathaus Wattenscheid.
Der VBW-Neubau entsteht neben dem Rathaus Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Es gab im Vorfeld einige kritische Stimmen über das Ausmaß der Neubaumaßnahme in der Innenstadt. Die Anwohner hoffen, dass sich das Vorhaben angesichts der Dimension einigermaßen harmonisch ins Stadtbild einfügt. „Ich bin da skeptisch, das wird ein großer Klotz mit vier bis fünf Geschossen, der uns Anwohnern dann das Licht nimmt. Die City ist doch eh schon genug zugebaut“, meint Jochen Schuster (72), der seit rund 30 Jahren in der Nähe wohnt.

Und er sagt weiter: „Die Stellplatzfrage ist doch schlecht gelöst, sicherlich werden hier Haushalte mit vielen Autos einziehen – wo sollen die denn alle parken? Die Sache mit den zahlreichen Fahrradstellplätzen im Keller ist doch illusorisch – oder will man die Leute aufs Rad zwingen? Und es gibt doch auch ältere und kranke Menschen, die können gar kein Fahrrad mehr fahren. Das ist politischer Zwang und Dogmatismus.“

Backcafé im Erdgeschoss ist außerdem geplant

Der Neubau-Gedanke will innovativ daher kommen. Besondere Merkmale sind u.a. die Gründächer, die sich positiv auf die Mikrofauna im Gebiet auswirken, sowie ein Backcafé im Erdgeschoss des Bauvorhabens. Durch den Neubau werden laut VBW insgesamt 68 Tonnen CO2 jährlich eingespart, wodurch man „für einen kleinen ökologischen Fußabdruck sorgt“.