Neviges. „Lava Shisha“ eröffnet in der Passage in Neviges. Der Pächter hat das 200 Quadratmeter große Lokal umfassend renoviert. Das Angebot überrascht.
Der Schriftzug prangt noch auf dem Tresen, aber sonst erinnert nichts mehr an das „Monkeys“ in Velbert-Neviges. Über drei Jahre lang stand die Kneipe leer, voraussichtlich Mitte Februar herrscht neues Leben in der Passage zwischen Fußgängerzone und Lohbachstraße in Velbert-Neviges: Dann will Pächter Hani Alkhubi hier seine „Lava Shisha“ eröffnen, wie es klingt, eine Mischung aus Shisha-Bar und herkömmlicher Kneipe. Denn der 28-Jährige verspricht: „Hier sollen sich alle ab 18 Jahren wohlfühlen. Ältere und junge Leute, wir schenken Alkohol aus, es gibt viele Teesorten, vielleicht auch Kaffee, aber das wird die Nachfrage zeigen. Und man kann Sport schauen.“ Dazu diverse Tabaksorten für die Wasserpfeife probieren, ist ja schließlich eine Shisha-Bar. Was auf Wunsch auch serviert werde, so kündigt Hani Alkhuni an, ist Obst. „Ja, auch gesunde Snacks. Wir stellen uns darauf ein, was der Gast sich so wünscht.“

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Der 28-Jährige gebürtige Syrer strotzt geradezu vor Tatendrang. „Ich habe das alles selbst renoviert, ich kann das, ich bin Handwerker. Ich habe immer viel gelernt.“ Unter anderem, nahezu akzentfrei Deutsch zu sprechen. Als er im 2015 mit 18 Jahren wie so viele seiner Landsleute allein aus seiner Heimatstadt im Südwesten Syriens nach Deutschland flüchtete, da konnte er „nur“ zwei Semester Wirtschaftsstudium nachweisen - und fasste hier in Rekordzeit Fuß. Lernte in Windeseile die Sprache, zog von seiner ersten Anlaufstelle Leipzig nach Bochum. Rollte hier die Ärmel hoch und gründete in kurzer Zeit seine Firma „Big Blau“. Sechs Mann seien bei „Big Blau“ beschäftigt, wie er stolz erzählt. Spezialisiert auf Möbeltransport und Möbelmontage, sei „Big Blau“ ein Subunternehmen des großen Logistikdienstleisters Rhenus. „Ich arbeite viel und ich arbeite gern.“
Das Velberter Lokal im Internet entdeckt
Eröffnung Mitte Februar
„Lava Shisha“, Lohbachstraße 16. Eröffnung voraussichtlich Mitte Februar.
Die Öffnungszeiten werden sich nach den Bedürfnissen der Gäste richten, so der Pächter. Denkbar wäre eine Öffnungszeit ab 14 Uhr bis in den späteren Abend.
Auf einer seiner zahlreichen Dienstreisen kam ihm auch die Idee, nebenberuflich eine Shisha-Bar zu eröffnen, wie sich der Jungunternehmer erinnert: „Ich war von 2023 bis 2024 in München, wohnte in einem Hotel. Und hatte abends Bock auf Shisha.“ Gesagt, getan. Schon am Eingang der großen, sich über drei Etagen erstreckenden Bar sei er völlig perplex gewesen: „Ich habe diese Mischung gesehen, Araber, Juden, alte Menschen, junge Menschen. Alle saßen zusammen, alle haben sich verstanden, alle waren gut drauf. Es herrschte eine große Toleranz. Das hat mich fasziniert.“ Und da Hani Alkhubi nicht nur träumt, sondern handelt, war schnell klar: „Das ist es, ich wollte eine eigene Shisha-Bar.“ Die Suche am Wohnort Bochum war erfolglos, zu teure Mieten, auch schien der Bedarf an Bars dieser Art gedeckt. Im Internet entdeckte er dann auf „Kleinanzeigen“ das Ladenlokal in der Passage in Neviges.
Pächter hat alles selbst renoviert

Ein Jahr ist es das her, erinnert sich der Pächter, im Februar 2024 habe es den ersten Kontakt mit dem Vermieter Stefan Rüttgers gegeben. „Seitdem habe ich alles nebenbei renoviert“, dabei zeigt er stolz auf die moderne Licht-Installation im hinteren Bereich der insgesamt knapp 200 Quadratmeter großen Kneipe. „Das kann man auch mieten, zum Beispiel für Geburtstage.“ Die graue Wandverkleidung passt farblich perfekt zu den dicken Polstermöbeln, „alles selbst eingebaut, jetzt fehlen noch die Tische, sind schon bestellt“. Hani Alkhubi ist es wichtig, dass alles hundertprozentig korrekt abläuft, mehrmals betont er, dass die Belüftung geeignet für den Rauch-Abzug sei, alles sei von Amts wegen abgesegnet.
„Im Keller bereiten wir die Wasserpfeifen vor, die Kohle wird draußen heiß gemacht“, erläutert Hani Alkhubi, auf der Tabak-Karte werden dann Sorten wie „Doppel-Apfel“, „Zitrone-Minze“ oder „Love 66“ stehen. Und klar, er habe auch eine Schankerlaubnis, könne problemlos Alkohol servieren. Denn wer nicht auf Wasserpfeifen steht, der kann auch einfach vorn an der Theke ein Bier trinken und dabei Fußball schauen. „Ich habe die Genehmigung für Sky, man kann hier Bundesliga gucken, das war mir schon wichtig.“ Noch wichtiger ist dem 28-Jährigen jedoch: „Hier sind wirklich alle willkommen, alle sollen sich wohlfühlen und sich verstehen.“