Velbert. Mitte Februar geht die gefährliche Wanderung wieder los. Langsam kriechen die Kröten auch über Straßen zum Laichgewässer. Das planen die Naturschützer.

Spätestens Mitte Februar ist es wieder so weit: Sobald die Temperaturen konstant über 8 Grad steigen, beginnen die Amphibien ihre Wanderungen zu ihren Laichgewässern. Während zuerst der Grasfrosch die ersten warmen Tage nutzen wird, beginnen die Kröten mit etwas Verzögerung. Sind sie aber erst einmal aus ihrer Winterstarre erwacht, dann sind sie schnell auf den Straßen und müssen damit rechnen überfahren zu werden, bevor sie ihr Ziel erreichen.

Velberter Retter stellen Amphibienzäune auf

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Die Helfer stellen an acht Standorten in Velbert von Mitte Februar bis Mai Amphibienzäune auf, die sowohl die Frösche als auch die Kröten und Molche zumindest erst einmal soweit aufhalten, dass die Helfer eine Chance haben, die Tiere vor dem Überqueren der Straße aufzusammeln und auf die andere Seite (in Richtung der Laichgewässer) zu bringen. An einigen Standorten werden zusätzlich Fangeimer aufgestellt. In diese Eimer fallen die Tiere hinein, wenn sie am Zaun entlang wandern. Auf diese Weise möglich, die jeweilige Amphibienart vor Ort zu bestimmen und in eine Datenschutzbank einzutragen.

An den Krötenzäunen im Velberter Stadtgebiet landen die Tiere in Eimern. Sie werden dann von Helfern sicher über die Straße getragen.
An den Krötenzäunen im Velberter Stadtgebiet landen die Tiere in Eimern. Sie werden dann von Helfern sicher über die Straße getragen. © FUNKE Foto Services | Foto: Judith Michaelis / Funke Foto Services

Die häufigsten Arten in Velbert

Zu den häufigeren Arten, die auf diese Weise bestimmt und gerettet werden können, gehören hier in Velbert die Erdkröte, der Grasfrosch, der Teichmolch und der Bergmolch, an einigen Standorten auch der Fadenmolch. Seltener und daher streng geschützt sind der Laubfrosch, die Kreuzkröte und die Geburtshelferkröte.

Das machen die Retter

Hilfe im Amphibienschutz bedeutet, dass entweder am frühen Morgen die Eimer kontrolliert und die Tiere nachträglich auf die andere Seite gebracht werden müssen oder dass man schon bei einsetzender Dunkelheit (ab 18 Uhr) und oft bei Regen die Straße abgeht, um die ersten Tiere aufzusammeln. Denn sind sie einmal auf der Straße, geht es für sie nicht immer gut aus. Nicht selten fahren Autofahrer zu schnell, trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30.

Auch wenn das Auto sie nicht mit dem Reifen erwischt, werden die Tiere bei einer höheren Geschwindigkeit durch den Strömungsdruck getötet. Findet man ein Tier, das unversehrt aussieht, bei dem aber die Zunge heraushängt, ist es auf diese Weise gestorben.

„Tempolimit unbedingt einhalten“

Die Amphibienschutzhelfer appellieren daher vor allem an Autofahrer mit einsetzenden höheren Temperaturen besonders vorsichtig zu fahren und das Tempolimit unbedingt einzuhalten. Kröten sind - trotz ihrer Tarnfarbe - auf der Straße im Scheinwerferlicht gut zu sehen, wenn man auf sie achtet. Aber auch Fußgänger können helfen, indem sie die Tiere aufsammeln und mit ausreichend Abstand zur Straße in ihrer Wanderrichtung wieder aussetzen.

Auch abseits der NABU-Standorte kann man helfen. Wer genau schaut, z.B. in der Nähe von Gartenteichen, Bächen und sumpfigen Wiesen, findet Tiere auf dem Weg zum Laichgewässer oder auf Nahrungssuche. Teilweise auch noch im Juni, manchmal bis in den Winter hinein.

Hier werden die Helfer aktiv

An folgenden Standorten werden ab Februar Amphibienschützer aktiv sein: Mettmanner Straße, Am Wasserfall, Gut Pollen, Deilbachtal, Bleibergquelle, Donnerstraße, Parkstraße und Elberfelder Straße. An fast jedem Standort werden weitere Helferinnen und Helfer gesucht.

Wer Interesse hat Näheres über unsere Velberter Amphibien und über unsere Tätigkeiten im Amphibienschutz zu erfahren oder vielleicht sogar selber als Amphibienschützer helfen möchte, kann zu Helfertreffen kommen, das um 15 Uhr beginnt.

Der informative Teil endet gegen 16 Uhr, anschließend gibt es Gelegenheit für einen Austausch bei Kaffee und Kuchen.

Weitere Informationen

Wer Fragen hat oder sich unabhängig vom Treffen im Amphibienschutz engagieren möchte, kann sich mit Sandra Sons (sandra.sons@gmx.de / 0151-68154125, gerne auch per whatsapp) oder Miriam Mundorf (m.mundorf@nabu-velbert.de) in Verbindung setzen.