Langenberg. Mit dem November beginnt die Saison der Winterhochwasser. Wer sich schützen will, findet ein breites Angebot an Informationsquellen im Internet.
Mit dem November beginnt die Saison möglicher Winterhochwasser. Schnell kommen Erinnerungen an den Sommer 2021 hoch, als Hardenberger Bach und Deilbach die untere Langenberger Altstadt überschwemmten. Auch außerhalb des Stadtkerns hat das Wasser damals hohe Schäden verursacht.
Damit diejenigen, die in der Nähe von Gewässern wohnen, sich besser vorbereiten können bzw. im Ernstfall besser informiert sind, weist das NRW-Umweltministerium auf das breite Angebot hin, das es inzwischen an Informationsmöglichkeiten gibt.
304 Pegel liefern beständig Daten
Die Basis für alle Angebote liefert das Pegelnetz des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV). Es greift auf aktuell 304 Pegel landesweit zu, davon 98 eigene Hochwassermeldepegel, 76 Pegel externer Betreiber sowie 130 sogenannte gewässerkundliche Pegel des LANUV, mit denen zusätzliche Daten über Wasserstände erhoben werden.
Das Netz wird nach Auskunft des Ministeriums auch weiter ausgebaut: 25 zusätzliche Standorte stehen bereits fest und der erste neue Hochwassermeldepegel ist bereits seit Sommer in Betrieb. Vier weitere sollen noch in diesem Jahr folgen.
„Die großen Hochwasserereignisse der vergangenen Jahre haben bei uns deutliche Spuren in vielen Lebens-, Wirtschafts- und Umweltbereichen hinterlassen“, sagt Elke Reichert, Präsidentin des LANUV. „Die Hochwasserinformationen werden weiter verbessert, um Schäden so gering wie möglich zu halten.“ Dazu gibt es verschiedene Angebote, sechs davon hat das Landesumweltministerium einmal zusammengefasst und erläutert:
Hochwasserportal NRW
Um bei Gefahr schnell zu informieren, betreibt das LANUV das Hochwasserportal.NRW, auf dem fortlaufend Messdaten von den derzeit 304 Pegeln in NRW veröffentlicht werden. Bei bevorstehenden und aktuellen Hochwasserlagen werden auch hydrologische Lageberichte zur Entwicklung der Situation zur Verfügung gestellt. Über folgenden Link geht es auf das Portal: https://hochwasserportal.nrw/lanuv/webpublic/index.html#/Start.
Hochwasser-Info über die Warn-App Nina
Wer die App „Nina“ installiert und unter Hochwasserwarnungen „Benachrichtigungen erhalten“ aktiviert, erhält entsprechende Hochwasserinformationen des LANUV. Nutzerinnen und Nutzer können wahlweise Daten für den aktuellen Standort oder für selbst festgelegte Orte abonnieren.
Seit diesem Jahr werden in NRW bei drohendem oder eingetretenem Hochwasser regionale Hochwasserinformationen für 17 Flusseinzugsgebiete bereitgestellt. Informationen zu „Nina“ und Download über www.bbk.bund.de: Warn-App-NINA.
Umweltportal NRW
Das Umweltportal NRW ist die erste Anlaufstelle für behördliche Daten, Fakten und Informationen. Es bietet Zugang zu Hunderten von Webseiten, Messergebnissen, Übersichts-Karten, Umweltindikatoren, Berichten und Dokumenten. Auch aktuelle Warnmeldungen zu Umweltereignissen können abonniert werden: www.umweltportal.nrw.de.
Hochwasser-Info über die MeinePegel-App
„MeinePegel“ ist die gemeinsame Wasserstands- und Hochwasser-Informations-App aller Bundesländer. Zusätzlich können in dieser App benutzerdefinierte Schwellenwerte für persönlich relevante Pegel eingerichtet werden, bei deren Überschreitung dann eine Benachrichtigung über das Smartphone erfolgt: Informationen und Download über www.hochwasserzentral.info: Meine Pegel.
Hochwassergefahren- und -risikokarten
Für Gewässer, an denen ein signifikantes Hochwasserrisiko für Gesundheit, Umwelt, Kulturerbe oder wirtschaftliche Tätigkeiten besteht - sogenannte Risikogewässer -, werden in Nordrhein-Westfalen Hochwassergefahren- und ‑risikokarten erstellt. NRW hat 456 ausgewiesene Risikogewässer mit einer Gesamtlänge von etwa 6000 Kilometern.
Die Karten zeigen an, wo in einer Region oder Stadt konkret Gefahren durch Hochwasser bestehen. Auf dieser Basis kann das individuelle Risiko bewertet und vorgebeugt werden. Die veröffentlichten Karten gibt es auf www.hochwasserkarten.nrw.de. Hintergrundinformationen zu den Hochwassergefahren‑ und ‑risikokarten finden sich auch online: flussgebiete.nrw.de/hochwasserthemen.
Erste Anhaltspunkte zur Abschätzung der Starkregengefahren am jeweiligen Wohnort kann die Starkregengefahrenhinweiskarte Nordrhein-Westfalen bieten, die wie die Hochwassergefahrenkarte die Auswirkungen bestimmter vordefinierter Szenarien darstellt: Zu finden ist sie auf dem Geoportal NRW. Daneben informiert der Deutsche Wetterdienst (DWD) über Wettergefahren.
Info-Telefon
Und zu guter Letzt hat das NRW-Ministerium eine Telefonnummer für Anfragen geschaltet - zu erreichen unter folgender Nummer: 0211 4566-0.