Langenberg. An der Uferstraße in Langenberg könnte eine Retentionsfläche entstehen, doch Anwohner sind skeptisch. Ein Blick ins Detail soll Klarheit schaffen
Nach dem verheerenden Hochwasser vom Juli 2021 wird auch bei der Stadt Velbert intensiv daran gearbeitet, solch einem Schadensereignis in Zukunft vorbeugen zu können. Eine Idee: Zwischen dem Fußballplatz an der Uferstraße und dem Bahnhof Nierenhof soll ein natürliches Überlaufbecken entstehen, eine so genannte Retentionsfläche.
Stefan Overkamp von den Grünen ist Langenberger und Diplom-Ingenieur für Raumplanung – und ihm gefällt die Idee, was er auch im Gespräch mit der WAZ genauer ausgeführt hatte. Auf den Artikel hat sich nun eine Anwohnerin der Uferstraße gemeldet, die ob der vorgestellten Pläne skeptisch ist: Wo und wie solle denn dort so eine Fläche eingerichtet werden, möchte sie wissen.
Fläche für Wohnbebauung nicht mehr berücksichtigt
„Bislang“, sagt Stefan Overkamp dazu, „war der Bereich des Sportplatz Uferstraße im Zuge des Bebauungsplanes 133 für Wohnbebauung vorgesehen“. Das Juli-Hochwasser 2021 habe den Sportplatz jedoch – anders als bislang gedacht – vollständig überflutet.
Eine konventionelle Wohnbebauung wäre „nur mit erheblichem Aufwand“ und zu Lasten der Unterlieger – etwa dem Rewe-Markt – zu realisieren. Im Wohnbauflächenprogramm sei diese Fläche daher nicht weiter berücksichtigt worden. „Andererseits“, sagt er, „könnte die Fläche zu einer multifunktionalen Retentionsfläche umgebaut werden.“
Beispiele dazu liefere zum Beispiel die Stadt Köln, sagt Overkamp, und verweist auf eine Broschüre der Domstadt (besonders die Seiten 35, 62 und 74): Darin wird erläutert, dass neue Park- oder Spielplatzanlagen in Senken entstehen sollen, die bei Starkregen oder anderen Hochwasserereignissen gezielt geflutet werden können.
Grüne wollen Idee prüfen lassen
In Langenberg, ist Overkamp überzeugt, könnte die oben genannte Fläche „so zum Beispiel als Grün- und Sportfläche in Bonsfeld umgestaltet werden und gleichzeitig bei Starkregen/Hochwasser Wasser zwischenspeichern und bei abnehmenden Abflussspitzen wieder einleiten“.
Dazu wären „natürlich“ Geländemodellierungen erforderlich. Das Thema laufe in der aktuellen Diskussion auch unter dem Stichwort „grün-blaue Infrastruktur“. „Wir stellen uns vor, dass dies mal näher untersucht und die Verfügbarkeit von Fördermitteln geprüft werden könnte“, so Overkamp.