Velbert. Ein Shirt aus den 90ern finden Jugendliche im Kleiderschrank der Eltern oder aber in Gebrauchtwarenhäusern. Hier wird man in Velbert fündig.
Gute Qualität zum kleinen Preis – und dazu noch nachhaltig! Dinge gebraucht zu kaufen hat viele Vorteile, auch in der jüngeren Generation ist das mittlerweile angekommen. Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene aus Velbert gehen nicht mehr im Einkaufszentrum shoppen, sondern schlendern über Flohmärkte oder suchen in sogenannten Gebrauchtwarenshops nach Ausgefallenem und Schnäppchen aus vergangenen Jahrzehnten.
Bepro-Gebrauchtwarenhaus in Velbert bietet hochwertige Secondhandmode
Das Gebrauchtwarenhaus der Bepro an der Kaiserstraße kann problemlos mit den Shops der Großstädte mithalten, doch bisher bleibt das Gebrauchtwarenhaus ein Geheimtipp, zumindest für junge Velberter. „Wir sind kein reines Sozialkaufhaus“ sagt Uschi Heuer, die den Verkauf leitet. Das Kaufhaus gebe zwar einen kleinen Nachlass für einkommensschwache Kunden, grundsätzlich dürfe hier aber jeder einkaufen. Speziell über jugendliche Kundschaft würde sich das Gebrauchtwarenhaus freuen, denn bisher besuchen hauptsächlich Familien oder aber auch Menschen ab 40 Jahren das Kaufhaus, „Wir sind für alle da, wir wollen jeden ansprechen“ sagt auch Nadine von der Emde-Frentz, Betriebsleiterin des Bepro.
Wer gerne nach qualitativ hochwertigen Schnäppchen sucht, darf sich gerne im Velberter Gebrauchtwarenhaus umsehen. Neben Kleidung, Möbeln und Schmuck gibt es dort nahezu alles. Bücher zum Beispiel. Für ein paar Euro kann man sich eine kleine Bibliothek zusammenkaufen.
Jacke wie Hose vergrößert sich in Velbert mit gebrauchter Kleidung
Bei „Jacke wie Hose“ gibt es ebenfalls ausschließlich Gebrauchtes. Noch befindet sich das Secondhandkaufhaus der Stiftung Leuchtturm in etwas versteckter Lage im Hinterhof an der Offerstraße 14a. Doch schon bald können Menschen aller Altersklassen in der angebotenen Vintagekleidung in der Stadtgalerie stöbern. Am 1. August eröffnet „Jacke wie Hose“ dann in der Stadtgalerie und ist somit noch zentraler an den Kunden. Das Angebot kommt bei gut an. „Nicht nur bei bedürftigen, sondern auch bei jungen Menschen, denen Nachhaltigkeit und der Umweltgedanke sehr wichtig ist“, sagt Sven Both, Vorsitzender der Stiftung Leuchtturm. Für das kleine Modegeschäft ist der Umzug ein großer Schritt, dem er mit Mut und Zuversicht entgegenblickt. „Das ist auch ein gutes Aushängeschild für unsere Stiftung.“
S.O.S. Gebrauchtwarenhaus mit mehr als Mode aus vergangenen Jahrzehnten
Ebenfalls auf Gebrauchtes setzt das S.O.S. Gebrauchtwarenhaus an der Schwanenstraße: „Zu uns kommen viele junge Menschen“, weiß Michael Adler. Von 16 bis 30 Jahren „kaufen sie vom Blümchengeschirr übers Sakko, Hemd oder T-Shirt alles“. Im Vordergrund steht der nachhaltige Gedanke, aber natürlich finden Fans der vergangenen Jahrzehnte gerade hier echte Vintagestücke. Aber auch Besonderheiten wie alte CD‘s gehen hier gern über den Ladentisch. Das alles nicht nur für einen schmalen Kurs, sondern gerade bei Kleidung mit der Gewissheit um die Qualität: „Wenn man ein neues T-Shirt kauft, dann kann es auch schnell die Form oder die Farbe verlieren. Hier weiß man, das hat schon einige Wäschen überstanden.“
„Die zweite Chance“ direkt in Velberts City
Ein anderes Konzept, aber ebenfalls nur gebrauchte Kleidung bietet „die zweite Chance“ in Velberter Fußgängerzone. Hier gibt es Kleidung für Männer, Damen und Kinder. Und auch Josef Adam Ould Hreitani, der sich mit einem Laden für gebrauchte Kleidung selbstständig gemacht hat, stellt fest: „Vielen geht es wirtschaftlich nicht mehr so gut wie früher und sie können sich einfach vieles nicht mehr leisten.“ Das hat ihn motiviert, ein Geschäft mit gebrauchter Kleidung zu eröffnen.“ Doch immer wieder kommen auch neugierige Menschen in seinen Laden, suchen nach etwas Besonderem oder Ausgefallenem.