Velbert. Mouayad Kurdi aus Syrien erzählt von seinem Alltag als Postbote in Velbert, seinen Herausforderungen und verrät die besten Tipps gegen die Hitze.

Der 34-jährige Postbote Mouayad Kurdi, unter Mitarbeitenden bekannt als „Der Eismann“, arbeitet bereits seit fast zwei Jahren bei der DHL. An Arbeitstagen sorge er trotz steigender Temperaturen stets für gute Stimmung, nicht zuletzt, weil er gerne regelmäßig für seine Kollegen Eis mitbringe. „Er ist ein sehr beliebter Arbeitskollege“, erzählt Martin Armbruster, Standortleiter der Post an der Mettmanner Straße in Velbert.

„Ich komme aus Syrien, deshalb bin ich die Hitze gewohnt“, sagt Kurdi mit einem Lachen. Er schwingt sich auf sein voll beladenes E-Trike, wendet geschickt und fährt, als hätte er keine zahlreichen Briefe und Päckchen vorne und hinten geladen, um sie dann acht Stunden lang bei warmem Wetter zu verteilen. Dabei zeigt er uns, wie Postboten der DHL heiße Tage bewältigen und gibt gute Tipps, wie man sich für heiße Sommertage wappnen kann.

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Postboten tragen auf ihren E-Rädern auch kleinere Päckchen. Da fragt man sich, wie die Zusteller das Fahren bei brühender Hitze aushalten. „Viel trinken und regelmäßige Pausen machen“, empfiehlt Kurdi für heiße Arbeitstage. „Einfach mal für eine halbe Stunde stehen bleiben, durchatmen.“ Doch wenn die Sonne intensiv scheint und direkt auf den Kopf strahlt, reiche Wasser allein oft nicht aus. In solchen Fällen stellt die DHL für die Zusteller verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung.

Postbote Mouayad Kurdi auf seinem E-Trike, beladen mit zahlreichen Briefen und Paketen für die Zustellung in Velbert.
Postbote Mouayad Kurdi auf seinem E-Trike, beladen mit zahlreichen Briefen und Paketen für die Zustellung in Velbert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Kurdi, wie alle Postboten, trägt eine Hitzeschutzkappe, ein Kühltuch, einen Pulskühler und hat ausreichend kaltes Wasser dabei. Die Hitzeschutzkappe schützt Stirn, Kopf und Nacken vor der Sonne. Das Kühltuch wird in Wasser getaucht, saugt sich damit voll und sorgt durch Verdunstung für eine kühlende Wirkung auf der Haut. Besonders gerne verwendet Kurdi die Pulskühler, die er sich wie ein Schweißband um die Handgelenke legt. Er schätzt es jedoch besonders, wenn ihm Kunden von selbst kalte Getränke anbieten. „Manche haben eine Tiefkühlbox mit kalten Getränken extra für die Zusteller bereitgestellt. Die Leute merken, wenn es zu heiß wird und sind sehr hilfsbereit“, erklärt Kurdi.

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„Sechs Jahre habe ich gewartet“, erzählt Mouayad Kurdi. 2014 sei er nach Deutschland gekommen. Nach dem langen Asylverfahren erhielt er schließlich die Stelle bei der Post. Obwohl er in Wuppertal wohnt, stellt er die Post in Velbert zu. „Der Anfang war nicht einfach. Ich hatte Angst, die Häuser nicht zu finden, weil ich die ganzen Bezirke nicht kannte.“ Neue Namen, Bezirke und die Sprache – der Einstieg sei alles andere als einfach gewesen. Jetzt sei er ein Profi, kenne jede Straße und hat sich sprachlich auf ein viel besseres Niveau verbessert.

„Es gibt eigentlich keine bessere Integration als Arbeit“, meint Postsprecherin Britta Töllner. Sie bestätigt, dass auch die Post immer internationaler werde. Nun hat Kurdi Aussicht auf eine unbefristete Stelle. Unter anderem soll er Ausbilder werden, damit er vor allem bei der Ausbildung arabischsprachiger Lehrlinge helfen kann.

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