Langenberg. Straßen, Unterkünfte, Glasfaser: Überall in Langenberg wird gebaut. Manchmal geht’s zügig, woanders gibt’s Verzögerungen - zum Ärger der Anwohner
Sie gehören mittlerweile zum Alltag in vielen kleinen und großen Städten in Deutschland - und natürlich auch in Langenberg: Baustellen. Rot-weiße Warnbaken, Ampeln, gelbe Fahrbahnmarkierungen steuern den Verkehr; Anwohnerinnen und Anwohner klagen über gesperrte Parkplätze; Autofahrerinnen und -fahrer über lange Wartezeiten vor den roten Ampeln.
In der Senderstadt ist ebenfalls derzeit viel in Bewegung, wobei an manchen Stellen die Arbeit eher zu ruhen scheint. So haben sich mehrere WAZ-Leserinnen und -Leser in der Redaktion gemeldet: An der Ecke Voßnacker-/Frohnstraße und entlang der Voßkuhlstraße tue sich aktuell - gar nichts.
Verzögerung bei den Stadtwerken, Straßen NRW ist fertig
Nachgefragt bei den Stadtwerken Velbert, die für diese beiden Baustellen verantwortlich sind, denn dort ist derzeit der Glasfaserausbau im Gange: „Verzögerungen im Tiefbau führen aktuell zu einem Verzug bei der Fertigstellung der Baustellen“, heißt es da. Immerhin: Donnerstagmorgen rollte der Bagger unterhalb der Wilhelm-Ophüls-Schule wieder, waren zwei Arbeiter damit beschäftigt, das Pflaster des Bürgersteigs wieder herzustellen.
Planmäßig fertig geworden ist dagegen Straßen NRW: Seit Donnerstag ist die Vogteier Straße zwischen Bökenbusch und Dr.-Hans-Karl-Glinz-Straße frei. Auf rund 400 Metern hat der Landesbetrieb die Asphaltdecke teilweise erneuern lassen. Allerdings wird demnächst noch eine zweite Vollsperrung nötig, denn wetterbedingt hat Straßen NRW den zweiten Bauabschnitt verschoben. Der Abschnitt zwischen Bökenbusch und Abzweig Hauptstraße ist zu einem noch nicht genannten Zeitpunkt an der Reihe.
Zwei Großprojekte in Bonsfeld
Springen wir ans andere Ende von Langenberg, wo derzeit zwei größere Projekte laufen. Am Fellershof entsteht ein neues Wohngebiet, die Erschließung des Geländes ist in vollem Gange. Heißt: Hier werden Vorbereitungen getroffen, damit die Häuser später mit allem notwendigen versorgt werden können.
Der Fellershof ist dabei als erstes Velberter „Zero-Emission-Quartier“ konzipiert. „Der Fokus liegt nicht nur auf der Schaffung neuen Wohnraums, sondern auch auf der Integration nachhaltiger Energiequellen“, erläutert dazu eine Stadtwerke-Sprecherin. Heißt: Neben der Versorgung mit Wasser und Strom wird für die Wärmeversorgung ein sogenanntes kaltes Nahwärmenetz durch die Stadtwerke verlegt. Die Wärme komme dann aus bis zu 30 Erdbohrungen, die bis in 350 Metern Tiefe abgeteuft werden.
„Es handelt sich dabei um sogenannte mitteltiefe Geothermie - ein absolutes Novum für ein Velberter Wohnquartier dieser Größenordnung“, so die Stadtwerke-Sprecherin.
Stadt hat Quote für Sozialwohnungen festgelegt
Die festgesetzten Grundstücksgrößen bewegen sich zwischen 200 und 700 Quadratmetern. Dadurch soll das Angebot „für verschiedene Personenkreise erschwinglich“ sein. Maximal können auf dem Gelände 100 Wohneinheiten entstehen. Das ist allerdings abhängig von der Bauweise der tatsächlichen Projekte beziehungsweise Hochbauten.
Diese Geschossbauten sollen nach dem Willen der Stadt für den sozialen Wohnungsbau reserviert sein: Im städtischen Wohnbauprogramm 2022-2030 werde für das Wohnbaugebiet Fellershof „eine diesbezügliche Quote von 20 Prozent vorgeschlagen“, teilt die Verwaltung mit.
Ganz in der Nähe schließlich entsteht an der Ecke Heeger-/Walzenstraße eine Unterkunft für maximal 40 Geflüchtete. Die soll ab dem zweiten Quartal 2025 so weit sein, dass die ersten Menschen dort einziehen können. Das Gebäude umfasst dann 14 Wohneinheiten auf rund 1200 Quadratmetern, mit Einzelzimmern, aber auch Gemeinschaftsbereichen wie Bad, WC und Küchen.