Langenberg. Bereits gelesen, aber trotzdem gut erhalten: 25 Antiquare verkauften auf dem Büchermarkt in Langenberg. Was lesen die Menschen aus Langenberg?

Glück gehabt, die Sonne scheint und die vereinzelten Wolken stören die Besucherinnen und Besucher des Büchermarkts in der Altstadt wenig. Eine, von denen die heute aus Langenberg und Umgebung zum Fronweinplatz gekommen ist, ist Felina. Die 21-jährige Studentin hat bereits einen Bücherstapel in der Hand und schaut sich interessiert die verschiedenen Stände, die gefüllt mit gebrauchten und gut erhaltenden Büchern sind, an.

„Wir haben für unsere Nachbarschaft eine WhatsApp Gruppe. Dort habe ich vom Büchermarkt erfahren“, erinnert sich die Langenbergerin und fährt fort: „Ich konnte hier ein Buch für mein Studium und Freizeitbücher finden.“

Wöchentlich bis zu zwei Tonnen gespendeter Bücher

Bernd Henn, Inhaber des Bücherlagers Remscheid, ist an diesem Tag auch auf dem Fronweinplatz direkt und hat seinen Stand nahe der Kirche aufgebaut. Für den Markt hat er Kisten mit Bücherspenden und einzelne Bücher teils gezielt, aber auch nach dem Zufallsprinzip gesammelt.

Schnäppchen gab es für Leseratten jede Menge auf dem Büchermarkt des Bücherstadtvereins Langenberg.
Schnäppchen gab es für Leseratten jede Menge auf dem Büchermarkt des Bücherstadtvereins Langenberg. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Jahrelang besuche ich den Büchermarkt in Langenberg schon“, sagt Henn und fährt fort: „Deswegen kann ich sagen: Der Langenberger sucht nach Belletristik.“ Wöchentlich erhält das Bücherlager ein bis zwei Tonnen bereits gelesene Werke, mit einer Auswahl derer besucht Bernd Henn verschiedene Büchermärkte.

„Demnächst sind wir in Hilden und Düsseldorf“, kündigt er an und ergänzt: „Der Langenberger Büchermarkt ist aber besonders angenehm. Die Altstadt sorgt für eine idyllische Atmosphäre und die Größe macht die Veranstaltung stressfrei.“

Nachdem Corona auch für Büchermärkte Stillstand bedeutete, sei er als Buchverkäufer froh, dass er wieder an der frischen Luft verkaufen könne.

Bunte Bücherstände in der Altstadt

In der Langenberger Altstadt befinden sich Bücher-Antiquariate, Vintage-Fotografie-Geschäfte und andere Läden, in denen sich Arbeiten aus und auf Papier bestaunen und kaufen lassen. Daraus machte der Bücherstadtverein 1998 die Bücherstadt.

In diesem September veranstaltet diese Bücherstadt Langenberg den ersten Büchermarkt nach der Corona-Pause und lud dafür 25 Antiquariate aus der Umgebung ein, die eine Auswahl ihrer Werke auf dem Fronweinplatz und in den anliegenden Straßen verkaufen können.

Die Stände auf denen Belletristik, wissenschaftliche Werke, Krimis und Thriller präsentiert werden, leiht sich der Verein von der Bücherstadt Breedevort. Auch die Bücherstadt Langenberg ist an diesem Tag zwischen 11 und 18 Uhr mit einem eigenen Stand vertreten.

Kinder- und Heimatbücher sind beliebt

Dort anzutreffen ist die freiwillige Helferin der Bücherstadt Langenberg, Ursula Hermann. Auch sie bedauert den Corona-bedingten Ausfall des letzten Jahres: „Im Mai und September findet der Büchermarkt normalerweise statt – wegen der Pandemie mussten die letzten drei Veranstaltungen ausfallen. Von den Langenbergerinnen und Langenberger habe ich mitbekommen, dass sie auf den heutigen Markt richtig hingefiebert haben.“

Und was wird an ihrem Stand am besten verkauft? „Die Menschen aus Langenberg lesen Querbeet. Jedoch habe ich den Eindruck, dass im Moment neben Kinderbüchern auch Ruhrpott- und Kunstbücher beliebt sind“, beobachtet Hermann, die seit 47 Jahren in Langenberg lebt.

Zwei Märkte pro Jahr

Die Bücherstadt Langenberg veranstaltet jährlich im Mai und September den Büchermarkt in der Altstadt. Die Antiquariate aus der Umgebung können dabei gespendete Werke für wenig Geld an die Besucherinnen und Besucher verkaufen.Wer nicht bis zum nächsten Mai warten kann: Der nächste Büchermarkt in der Nähe findet in Düsseldorf am 15. Oktober an der Steinstraße und der Königsallee statt.