Langenberg. Der Einzelhandel leidet unter den Corona-Maßnahmen. Drei Langenberger Geschäftsfrauen berichten – unter anderem von finanziellen Sorgen.
Seit dem Beginn der Pandemie müssen die Menschen lernen, ihr Leben unter anderen Umständen zu führen. Oft sind diese nicht die besten. Abstand halten, Maske tragen, Zutritt nur mit einem negativen Coronatest – Regeln, die Alltag geworden sind.
Besonders stark wirkt sich die Situation auf die Selbstständigen aus, die nun um jeden Kunden kämpfen müssen. „Die Menschen haben keinen richtigen Spaß am Shoppen mehr“, sagt die Inhaberin des Geschäfts Unikate bei Petra, Petra Rittmeyer.
Kunden sind verunsichert
„Vor Corona kamen die Menschen zu mir, um runter zu kommen, sich zu entspannen, einfach schlendern, einfach gucken. Und dann haben sie doch viele schöne Sachen für sich gefunden und diese gekauft“, sagt die Geschäftsfrau.
„Nun sind die Kunden völlig verunsichert, sie können nicht mehr einfach so reinkommen.“ Sie mache im Moment nur noch mit Terminabsprache den Laden auf. Aber es seien nur einzelne Kunden, die tatsächlich anrufen würden: „Die Menschen denken, wenn sie einen Termin machen, dann müssen sie etwas kaufen. Aber mit Druck und Zwang möchte keiner shoppen gehen. Also habe ich einen Totalausfall“, sagt Petra Rittmeyer.
Paket-Shop hilft nur wenig
Das Handarbeitsgeschäft Strickkörbchen hat auch während des Lockdowns geöffnet, da sich hier auch ein Paket-Shop befindet. Doch sogar das helfe dem Geschäft nicht, ausreichende Einnahmen zu erwirtschaften, erzählt Inhaberin Alina Kats besorgt. „Viele Kunden wissen einfach nicht, dass ich täglich im Strickkörbchen bin.“
Dazu komme noch die finanzielle Lage der Menschen: „Bei einigen, die zu mir in dieser schwierigen Zeit kommen, sehe ich, dass sie mit ihrem Geld am Limit sind.“ Die monatelange Kurzarbeit oder sogar Arbeitslosigkeit zeigten ihre Wirkung. „Die Menschen müssen auf ihre Ausgaben mehr achten. Und das spiegelt sich natürlich auch bei den Einnahmen meines Geschäftes wieder“, so Alina Kats.
Geschäftsaufgabe droht
Der Laden „Puderrosa und Shabby Chic“ macht ebenso keinen Umsatz, erzählt Inhaberin Sandra Schönfels. „Wenn die Corona Lage sich nicht ändert und es so weiter geht, werde ich den Laden schließen müssen“, sagt Sandra Schönfels. „Nichts verdienen, aber monatlich die Mietkosten zu bezahlen, das schafft auf Dauer keiner“.
Die Langenberger Selbstständigen kämpfen um ihre Geschäfte mit aller Kraft: „Wir hoffen weiterhin auf unsere loyalen Kunden, die uns in der schwierigen Zeit nicht im Stich lassen“, sagten die drei Geschäftsfrauen übereinstimmend – denn: „Keiner möchte die schöne Langenberger Altstadt mit leeren Ladenlokalen erleben.“