Langenberg. In der Langenberger Altstadt gibt es jetzt das „Puderrosa und Shabby Chic“. Dort verkauft Sandra Schönfels aufgearbeitete Möbel.
Vor Kurzem feierte der neue Deko- und Einrichtungsladen „Puderrosa und Shabby Chic“ an der Hauptstraße 37 Eröffnung. Unter einem Pavillon – zur Vorsorge gegen schlechtes Wetter – gab es Häppchen und Getränke, die auch viele Langenberger in den Laden lockten.
„Ich hoffe, dass die Langenberger sich über den neuen Laden freuen – ausnahmsweise mal kein Antiquitätenladen“, sagt die Ladeninhaberin Sandra Schönfels und lacht. Sie selbst wohnt in Wuppertal an der Grenze zu Neviges.
Schon seit langem gestaltet sie alte Möbel im „Shabby Chic“ Stil um, hatte diese jedoch bisher nur übers Internet verkauft. Nun sind die besonderen Möbel in ihrem Lädchen zu bewundern, der immer freitags und samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet hat. Da sie hauptberuflich weiter als Landesbedienstete arbeitet, wird der Laden freitags von ihrer Mutter geführt.
Schönfels richtete ihre ganze Wohnung in der Stilrichtung ein – ohne es zu wissen
Schönfels erzählt, wie es dazu kam, dass sie ihre ganze Wohnung in dem Stil einrichtete – ohne es zu wissen: „Ende der 90er Jahre bestand meine ganze Wohnungseinrichtung aus dunklem Holzmobiliar. Als ich dann in eine Dachgeschosswohnung umzog, die ebenfalls Holzdecken und -wände hatte, wurde es mir zu viel. Es waren einfach zu viele verschiedene Holztöne. Das Naheliegendste war es dann, die Möbel weiß zu streichen, anstatt komplett neue zu kaufen.“
In Holland hat sie später einen Laden mit „Shabby Chic“-Möbeln entdeckt, die aussahen wie ihre eigenen und hat so erst von dieser Stilrichtung erfahren.
Der Einrichtungsstil entstand in den 1980er Jahren in Großbritannien
Der Einrichtungsstil „Shabby Chic“ entstand in den 1980er Jahren in Großbritannien. Das Adjektiv „shabby“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „schäbig“, was auf die Gebrauchsspuren der Möbel hinweist. „Chic“ hingegen steht für die elegante Form und den historischen Ursprung der Möbel.
Während es bei der Stilrichtung ursprünglich darum ging, alte Möbel zu restaurieren und ihnen durch die neue Farbgebung das besondere Aussehen zu verleihen, produzieren große Möbelhäuser mittlerweile ganze Linien in dem Stil, weil die Nachfrage größer geworden ist. Dabei werden neue Möbel produziert und absichtlich einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen, um die typischen Gebrauchsspuren zu erhalten – ähnlich wie bei Klamotten im „used Look“, denen absichtlich Löcher gemacht werden.
Die Ladeninhaberin restauriert die alten Möbel von Flohmärkten eigenhändig
Retro-Moden gibt es in allen Bereichen
Der Ausdruck „Retro“ wird als Modebegriff sowohl allein als auch in Zusammensetzungen wie Retro-Stil, Retro-Modell oder Retro-Design verwendet.
Retro-Moden sind inzwischen in nahezu allen Bereichen kultureller Produktion anzutreffen, vom Alltagsgegenstand über Kleidung und Architektur bis zu Literatur und Musik.
Der einigermaßen neue Begriff ist nicht sonderlich präzise und umfasst unterschiedliche aktuelle Phänomene in Bezug auf die Motivationen und Arten des Rückgriffs.
Die Möbelstücke, die Schönfels eigenhändig umgestaltet, sind meistens aus den 1950er und 1960er Jahren – von Flohmärkten oder Haushaltsauflösungen aufgekauft. Anschließend werden sie abgeschliffen und weiß, oder in anderen Pastelltönen, lackiert.
Am Ende sollen die restaurierten Möbel jedoch nicht neu, sondern „gebraucht“ aussehen, so dass sie zuletzt noch an den Kanten leicht abgeschliffen werden, bis das Holz durchschimmert.
Zu den Möbeln bietet Schönfels in ihrem Laden passende Dekoartikel wie Bilderrahmen, Spiegel und Deckchen der holländischen Marke „Clayre & Eef“ an, die bei Frauen besonders beliebt sei. Auf der Onlineplattform Instagram lädt sie unter dem Namen „_puderrosa_“ Bilder ihrer Einrichtung und ihres Ladens hoch und hat bereits 21.000 Abonnenten.