Velbert. Am Freitag warten die Menschen schon eine Stunde vor Beginn der mobilen Impfaktion in Velbert auf Einlass. Zwei Ärzte impfen – erste Eindrücke.

Freitagmorgen, Nieselregen, 9 Grad in Velbert. Wetter, um zu Haus zu bleiben – oder sich die Booster-Impfung abholen. Schon vor 9.30 Uhr, dem offiziellen Beginn des vom DRK organisierten Impfangebots, bildet sich eine lange Menschenschlange vor dem Gebrauchtwarenhaus an der Kaiserstraße in Velbert. Etwa 130 Menschen warten darauf, endlich ihre Boosterimpfung zu bekommen oder aber auch, sich zum ersten Mal impfen zu lassen. Schnell werden es noch etliche mehr.

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Uwe Stolz, Leiter des Impfmobilteams, verteilt schon die Anamnesebögen bei den Wartenden, beantwortet Fragen und versucht auch selbst, bei guter Laune zu bleiben. „Seit zweieinhalb Wochen ist der Andrang riesengroß“, weiß er von den Aktionen im gesamten Kreis zu berichten. Sein Team und er schieben 14-Stunden-Schichten.

Mobile Impfung: Velberter warten geduldig in der langen Warteschlange

„Aber mehr können wir nicht machen, wir haben schon zwei Ärzte an Bord.“ Am Impfstoff mangele es nicht, erklärt er, sondern an der Kapazität. „Wir haben im Kreis am Montag 540 Leute geimpft, am Donnerstag waren es 438 Menschen.“

Geduldig warten die Velberter auf ihre Corona-Impfung. Die Warteschlange reichte am Freitagmorgen vom Gebrauchtwarenhaus bis zur Käthe-Kollwitz-Straße.
Geduldig warten die Velberter auf ihre Corona-Impfung. Die Warteschlange reichte am Freitagmorgen vom Gebrauchtwarenhaus bis zur Käthe-Kollwitz-Straße. © Unbekannt | Isabel Nosbers

Jeden Tag heißt es aufs Neue: „Massen abarbeiten.“ Auch an diesem Tag in Velbert wieder. Nach zweieinhalb Stunden warten ist es dann endlich soweit. Oder auch nicht. Denn die Informationen werden genau geprüft.

Mobiles Impfteam vom Kreis Mettmann prüft Daten ganz genau

„Wer hier geimpft wird, das entscheiden weder Sie noch ich, sondern nur der Arzt“, versucht eine Helferin des DRK einer Dame zu erklären, die nicht verstehen möchte, dass sie nun so lange vergebens gewartet hat. Denn für die Booster-Impfungen gelten Fristen: sechs Monate bei den mRNA-Vakzinen, vier Monate bei Astrazeneca, vier Wochen bei Johnson & Johnson.

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Am schlimmsten aber findet Stolz, dass „die Impfzentren geschlossen haben. Die Ärzte haben keine Kapazitäten mehr zu impfen, viele alte Menschen müssten bis Januar und Februar warten und kommen dann lieber hierher.“ An die Kaiserstraße nach Velbert, am Freitag noch bis 17 Uhr.

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