Langenberg. Die Buchhandlung Kape aus Velbert-Langenberg hat wie im ersten Lockdown Türgeschäfte und Lieferung angeboten. Ein willkommenes Angebot.
Die Bund-Länder-Konferenz hat in der ersten Märzwoche beschlossen, dass Buchhandlungen nach fast dreimonatiger Pause wieder öffnen dürfen. Darüber freuen sich nicht nur die Antiquariate in der Langenberger Altstadt, sondern auch ganz besonders Buchhändler Peter Kape.
„Ich bin so froh, dass die Leute jetzt wieder in den Laden dürfen“, sagt der Geschäftsmann, „der direkte Kontakt zu den Kunden ist so wichtig.“ Zwar habe er auch wieder – wie schon im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 – Verkauf an der Tür angeboten.
Weniger Auslieferungen
„Aber über so einen langen Zeitraum ist das schon eine Herausforderung“, sagt Peter Kape. Der sich auch darüber freut, „dass die Langenberger mich weiter gut unterstützt haben.“ Und im Gegensatz zum Frühjahr habe er auch weniger Bücher ausliefern müssen.
„Die Leute sind lieber an die Ladentür gekommen, haben ihre Bestellungen also persönlich abgeholt.“ Vielleicht, vermutet Kape lachend, „wollten die halt einfach mal raus.“ Allerdings: Der Lagerkauf sei im Keller, sagt der Buchhändler. „Klar, der Umsatz ist nach unten gegangen. Die Öffnung hätte viel früher erfolgen sollen.“
Wechselhaftes Jahr 2020
Rückblick: Das Jahr 2020 war für den Buchhandel ein sehr wechselhaftes. Laut Bundesverband des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verbuchten Geschäfte und Onlinehandel im April einen Umsatzrückstand über alle Vertriebswege von minus 14,9 Prozent.
Im Sommer und Herbst lief das Geschäft wieder an, fast hätte es die Branche geschafft, das Minus auszugleichen. Doch dann kam der zweite Lockdown Mitte Dezember – ausgerechnet während des so wichtigen Weihnachtsgeschäftes mussten die Läden wieder schließen.
„Mir geht es vergleichsweise gut“
Dennoch sei er ganz froh, sagt Peter Kape: „Wenn ich sehe, wie es anderen Branchen geht, habe ich es noch vergleichsweise gut gehabt.“ Er glaube auch, dass es die Langenberger zu schätzen wissen, „einen Fachhändler im Ort zu haben.“
Die Zahlen des Börsenvereins des deutschen Buchhandels für die ersten Wochen des Jahres 2021 sind allerdings nicht gut: Demnach lag der Umsatz der Branche in allen Vertriebswegen 19,7 Prozent unter dem vom Januar 2020. Beim Sortimentsbuchhandel waren es – aufgrund der Schließungen in den meisten Bundesländern – 48,9 Prozent unter dem von Anfang 2020, der Absatz lag sogar 55,8 Prozent darunter.
Das gilt es nun wieder aufzuholen und Peter Kape ist da guter Dinge. Geöffnet hat er weiterhin zu den gewohnten Zeiten – „aber natürlich gelten auch im Laden die Corona-Regeln“, sagt er. Heißt: Maximal vier Kunden dürfen gleichzeitig in das Ladenlokal. „Aber das ist ok“, meint der Buchhändler gelassen, „es ist ja zum Glück nicht Weihnachtszeit, in der alle Geschenke kaufen wollen.“
Antiquariate wieder offen
Alle Bücherfreunde und -sammler können jetzt auch wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten die Antiquariate der Bücherstadt aufsuchen. Die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen – Maskenpflicht, maximal ein Besucher auf zehn Quadratmeter und Handdesinfektionsmittel – „werden natürlich genau eingehalten“, verspricht der Förderverein der Bücherstadt.
Dessen Vorsitzende Isolde Marx freut sich mitteilen zu können, dass das Antiquariat „Bücherquelle“ (Kamper Str. 13), das Buch- und Grafikantiquariat „Ananda Art Gallery“ (Hauptstr. 39) und das Antiquariat „Im Honnes“ (Hellerstr. 12) „nach langer Zwangspause endlich wieder Kunden begrüßen dürfen.“
Büchermärkte geplant
Ab dem 21. März, einem Sonntag, werden die Antiquariate auch wieder – „dank einer behördlichen Sondergenehmigung“, so Isolde Marx – regelmäßig an den Sonntagen für Besucher geöffnet sein. Zudem plant der Verein an den Sonntagen 16. Mai und 12. September die Langenberger Büchermärkte durchzuführen, die 2020 „aus den bekannten Gründen“, so Isolde Marx, ausfallen mussten.
Neu eingestuft
Buchhandlungen dürfen neben Blumenläden und Gartenmärkten vor anderen Geschäften öffnen, weil sie „zukünftig einheitlich in allen Bundesländern dem Einzelhandel des täglichen Bedarfs zugerechnet werden“, teilt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit.Abweichend von den Corona-Bekämpfungsverordnungen der Bundesländer können in Abhängigkeit von den jeweiligen regionalen Inzidenzwerten von den Kommunen oder Kreisen Allgemeinverfügungen mit verschärften Regelungen erlassen werden.