Sprockhövel. Obwohl sich die Stadt um die Neuansiedlung einer Drogerie bemüht habe, tut sich nichts in Sprockhövel. Denn der Eigentümer hat andere Pläne.
Wirtschaftsansiedlungen in Sprockhövel – ein Thema mit Ecken und Kanten. Es tut sich viel in dem Städtchen, aber es könnte sich noch viel mehr bewegen, wenn nicht diverse rechtliche Hürden dagegen sprächen. Einen Einblick in Veränderungen und die Gründe für Stillstand an vielen Stellen geben Bürgermeisterin Sabine Noll und Susanne Görner, Fachbereichsleiterin Bauen und Wohnen.
Viel Grün, schönes Wohnen, nette Nachbarn. Die Haßlinghauserinnen und Haßlinghauser fühlen sich wohl in ihrem Stadtteil. Was aber immer wieder kritisiert wird, ist der Mix an Geschäften. Vor allem Branchen, die fehlen und trotz vieler Bitten von Bürgern nicht im Stadtteil angesiedelt werden. Großes Thema: Eine fehlende Drogerie. Dieser Mangel nervt allerdings nicht nur die Haßlinghauser, sondern auch die Stadtverwaltung selbst.
„Intensiv um Ansiedlung einer Drogerie bemüht“
Dass sich ausgerechnet in dem Gebäudekomplex an der Ecke Mittelstraße/Gevelsberger Straße in den nächsten Jahren nichts tun wird, ärgert viele. „Jetzt ist da ein neues Möbelgeschäft eingezogen. Was soll man denn mit so teuren Möbeln? Wir hatten gehofft, dass in einen Leerstand eines Geschäfts endlich wieder eine Drogerie einzieht, aber das scheint ja nicht zu passieren“, sagten in der vergangenen Woche unter anderem die Haßlinghauser Britta und Patric. „Das ist bedauerlich und ärgerlich.“
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Bei dem Thema kann die Bürgermeisterin nur zustimmen. „Wir haben uns gerade in dem Bereich intensiv um die Ansiedlung einer Drogerie bemüht, weil wir wissen, dass diese Branche wirklich fehlt. Aber es ist uns absolut nicht gelungen. Weil der Eigentümer entscheidet, an wen er verkauft. Da sind wir außen vor.“ Das sei viel öfter der Fall, als man denkt. „Uns sind dann die Hände gebunden“, erklärt Susanne Görner. Dann hat auch die Stadt zum Beispiel mit Leerständen zu kämpfen und kann die trostlosen Straßenabschnitte nicht aufhübschen, weil sie nicht das Sagen hat.
Ehemaliges Sonnenstudio wird neu vermietet
Viele Bürger hatten zum Beispiel gehofft, dass die gesamte Ecke an der Mittelstraße/Gevelsberger Straße, die ja einem Eigentümer gehörte, möglicherweise abgerissen und städtebaulich neu gestaltet wird, das ist jetzt aber nicht passiert. Der Käufer will offensichtlich alles so lassen wie es seit Vorkriegszeiten ist und vermietet die Räume des ehemaligen Sonnenstudios wieder. Stillstand ist also vorprogrammiert.
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In den nächsten Jahren wird, wie berichtet, die Mittelstraße Stück für Stück umgestaltet, was in Haßlinghausen allerdings nicht einfach ist. Denn es handelt sich um eine Landesstraße, wodurch den Städten bei der Planung viel engere Grenzen gesetzt werden. Allerdings sind viele Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in die geplante Neugestaltung eingeflossen.
Sprockhövel habe tolle Champion-Unternehmen
Viel einfacher stellt sich für die Stadt die Situation in Niedersprockhövel dar. „Bei der begonnenden Umgestaltung der Hauptstraße haben wir auch die Bürger, Anwohner, Geschäftsleute und Nachbarschaft mit einbezogen“, schildert Sabine Noll die Situation. Der Bereich Busbahnhof ist ebenfalls mit dabei. „Da die Landesstraße zur Kommunalstraße runtergestuft wird, hat die Stadt in dem Fall die Hoheit und viel mehr Spielraum.“ Dass es in jedem Fall eine umfangreiche Bürgerbeteiligung gibt, darauf legt die Bürgermeisterin großen Wert.
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„Oft vermitteln wir auch Angebote für Gewerbegrundstücke von privaten Grundstückseigentümern an Interessenten, die sich in Sprockhövel niederlassen wollen. Dann denkt man, dass passt ja prima. Letztendlich kommen beide Seiten aber nicht zusammen, weil der Eigentümer andere Vorstellungen hat“, bedauert Susanne Görner. Das sei leider recht häufig der Fall. „Wir haben aber Vermarktungsflächen und einen Kriterienkatalog. Wer Interesse hat, kann sich gerne an die Stadt Sprockhövel, Tel. 02339/917-0, wenden.“
Erfreulich sei aber die Entwicklung der Wirtschaft in Sprockhövel allgemein - trotz der deutschlandweit gegenteiligen Strömung und der Unsicherheiten auf den Märkten. Große Erweiterungen planen zum Beispiel die Weltmarktfirmen Wicke und Hytorc. „Wir haben in Sprockhövel tolle Champion-Unternehmen, die weltweit gut aufgestellt sind“, freut sich Bürgermeisterin Noll.
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