Sprockhövel. Nur drei von vier Stunden werden an vielen Schulen in Sprockhövel nach Plan gegeben, doch wie viel Unterricht fällt ersatzlos aus?

Wenn an Schulen Unterricht ausfällt, ist das immer wieder ein Ärgernis. Doch wie viele Schulstunden werden wirklich nicht gegeben? Dazu hat Nordrhein-Westfalens Schulministerium jetzt eine Unterrichtsausfall-Statistik für alle städtischen Schulen im Land veröffentlicht. Schulscharf lässt sich anhand dieser dabei nachvollziehen, wie häufig an Sprockhövels Schulen der Unterricht im Schuljahr 2023/24 ausgefallen ist.

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Die Statistik beruht auf den dem NRW-Schulministerium von den Schulen selbst übermittelten Daten, teilt die Behörde mit. Schulen mit gymnasialer Oberstufe meldeten ihre Unterrichtsausfälle dabei getrennt für die Sekundarstufen I und II.  Nach den übermittelten Daten wurde an einigen Schulen in Sprockhövel lediglich drei von vier Unterrichtsstunden entsprechend des Stundenplans gegeben, an einer Einrichtung wurde das sogar noch unterschritten. Der Unterrichtsausfall ist laut Statistik aber deutlich geringer. Warum?

Was alles kein Unterrichtsausfall ist

Um die Angaben zum Unterrichtsausfall einschätzen zu können, ist es dabei wichtig zu wissen, was alles als Unterricht zählt - und so nicht als Unterrichtsausfall in die Statistik einfließt.

Kein Unterrichtsausfall ist danach etwa von einer anderen Lehrkraft gegebener Vertretungsunterricht - weder bei unveränderter noch bei veränderter Lerngruppe. Gleiches gilt für Distanzunterricht und für Eigenverantwortliches Arbeiten (EVA), das aber nur nur in der Sekundarstufe II eingesetzt wird. Bei EVA setzen sich Schülerinnen und Schüler dabei selbstständig mit Inhalten und Aufgaben auseinander, die sie von ihrer Lehrkraft bekommen haben.

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Und schließlich mussten die Schulen nach Düsseldorf auch melden, wie viel Unterricht in besonderer Form sie gegeben haben. Hierzu zählen etwa Exkursionen, Schulfeste, Projektunterricht oder auch Betriebspraktika. „Unterricht in besonderer Form“, heißt es dabei seitens des Schulministeriums, „beschreibt grundsätzlich dem planmäßigen Unterricht qualitativ gleichzusetzende Unterrichtsformate, die verpflichtender Bestandteil der Bildungs- und Erziehungsarbeit sind und eine wertvolle und bereichernde Ergänzung zum Unterricht laut Plan darstellen.“

Die Zahlen im Landesschnitt

An den Grundschulen sind im vergangenen Schuljahr NRW-weit 3,0 Prozent des Unterrichts ersatzlos ausgefallen,  80,2 Prozent wurden gemäß Stundenplans erteilt.

An den Hauptschulen in NRW fielen 5,9 Prozent des Unterrichts ersatzlos aus. 72,8 Prozent des Unterrichts sind gemäß Stundenplan erteilt worden.

An den Gesamtschulen sind NRW-weit 73,1 Prozent des Unterrichts gemäß Stundenplan in der Sekundarstufe 1 erteilt worden sowie 74,8 Prozent in der Sekundarstufe 2. 7,8 Prozent des Unterrichts fielen im NRW-Schnitt in der Sekundarstufe 1 der Gesamtschulen ersatzlos aus, 3,9 Prozent in der Sekundarstufe 2.

Ersatzlos ausgefallenen ist an Sprockhövels Schulen danach im Schuljahr 2023/24 dabei so viel Unterricht - und so viel Unterricht wurde gemäß Stundenplan erteilt:

Grundschulen

Grundschule Börgersbruch: 1,6 Prozent /90,6 Prozent
Grundschule Gennebreck: 3,8 Prozent / 76,6 Prozent 
Grundschule Haßlinghausen: 2,1 Prozent / 84,0 Prozent 
Grundschule Hobeuken: 2,7 Prozent / 77,5 Prozent 

Weiterführende Schulen

Mathilde-Anneke-Hauptschule: 3,4 Prozent / 74,3 Prozent
Wilhelm-Kraft-Gesamtschule, Sek I: 8,3 Prozent / 75,7 Prozent
Wilhelm-Kraft-Gesamtschule, Sek II: 0,7 Prozent / 77,4 Prozent /eigenverantwortliches Arbeiten: 15,6 Prozent

Daten zum Unterrichtsausfall der Förderschule Hiddinghausen in Trägerschaft des Ennepe-Ruhr-Kreises sind in dieser Statistik nicht erfasst worden.

Landesweit sind über alle Schulformen hinweg im vergangenen Schuljahr 4,8 Prozent der vorgesehenen Stunden ersatzlos ausgefallen. Insgesamt konnten in NRW über alle Schulformen zudem nur knapp 84 Prozent des Unterrichts so erteilt werden, wie das von den Schulen ursprünglich geplant gewesen ist. 77,5 Prozent entfielen dabei auf Unterricht gemäß Stundenplan, weitere gut sechs Prozent auf „Unterricht in besonderer Form“ wie etwa Exkursionen, Klassenfahrten oder Praktika.

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