Sprockhövel. Mehr Räume und eine Mensa für die bislang kleine Schule in Sprockhövel. Nachbarn sehen die Erweiterung kritisch. Krisengespräche mit der Stadt.
Die Grundschule Hobeuken ist einer der beiden kleinen Grundschulen in Sprockhövel, die neuen Erstklässler gehen in der Regel ein- bis maximal zweigügig an der Start. Jetzt gibt es Planungen für einen Erweiterungsbau.
Inhalte der Bauvoranfrage vorstellen
Wenn diese Planungen umgesetzt werden sollten, wird es ein spürbarer Gewinn für den Grundschulstandort an Sprockhövels Stadtgrenze zu Wuppertal. Demnächst im Stadtentwicklungsausschuss (18.11., 17.30 Uhr im Sitzungssaal, Rathausplatz4), werden die Inhalte einer Bauvoranfrage bekannt gegeben und diskutiert, die den Zusatzbau folgendermaßen beschreiben: zweigeschossiges Schulgebäude mit vier Klassenräumen, Mensa mit rund 100 Sitzplätzen, Küche, WC-Anlagen und Nebenräume.
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Die Höhe des Gebäudes wird demnach 7,10 Meter betragen, wobei der Gebäudeteil der Mensa nur eingeschossig als Atrium mit einer Höhe von etwa 5,80 Meter geplant ist. Der höhere, zweigeschossige Teil des Baukörpers ist in Richtung der Straße Hobeuken ausgerichtet. Der Abstand zu den benachbarten Wohngrundstücken beträgt dabei, so die Angaben in der Bauvoranfrage, am geringsten Punkt etwa drei Meter.
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Auch wenn der zugrundeliegende Bebauungsplan das Grundstück als „Sondergebiet Schule“ ausweist, so überschreitet die Planung die festgesetzte Baugrenze jedoch deutlich. Hier ist nun die Politik gefragt: Um die Grundschule Hobeuken in der dargestellten Dimension erweitern zu können, ist eine „Befreiung von den Festsetzungen Bebauungsplans“ notwendig. Voraussetzung: die Grundzüge der Planung dürfen nicht berührt werden, die Abweichungen müssen städtebaulich vertretbar sein und die Nachbarn sich nicht eingeschränkt fühlen.
Probleme mit den Anwohnern
Genau hier aber, beim Einvernehmen mit der Nachbarschaft der Grundschule, ist es zum Problem gekommen: Die Nachbarn wurden am Verfahren beteiligt, was heißt, dass sie ihre Meinung dazu äußern durften. In einem Gespräch im Rathaus kritisierten die Hobeukerinnen und Hobeuker, ihre Grundstücke würden durch das Erweiterungsprojekt im Wert gemindert, weitere Bedenken betrafen die Einschränkung des Lichts, der Belüftung und der Sonnenstrahlen, wenn sich in unmittelbarer Nähe zu ihren Häusern künftig das neue Gebäude erheben werde. Ein erheblicher Schattenwurf sei durch die größere Schule zu befürchten.
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Die Verwaltung zeigte sich beim Krisentreffen verhandlungsbereit, der lediglich eingeschossige Mensateil könne in Richtung der Grundstücke ausgerichtet werden. Auch die teilweise Drei-Meter-Distanz sollte, so das Entgegenkommen der Stadt, durch Umplanung erweitert werden.
Nun soll in weiten Strecken neu geplant werden, die Stadt will dabei die Einwände der Nachbarn berücksichtigt sehen. Die Ergebnisse werden im Ausschuss vorgestellt: Der höhere Gebäudeteil wird neu ausgerichtet, die tiefer gelegene Mensa (nur noch 4,70 Meter hoch) schaut zur nachbarlichen Wohnbebauung. Und ganz wichtig: Der Abstand des Neubaus zu den angrenzenden Flurstücken beträgt nun minimal 6,10 Meter. Die unzufriedenen Nachbarn haben noch eine Frist bekommen, um sich dazu zu äußern.
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Die Stadt macht deutlich, die Interessen der Nachbarn zwar zu berücksichtigen. Aber sie betont auch, dass es sich beim Schulausbau um ein „Vorhaben zum Wohl der Allgemeinheit“ handelt. Schulleiterin Nicole Otter indes freut sich: „Eine Erweiterung war ja schon lange im Gespräch. Bislang ist es schon eng in unserer Schule und wir versprechen uns von zusätzlichen Räumen auch deutlich bessere Fördermöglichkeiten für unsere Schüler.“