Sprockhövel. Sprockhövel bekommt eine Event-Halle für Feiern, Konzerte etc. - inkl. Dreifach-Sporthalle. Die Kosten explodieren, gebaut werden soll trotzdem.
Haßlinghausen hat eine Turnhalle verloren, bekommt aber eine Event-Halle. Bereits seit Jahren gibt es Pläne für ein Begegnungszentrum - die werden jetzt konkret. Erste Schritte stehen schon im kommenden Jahr an.
Dort, wo das moderne Zentrum entstehen soll, steht noch ein Sorgenkind: die alte Sporthalle Haßlinghausen. Benutzt werden kann sie aber schon seit Monaten nicht mehr. Der Grund: Das Gebäude ist so baufällig, dass ein Gutachter in diesem Jahr die umgehende Sperrung der Halle an der Geschwister-Scholl-Straße 12 für nötig befunden hatte.
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Das Dach weist an zahlreichen Stellen teils starke Wasserschäden auf. Die Folgen sind Schimmel und Instabilität. Die Unterdecke sei „sicherlich nicht mehr ‚ballwurfsicher‘“, bilanziert der Gutachter. Und auch die Standsicherheit von Teilen der Dachkonstruktion reicht nicht mehr aus, lautet sein Urteil.
Eine Sanierung der maroden Halle aus dem Jahr 1972 kommt nicht in Frage. Die würde allein bis zu 2,4 Millionen Euro brutto kosten - dabei ist eine energetische Sanierung noch gar nicht inbegriffen. Zudem wurde inzwischen deutlich, dass Haßlinghausen mehr braucht als eine Sporthalle. Und für dieses Mehr soll die Halle nun weichen.
„Da es sich um eines der Leitprojekte aus dem InHK handelt, soll das Projekt bei einer gesicherten Förderung aber umgesetzt werden.“
Voraussichtlich gegen Sommer 2025 plant die Stadt den Abriss der Sporthalle Haßlinghausen. Derzeit werden Proben ausgewertet, ob dabei mit Schadstoffen wie Asbest gerechnet werden muss. An ihrer Stelle soll dann eine moderne Begegnungsstätte entstehen - eine echte Event-Halle. „Es soll ein neues Gebäude konzipiert werden, das nicht nur dem Sport dient, sondern mehrere Funktionen erfüllt und insgesamt zu mehr Begegnung im Stadtteil beiträgt“, heißt es im Integrierten Handlungskonzept für Haßlinghausen (InHK).
Schon im Haßlinghausen-Konzept aus dem Jahr 2018 ist von einer solchen Halle die Rede. Mit 6,5 Millionen Euro kalkuliert man damals. Inzwischen sind die Preise explodiert. In der überarbeiteten Fassung aus 2024, die weitere Bedarfe umfasst, ist die Rede von geschätzt mehr als 22,4 Millionen Euro Baukosten. „Da es sich um eines der Leitprojekte aus dem InHK handelt, soll das Projekt bei einer gesicherten Förderung aber umgesetzt werden“, betont die Stadt Sprockhövel. Gefördert werden könnten 50 Prozent der Kosten.
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Was genau ist denn geplant? Die Halle soll Schulen und Vereinen ebenso zur Verfügung stehen, wie Privatpersonen und mehr. Hier sollen Feiern, Konzerte, Infoveranstaltungen und Bewegungsangebote ebenso Platz haben, wie Angebote der Flüchtlingshilfe zur Sprachentwicklung und sozialen Integration. Die neue Eventhalle soll komplett barrierefrei sein und eine behindertengerechte Toilettenanlage haben. Alle Generationen - von Jugendlichen bis zu Senioren - sollen hier Anlaufstellen und Begegnungsorte haben. Und auch zukünftig soll die Halle den Sport dienen - „sowohl im Schulunterricht als auch für lokale Vereine“, so die Stadt.
Die Neubau soll deshalb sowohl eine Dreifach-Sporthalle als auch einen teilbaren Veranstaltungsraum inklusive Küche und Theke und eventuell ergänzende Kleinräume beinhalten. „Eine flexibel errichtbare oder fest installierte Bühne ist zu empfehlen“, heißt es in der Vorabplanung. Vor der Event-Halle, die etwas versetzt zur heutigen Sporthalle gebaut werden soll, soll ein größerer Vorplatz entstehen. Der könnte ebenfalls für Veranstaltungen - wie einen kleinen Weihnachtsmarkt - genutzt werden.
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Wie genau die Event-Halle aussehen wird, steht unterdessen noch nicht fest. Grafiken zeigen eine Möglichkeit der Gestaltung. Allein für die Detail-Planung rechnet die Stadt mit zwei Millionen Euro Kosten.
Zeitplan für den Bau
Bis hier Events veranstaltet werden können, wird es aber noch Jahre dauern. Einem Antrag der SPD, das Verfahren zu beschleunigen, erteilt die Stadt insofern eine Absage, dass man an Förderanträge und die Richtlinie für die Städtebauförderung gebunden sei. Nach bisherigem Zeitplan rechnet man im Sommer 2027 mit einem positiven Bescheid über die Förderung. Nach der europaweiten Ausschreibung sei ein Baubeginn Anfang 2028 realistisch. Ab Ende 2031 könnte die Event-Halle dann genutzt werden.
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