Sprockhövel. Die neue Brücke Eichenhofer Weg in Sprockhövel im Autobahnkreuz Wuppertal-Nord ist im Bau. Welche Sperrungen kommen noch & wann ist sie fertig?
Mit einem ordentlichen Knall wurde vor fast genau einem Jahr - am 22. Oktober 2023 - die Brücke am Eichenhofer Weg gesprengt, weil sie nach 55 Jahren zu marode und der Verkehrslast nicht mehr gewachsen war. Bis Ende 2024 solle die neue Brücke, die die Straße von Sprockhövel nach Wuppertal über mehrere Verbindungsfahrbahnen im Kreuz Wuppertal-Nord führt, fertig sein, so hieß es danach damals. Wie die Lage inzwischen aussieht und ob die Autobahn Westfalen den Zeitplan halten kann, das beantwortete das Unternehmen nun auf Anfrage dieser Zeitung.
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Die gute Nachricht – zumindest im Augenblick: Die Baumaßnahmen sind im Moment im Zeitplan, aber sie seien natürlich witterungsabhängig. Darum könne ein ganz konkreter Zeitpunkt noch nicht genannt werden, teilt Autobahn Westfalen mit. Zu Vollsperrungen müsse es aber nicht noch einmal kommen. Denn für den Abbau der Gerüste und Restarbeiten würden Teilsperrungen ausreichen. Aber auch dafür liegt noch kein bestimmter Termin vor.
Keine Probleme mit unerwarteten Schwierigkeiten
Glücklicherweise habe man mit unerwarteten Schwierigkeiten, mit denen man oft auf Großbaustellen zu kämpfen hat, keine Probleme gehabt. Denn solche bösen Überraschungen bringen ja in der Regel einen deutlichen Zeitverzug mit sich. Das sei bei der Brücke Eichenhofer Weg nicht der Fall gewesen. Im Augenblick wird das Bauwerk abgedichtet, bevor anschließend die Fahrbahn asphaltiert wird. Hinzu kommt noch die Herstellung der Brückenklappen, das sind die Seitenteile der Brücke. Wie berichtet, bekommt die neue Brücke, deren Baukosten mit 6,2 Millionen Euro veranschlagt wird, keine Beleuchtung.
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„Die Brücke Eichenhofer Weg stammte aus dem Jahre 1968 und war dem heutigen Verkehrsaufkommen und den damit verbundenen Lasten nicht mehr gewachsen“, hatte Manuela Poschau, Projektleiterin bei der Autobahn-Niederlassung Westfalen, erklärt. Das Bauwerk gehörte zudem zu den Brücken, die vordringlich ersetzt werden mussten. Um die Verbindung so schnell wie möglich für den Verkehr wieder freizumachen, wurden die alten Fundamente weiter genutzt. Darauf wurden die neuen Pfeilerfundamente gesetzt, erklärte die Ingenieurin. Denn das spare umfangreiche Eingriffe in den Baugrund, wodurch die Fertigstellung des neuen Bauwerks deutlich schneller geht.
Verbindungsfahrbahnen zu Autobahnen teils voll gesperrt
Die Sprengung der Brücke hatte durchaus weitreichende Folgen, denn es mussten drei Verbindungsfahrbahnen zu den Autobahnen A 1, A 43 und A 46 einige Tage voll gesperrt werden. Da diese Fahrbahnen teilweise eng beieinander liegen, sei das Baufeld begrenzt. „Daher müssen wir sie für die Zeit des Neubaus einspurig führen“, sagt Manuela Poschau.
Die Autofahrer müssen sich also noch eine ganze Weile in Geduld üben, bis der Verkehr wieder in gewohntem Zuge fließen kann.
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Die Brücke hat eine Länge von 131 Meter, eine Breite von 9 Meter und ist 18 Meter hoch. Die Zustandsnote wurde damals mit 3,0 angegeben. Um die Betonage des Überbaus bewerkstelligen zu können, musste am Samstag, 5. Oktober, und Sonntag, 6. Oktober, wieder einmal die Verbindungen im Kreuz Wuppertal-Nord für die Autofahrer gesperrt werden.
Autobahnen und Straßen in dem Metropolgebiet immens belastet
Und das war noch nicht alles. Zusätzlich war die Zu- und Abfahrt der B 326 zwischen den Autobahnen und der Schwelmer Straße voll gesperrt. Der Verkehr wurde über die Umleitungen U 21 und U 22 geführt. Und das, obwohl gerade diese Autobahnen und Straßen in dem Metropolgebiet schon ohne außergewöhnliche Bauprojekt immens belastet sind.
Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Denn an einen möglichen Ausbau von zwei- auf dreispurig ist zurzeit überhaupt nicht gedacht. Nicht einmal mittelfristig.