Sprockhövel. Nachdem der Werbering in Sprockhövel die Pläne für eine neue Mittelstraße abgelehnt hat, rückt Rewe das Problem-Thema Parken in den Mittelpunkt.
Die Kontroverse um das Parkplatz-Thema rund um die Erneuerung der Mittelstraße in Haßlinghausen nimmt Fahrt auf. Anfang der Woche hatte sich hier der Vorstand des Werberings Haßlinghausen zu Wort gemeldet und das gesamte Projekt eines Umbaus, das auch den Verlust von Parkplätzen einschließt, in Frage gestellt. Dabei wurden auch Vorstellungen angesprochen, Kundinnen und Kunden von Geschäften entlang der Mittelstraße könnten auf Parkplätzen von Rewe, Aldi und der Sparkasse parken. Das hat nun Stefan Lenk, Betreiber des Rewe-Supermaktes in Haßlinghausen, auf den Plan gerufen.
Geduld mit Falschparkern ist zu Ende
„Nach langen Jahren mit Nachsicht, freundlichen Hinweiszetteln, Parkzeithinweisschildern und persönlichen Ansprachen müssen wir uns eingestehen, dass das nicht mehr reicht: Dauerparker belegen die Stellplätze, die dann für die Einkaufszeiten unserer Kunden fehlen“, sagt Stefan Lenk im Gespräch mit dieser Zeitung. All diese Hinweise hätten nicht gewirkt und er wie auch die Inhaber von Aldi nebenan fühlten sich nicht ernstgenommen. „Diese dauerbelegten Parkplätze gefährden die Zufriedenheit der Kunden und damit den Erfolg der beiden Märkte.“
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Was Lenk beschreibt, ist ein Grundproblem, mit dem er zu kämpfen hat. Und jetzt kommt noch die Diskussion um wegfallende Parkplätze an der Mittelstraße hinzu und die Idee, Parkplatzkapazitäten der besagten Märkte und der Sparkasse mit einzubeziehen. Lenk zieht daher Konsequenzen: „Bevor unsere Kunden reagieren, führen wir eine Neuerung ein“, kündigt Lenk an. Wie andere Geschäftsbetreiber auch soll auf dem Gemeinschaftsparkplatz für Rewe und Aldi am Rathausplatz 10 eine kamerabasierte Parkzeitkontrolle eingeführt werden.
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Konkret: Die Firma Wemolo wird, so ist die Planung, deutlich beschildern und setzt Kameras ein, um die Ein- und Ausfahrten dokumentieren. Liegt kein Parkverstoß vor, werden die Daten nach 48 Stunden gelöscht. Eine „Abzocke“ durch vergessene Parkscheiben finde nicht statt, sagt Lenk. „Die Höchstparkdauer haben wir nach Rücksprache mit Kunden auf 120 Minuten festgelegt, erst bei Überschreitung ist eine Strafe fällig.“ Näheres sei Hinweistafeln zu entnehmen. Stefan Lenk: „Vielleicht noch ein Hinweis: Die Uhr stoppt um 21 Uhr, läuft aber ab 7 Uhr morgens weiter.“
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Gerne hätten wir darauf verzichtet, versichert Lenk im Gespräch mit dieser Zeitung, „aber unser Streben für zufriedene Kunden lässt uns leider keine Wahl.“ Was bedeutet diese Änderung für die Auseinandersetzung um das so genannte Integrierte Handlungskonzept? Das Thema Parkplätze wird bleiben, denn auch die Rewe-/Aldiparkplätze wären für Kundinnen und Kunden, die in der oberen Mittelstraße Besorgungen machen wollen, doch recht weit.
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Wolfgang Weiß, zweiter Vorsitzender des Werberings und somit Interessenvertreter der Händlerschaft in Haßlinghausen, hatte in seinem Beitrag deutlich gemacht, dass der Einzelhandel auf Parkraum in unmittelbarer Nähe zu den Geschäften angewiesen sei. Denn, so sein Argument, viele Kundinnen und Kunden kämen aus den umliegenden Städten Wuppertal, Gevelsberg und Schwelm.