Oberhausen. Seit dem Präsidentschaftswahlkampf in den USA rollt eine Austrittswelle auf der Plattform „X“. Auch Museum aus Oberhausen zieht Konsequenzen.
Die Ludwiggalerie Oberhausen folgt den Beispielen anderer Institutionen und verlässt den Kurznachrichtendienst „X“, ehemals Twitter. Wie das Museum in einer Randnotiz einer Pressemitteilung erklärt, wurde der Account auf der Social-Media-Plattform im Februar eingestellt. Wer den ehemaligen Accountnamen @Ludwiggalerie anwählt, erhält eine Fehlermeldung: „Dieser Account existiert nicht.“
Seit dem Präsidentschaftswahlkampf in den USA rollt eine Austrittswelle auf der Plattform. Der republikanische Sieger Donald Trump hatte Techmilliardär Elon Musk einen Berater-Posten gegeben. Dem Tesla-Gründer gehört der Kurznachrichtendienst. Kritiker werfen Musk vor, auf der Plattform zu wenig gegen Desinformation und Hass zu unternehmen. Musk selbst behauptet, dass er die Redefreiheit schützen wolle. Während des deutschen Bundestagswahlkampfs führte er ein Interview mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und machte Stimmung für die Alternative für Deutschland.
Mehr als 60 Hochschulen verlassen X
Die Ludwiggalerie empfing vor kurzem den 10.000 Besucher in der aktuellen Loriot-Ausstellung. Zu den Gründen, X zu verlassen, äußert sich das Museum nur kurz. Mit dem Einstellen des Accounts wolle man „ein Zeichen gegen die Entwicklungen der Plattform setzen“, heißt es in der Pressemitteilung. Auf Instagram und Facebook ist die Ludwiggalerie weiterhin vertreten. Auf Instagram hat das Museum rund 3000 Follower.
Im Januar hatten mehr als 60 deutsche Hochschulen die Plattform X gemeinsam verlassen. Sie werfen Musk vor, rechtspopulistische Inhalte bevorzugt auszuspielen und andere Beiträge in ihrer Reichweite einzuschränken. Auch die Hochschule Ruhr-West aus Oberhausens Nachbarstadt Mülheim beteiligte sich an der gemeinsamen Aktion.
I'm leaving Twitter. Tried to stay, but the atmosphere has just become too toxic. Follow me on Threads, if you like.
— Stephen King (@StephenKing) November 14, 2024
Einer der bekanntesten Ex-Nutzer ist Stephen King. Der erbitterte Gegner von Donald Trump und Bestsellerautor erklärte im November 2024, die Plattform verlassen zu wollen. Die Atmosphäre sei „zu toxisch“ geworden.