Oberhausen. 15 zauberhafte Filme für Kinder und Jugendliche laufen an sechs Festival-Tagen im Filmpalast. Morgens gibt‘s Extra-Termine für Schulklassen.
Alles beginnt mit einer zersprungenen Kristallkugel: Junge Fans von „Bibi Blocksberg“ wissen da schon Bescheid: Die zauberhafte 2002er Verfilmung nach Episoden der Hörspielserie eröffnet die 41. Kinderfilmtage im Ruhrgebiet am Sonntag, 22. September, um 11 Uhr in der Lichtburg, Elsässer Straße 26. Denn in diesem Jahr setzen Filmklassiker und neue Literaturverfilmungen magische Akzente.
Bis zum 29. September können junge Kinobesucher insgesamt 19 Filme genießen, darunter „Die kleine Hexe“ nach Otfried Preußler, „Harry Potter und der Stein der Weisen“ nach J. K. Rowling, vor allem aber Neustarts der letzten zwölf Monate. Neben Oberhausens innerstädtischem Filmpalast sind drei Kinos in Essen und das „Rio“ in Mülheim an der Ruhr bei den Kinderfilmtagen (ihrerseits selbst schon ein Kino-Klassiker) am Start.
„Wir freuen uns schon sehr auf die Kinderfilmtage“, sagt Barney Hanenberg, Miterfinder dieses Festival - wie auch der herbstlichen „Aufgedreht“-Jugendkinotage. „Wenn 300 Kinder im Kinosaal sitzen und einen Film schauen, gemeinsam lachen, auch mal weinen und am Ende kräftig mitsingen, dann ist das einfach unbeschreiblich schön.“ Zum Auftakt am Sonntag, 22. September, zeigt die Lichtburg parallel zu „Bibi Blocksberg“ ein Kinoprogramm, das bereits ab null Jahren freigegeben ist. Die städtische Kinderbibliothek ist zudem mit einem Infostand vertreten.
Wer sich nicht eigens in die Nachbarstädte aufmachen will: hier einige Highlights aus dem Oberhausener Festival-Part, das stattliche 15 der 19 Filme umfasst. „Die Chaosschwestern und Pinguin Paul“ lässt sich am Montag, 23. 9., um 16 Uhr auch nach einem hoffentlich nicht zu stressigen Schultag genießen. Vier ungleichere Schwestern könnte man kaum erfinden: Tessa ist Möchtegern-Influencerin, Livi engagiert sich für die Umwelt, Malea ist ein vorlauter Survival-Spezialist und die kleine Kenny redet am liebsten mit ihrem eingebildeten Silberfisch. Aber als Pinguin Paul bei ihnen auftaucht, stürzen sie sich zusammen ins Abenteuer.
Kinderfilmtage mit frischer Version von Kästners „Klassenzimmer“
„Neue Geschichten vom Franz“ folgen am Dienstag, 24. 9., um 16 Uhr: Eine Freundschaft zu dritt kann manchmal schwierig sein. Weil Gabi und Eberhard nichts mehr miteinander zu tun haben wollen, muss Franz sich überlegen, wie er die Sommerferien zwischen ihnen aufteilt. Ob das gelingt? Eine zeitgemäß frische Verfilmung nach Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“ folgt am Mittwoch, 25. 9., um 14 Uhr: Die 13-jährige Martina lebt in einer Berliner Hochhaussiedlung. Zu Hause hat sie viel Stress, muss ihren jüngeren Bruder beschützen und einiges einstecken. Als Chance ihres Lebens sieht Martina die Reise nach Südtirol, um dort ein Stipendium für ein angesehenes Gymnasium zu ergattern.
Selbst aus Science-Fiction-Filmen lässt sich lernen, siehe, „Wow - Nachrichten aus dem All“ am Donnerstag, 26. 9. um 11 Uhr. Die elfjährige Billie und ihr bester Freund Dino empfangen mit einem selbstgebauten Teleskop Signale aus den Tiefen des Universums. Die Erwachsenen glauben das zwar nicht, trotzdem werden Billie und Dino zum Weltraumbahnhof der ESA eingeladen, weil man sie so „süß“ in ihrer Begeisterung findet.
Kinderfilmtage rebellieren mit der „unlangweiligsten Schule der Welt“
Mutige Lehrerinnen und Lehrer können sich an diesem Titel messen: „Die unlangweiligste Schule der Welt“ zeigt die Lichtburg am Freitag, 27. 9., um 10 Uhr. Maxe ist neun Jahre alt und voller Tatendrang - jedenfalls, bis es zur Schule geht. Denn dort muss er sich Schulleiter Schnittlich beugen und seinem überdrehten Regelwerk aus sage und schreibe 777 Paragraphen. Widerstand scheint zwecklos - bis eines Tages Rasputin Rumpus auftaucht, Agent im Einsatz zur Bekämpfung der Langeweile.
Zum krönenden Abschluss der Kinderfilmtage im Ruhrgebiet ist am Sonntag, 29. 9., um 12 Uhr traditionell die Essener Lichtburg, Kettwiger Straße 36, die Gastgeberin des großen Kinderfestes drinnen und draußen. Im größten Kinosaal Deutschlands werden dann wieder die beliebten Preise „Emo“ und „Emmi“ verliehen. Mit dem „Emo“ prämiert eine Jury aus drei jungen Erwachsenen die beste schauspielerische Leistung aus sieben nominierten Filmen. Welcher Film den „Emmi“ für den besten Kinderfilm erhält, entscheidet eine Jury aus sieben Kindern. „Mitwirkende aus den Gewinnerfilmen werden ebenfalls vor Ort sein“, weiß Jurykoordinator Erich Pannier: „Für die Kinder ist es etwas ganz Besonderes, ihre Stars live auf der Bühne zu sehen“.
Kinderfilmtage: Vormittags reiche Terminauswahl für Schulklassen
Neben dem vielseitigen Programm an den Nachmittagen haben Schulklassen die Chance, die Filme auch vormittags zu sehen. Die Lichtburg hat dafür eigens ihr Angebot erweitert und bietet erstmals von Montag, 23. September, bis Freitag, 27. September, täglich zwei Vorstellungen um 10 und um 11 Uhr an. Schulen, die teilnehmen möchten, können sich über das Webportal kinderfilmtage-ruhr.de anmelden.