Oberhausen. Der junge Oberhausener Firmengründer weiß: Gesundes Essen ist gefragt. Nachdem er in einem Obstlager tätig war, gründet er einen Lieferdienst.

Da möchte der Beschäftigte in der Mittagspause etwas für seine Gesundheit tun und leckeres Obst essen - statt fettiger Fritten an der Pommesbude um die Ecke. Von zu Hause hat er dummerweise nichts mitgenommen, einen Laden in der Nähe gibt‘s ebenso wenig. Anders sähe es aus, wenn der Arbeitgeber Stasfriuts gebucht hätte. Die noch recht junge Firma beliefert Unternehmen mit Obst und Gemüse.

Oberhausener hatte leitenden Posten im Obsthandel inne

Inhaber ist Stojan Asanovic, der etwas von dem Fachhandel versteht. Der 31-Jährige hat in einem Lager gearbeitet, das Obst verkauft. Anfangs war er dafür ständig, Äpfel, Birnen und Co. zu kontrollieren und zu verpacken. Nach drei Jahren ging‘s beruflich eine Stufe höher: Der Oberhausener war von nun an Produktionsleiter. Damit wuchsen zudem seine Aufgaben, musste er jetzt auch den Einkauf planen, Warenbestände, Ein- und Ausgang der Ware im Blick zu haben. Drei Jahre hatte er den Posten inne und derweil jede Menge Erfahrung gesammelt.

Stojan Asanovic bringt frisches Obst und Gemüse direkt zu seinen Kunden, zu Unternehmen in Oberhausen und Umgebung.
Stojan Asanovic bringt frisches Obst und Gemüse direkt zu seinen Kunden, zu Unternehmen in Oberhausen und Umgebung. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Während der Zeit reifte in ihm aber auch der Gedanke, eine Firma zu gründen und selbst der eigene Chef zu sein. Angesichts der großen Nachfrage, die sein bisheriger Arbeitgeber verbuchen konnte, war und ist Asanovic überzeugt: „Mit Obst und Gemüse lässt sich ein Geschäft machen, wenn man es direkt an Firmen liefert.“

14 Unternehmen hat der Oberhausener Firmengründer bereits gewonnen

Im April 2023 hat er dann seinen Job gekündigt, vier Monate lang mehrere Kurse besucht, um sich auf den Neustart in seinem Leben vorzubereiten. Zugleich begann der gebürtige Serbe in den sozialen Netzwerken für seinen neuen Lieferdienst zu werben, sei es auch Instagram, Facebook oder Tiktok. Nach wenigen Wochen hatte er 14 Unternehmen zusammen, die ihm jetzt die Treue halten. „Weitere Firmen sind herzlich willkommen“, lädt er dazu ein, das Angebot in Anspruch zu nehmen.

Wie sieht das nun aus? Im Programm hat der Oberhausener unterschiedlich große Obst- und Gemüsekisten, für 20, 40 oder auch 50 Portionen. Sie kosten zwischen 17 und 42 Euro. Zu einer Portion gehören entweder drei einzelne Obststücke wie Banane, Apfel, Birne oder eine Schale mit 100 Gramm Gewicht, in der sich Erdbeeren, Kirschen oder Trauben befinden. Beim Gemüse sind es drei oder vier verschiedene Sorten wie Paprika, Möhre oder Gurke.

Zusammen mit seiner Frau kauft Oberhausener Obst und Gemüse immer frisch auf den Großmärkten ein

Asanovic bietet darüber hinaus auch an, sich die Obstkiste ganz nach den eigenen Wünschen und Vorlieben zusammenzustellen. Die Geschmäcker sind bekanntlich sehr verschieden. Wer sich unsicher ist, ob das Angebot überhaupt für das Team im Büro oder die Belegschaft in der Firmenhalle passt, kann auch erst einmal eine Testkiste mit Obst nach seinen Vorlieben zu 27 Euro bestellen.

„Der Kunde bekommt von uns immer ganz frische Ware“, betont der Firmeninhaber. Gemeinsam mit seiner Frau ist er auf den Großmärkten unterwegs, um früh am Morgen die gefragten Mengen einzukaufen. Zudem suchen die beiden auch immer wieder Obstbauern auf, haben ausreichend Lebensmittel im Bestand.

Kunden freuen sich über die Lieferungen der Oberhausener Firma

Die allermeisten Firmen lassen sich Obst und Gemüse einmal die Woche liefern, und zwar an den ersten Wochentagen. „Wir sind in aller Regel montags, dienstags und mittwochs unterwegs“, erzählt der Händler. Seine Touren hat er entsprechend geplant, bedient er doch nicht nur Betriebe in Oberhausen, sondern auch Unternehmen im Umland, sei es in Essen, Gelsenkirchen oder Marl. „Wir erleben es immer wieder, wie sehr sich die Mitarbeiter freuen, wenn wir die frischen Snacks vorbeibringen“, sagt Asanovic.

Aus den Gesprächen gewinnt er den Eindruck, dass gesunde Ernährung auch und gerade am Arbeitsplatz eine immer größere Rolle spielt. Die Ware liefern er und seine Frau stets in einer Kiste an und nehmen die von der vorherigen Woche wieder mit zurück. „Damit die Kunden so wenig Arbeit wie möglich mit den Lieferungen haben“, unterstreicht der Firmengründer.

Seine Frau, ebenfalls Serbin, aber in Deutschland geboren und aufgewachsen, und er haben sich in der Heimat auf dem Balkan kennen- und lieben gelernt. 2014 konnte er ihr dann nach Deutschland folgen, womit für beide ein Riesenwunsch in Erfüllung ging.

Bleibt noch zu klären, wie es überhaupt zum Firmennamen Stasfruit kam. „Die Lösung ist eigentlich ganz einfach: Stas sind schlichtweg die jeweils ersten zwei Buchstaben meines Vor- und Hausnamens. Und fruits erklärt sich ja von selbst, das englische Wort für Früchte.“

Kontakt: 0208/38686000, montags bis mittwochs von 8 bis 18 Uhr, www.strasfruit.de

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