Oberhausen. Glück auf, die Tänzer kommen! Im Oberhausener Kulttempel steigt die Party „Grubenfahrt“ mit reichlich Revier-Nostalgie. Das haben die Macher vor.

Damit die industrielle Vergangenheit des Reviers nicht aus den Köpfen verdampft, gibt es auch in Oberhausen eine beachtliche Anzahl von Museen und Ausstellungen. Wechselnde Events wie die „Extraschicht“ halten die Hochöfen, Fördertürme und Dampfmaschinen in unseren Gedanken in Betrieb. Das Revier richtig abfeiern möchte nun aber eine Party-Serie im Oberhausener Kulttempel. An der Mülheimer Straße heißt es zum ersten Mal: „Grubenfahrt!“

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Am Freitag, 29. November, wollen die Betreiber der Veranstaltungshalle kräftig anpacken. Kein externer Veranstalter, sondern das Team um Peter Jurjahn organisiert die Sause mit etlichen Relikten aus der Zeit der Montanindustrie selbst. Und wie es sich bei so einer Zeitreise gehört, soll die Musik möglichst breit gefächert sein. Die Veranstalter versprechen Hits aus immerhin 50 Jahren Musikgeschichte.

Grubenfahrt im Kulttempel Oberhausen: Party zwischen Grubenlampe und Bergmannshemd

„Diese Party passt einfach zu uns“, meint Kulttempel-Chef Peter Jurjahn. Wer sich schon heute in der Diskothek und Veranstaltungsstätte umschaut, dem fallen etliche Ruhrpott-Kulissen ins Auge. Oberhausener Zechen hängen wie gerahmte Fotos aus dem Wohnzimmer an den Wänden: Zeche Sterkrade, Zeche Osterfeld, Zeche Jacobi und Nordschacht Oberhausen...

Nicht nur die Oberhausener Zechen haben im Kulttempel-Gebäude, einem ehemaligen Lokschuppen, ihren Ehrenplatz.
Nicht nur die Oberhausener Zechen haben im Kulttempel-Gebäude, einem ehemaligen Lokschuppen, ihren Ehrenplatz. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

An der Decke baumeln Grubenlampen, das Bergmannshemd flattert am Haken als würde es bald für die nächste Schicht benötigt. Und neben allen Utensilien strahlt der universale Gruß aus dem Kohlenpott wie eine Leuchtreklame: „Glück auf!“

Und klar, auch das Kulttempel-Gebäude war früher mal ein Lokschuppen der benachbarten Turbinenhalle, wie Jurjahn erklärt. Peter Jurjahn ist kein passionierter Sammler, sondern weiß, wovon er redet. Er absolvierte die Berufsausbildung bei der Ruhrkohle AG, ging später zur Steigerschule. Nach einem Arbeitsunfall war allerdings vorzeitig Schicht am Schacht.

„Viele Leute in unserem Team haben eine Bergbau-Vergangenheit, vom Techniker bis zum Türsteher.“

Peter Jurjahn
Kulttempel-Betreiber

Jurjahn arbeitete im legendären „Old Daddy“ in Sterkrade an der Finanzstraße, war Betriebsleiter in der Turbinenhalle und betreibt längst den Kulttempel als Kulturschaffender. „Viele Leute in unserem Team haben eine Bergbau-Vergangenheit, vom Techniker bis zum Türsteher.“

Ein Diskotheken-Besuch wie eine Grubenfahrt: Auch die Badeschlappen für die Dusche danach liegen schon bereit. Zumindest in der dekorativen Kulisse aus echten Bergmanns-Utensilien.
Ein Diskotheken-Besuch wie eine Grubenfahrt: Auch die Badeschlappen für die Dusche danach liegen schon bereit. Zumindest in der dekorativen Kulisse aus echten Bergmanns-Utensilien. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Mit Nostalgie kennen sie sich im Kulttempel durchaus ganz gut aus: Die Lokalität beteiligte sich zuletzt auch am Revival der drei ehemaligen Oberhausener Diskotheken „Music Circus Ruhr“, „Blue Moon“ und „Old Daddy“. Dabei erinnerte die Jurjahn-Diskothek an das Sterkrader „Old Daddy“ an der Finanzstraße, heute wieder Lito-Palast. Legendäre DJs von damals, wie DJ Cheesy, legten passende Hits aus den 1980er-Jahren auf.

Grubenfahrt im Kulttempel Oberhausen: Zwei Tanzflächen mit Charts, Rock‘n‘Roll und Klassikern

Die Party „Grubenfahrt“ soll eine breitere Zielgruppe erreichen. Mit Interessierten ab 25 Jahren rechnet der Kulttempel-Chef. Auch dass Eltern mit ihren erwachsenen Kindern erscheinen, schließt er nicht aus. Die Macher versprechen eine „Seilfahrt abwärts bis zur siebten Sohle“. Flöz-Discjockeys sorgen für Unterhaltung. Gäste sollen nicht nur gemeinsam feiern und tanzen, sondern auch in ruhigeren Ecken des Clubs ins Gespräch kommen.

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In der Mainhall legt Flöz Gustav die Lieder aus den 1970er, 1980er und 1990er auf. Auch Rock‘n‘Roll, Reggae, aber auch moderne Charts landen auf dem Plattenteller. In der kleineren „Old Daddy Lounge“ kümmert sich Flöz Matthias um schmissige Rock-Klassiker. Der Partyabend beginnt um 22 Uhr und endet voraussichtlich gegen 5 Uhr morgens. Tickets kosten 7 Euro.

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