Oberhausen. 12.000 öffentliche Telefone gibt es noch in Deutschland. Sie sollen schrittweise abgebaut werden. Nostalgiker haben schlechte Karten.
- Das öffentliche Telefon am Oberhausener Hauptbahnhof wurde demoliert
- Die Anlage ist längst außer Betrieb. Jetzt soll sie repariert werden
- Telekom baut Schritt für Schritt die 12.000 verbliebenen Apparate in Deutschland ab
Das öffentliche Telefon hat längst ausgedient. Weil die Apparate kaum noch einer benutzt, baut die Telekom die Apparate sukzessive ab. So traurig wie am Hauptbahnhof Oberhausen müssen die „Relikte“ aber auch nicht aussehen.
Der Oberhausener Hauptbahnhof hat ohnehin ein Sicherheitsproblem. Auswertungen zeigen, dass sich die Menschen hier besonders unsicher fühlen. Wer im Moment aus dem Haupteingang tritt, sieht die demolierte Telefonstele: Das Gehäuse ist aufgerissen, der Hörer am Kabel abgeschnitten.
Seit 2023 sind die öffentlichen Telefone außer Betrieb
Der Abstieg des „öffentlichen Fernsprechers“ begann vor langer Zeit. Laut Telekom gab es in Deutschland mal 160.000 öffentliche Telefon. 90 Prozent davon sind abgebaut. „Weil sie niemand mehr nutzte“, so das Unternehmen. Bis Ende 2022 verblieben noch rund 12.000. Das endgültige Aus kam am 30. Januar 2023: Auch die Zahlungsfunktion mittels Telefonkarte wurde eingestellt. Damit wurden die Telefone unbrauchbar.
Mit den Kommunen kümmert sich die Telekom laut eigener Aussage um den Rückbau. „Allerdings werden für den Abbau viele verschiedene Gewerke benötigt. Vom regionalen Energieversorger über die Bauämter, Baufirmen und Recycling-Unternehmen sind viele Menschen am Rückbau beteiligt“, so Unternehmenssprecherin Martha Mauelshagen. „Die Koordination der Gewerke für tausende Baustellen ist für alle Beteiligten aufwändig und wird daher noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Momentan geht die Telekom davon aus, dass 2025 das letzte öffentliche Telefon in Deutschland abgebaut wird.
Telefon in Oberhausen wird repariert - aber nur das Nötigste gemacht
Und der demolierte Apparat in Oberhausen? Müsste der nicht wenigstens „entschärft“ werden? „Zwischenzeitlich hat unsere Fachabteilung jetzt einen Auftrag zur Verkehrssicherung eingestellt, damit das Gerät am Haupteingang des Oberhausener Hauptbahnhofs gesichert wird und sich niemand verletzen kann“, sagt Mauelshagen. „Die Instandhaltungsmaßnahmen beschränken sich jedoch auf das notwendige Maß.“ Das Unternehmen bittet um Geduld - in den sozialen Netzwerken gab es Hinweise, dass der Apparat schon einige Zeit kaputt ist.
Nostalgiker haben übrigens keine Chance auf einen Erwerb der ausrangierten Stelen: Sie sind aus Edelstahl und werden fachgerecht recycelt.