Oberhausen. 2500 Fans haben am Stadion Niederrhein ein hitziges Festival gefeiert. Cover-Bands huldigen berühmten Vorbildern und setzen selbst Akzente.

Rock im Park - und doch in Oberhausen? Ein wenig konnten Freunde der deftigen und schnurrenden Gitarrenmusik am Samstag neben dem Stadion Niederrhein diesen Eindruck erlangen. Fans hatten sich Picnic-Decken mitgebracht und suchten sich in dem mit großen Bäumen durchzogenen Stadtsportbund-Gelände einen der beliebten Schattenplätze. Und doch kullerten beim großen Aufgalopp der Cover- und Tributebands bei der emsigen Jubel-Abteilung direkt vor dem Bühnen-Gitter ordentlich Schweißperlen. Ein hitzig bejubeltes Festival war „Oberhausen rockt“ ja eigentlich immer schon.

Hitziges Gitarrenspiel: Auch Michael Bormann‘s Jaded Hard sorgten beim Festival „Oberhausen rockt“ für Wohlklang. Die Bühne stand in der Sonne, die Fans konnten sich auch Schattenplätze sichern.
Hitziges Gitarrenspiel: Auch Michael Bormann‘s Jaded Hard sorgten beim Festival „Oberhausen rockt“ für Wohlklang. Die Bühne stand in der Sonne, die Fans konnten sich auch Schattenplätze sichern. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Von 2500 Fans spricht Veranstalter Chris Höppner, der einen zufriedenen Eindruck vermittelt. „Schon zum Start gegen Mittag hatten wir 400 bis 500 Menschen auf dem Gelände. Die Band Grubenrock hat direkt richtig losgelegt. Das hat sich ausgezahlt. Die Stimmung war ausgezeichnet.“

Jetzt, am späten Nachmittag, herrscht ordentlich Alarm auf dem Gelände: Schwergewichte der Oberhausener Coverband-Szene haben sich angesagt: Mit „Time“ und „Mottek“ stehen zugkräftige Musiker bereit, die regelmäßig von einer kleinen Fan-Gruppe begleitet werden. „Hier hörst du Bands nicht nur eine halbe Stunde, sondern länger“, finden sie an der Kante zum umlagerten Bierwagen. „Die Atmosphäre ist locker. Tickets für die Originale würden das Fünffache kosten.“

Oberhausen rockt: Jaded Hard bis Nockrock zeigen sich in Cover-Spiellaune

Wem huldigen sie in der aktuellen Cover-Saison eigentlich am liebsten? „Es gibt keine Trends - Klassiker gehen immer“, heißt es im Backstage-Bereich, wo sich VIP-Gäste zuprosten und sich Moderator Jörg Becker auf die nächste Moderation vorbereitet. 

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Wobei, so ganz stimmt das natürlich nicht. Obwohl das Festival seit Jahren streng mit der Programm-Formel „100 Prozent schlagerfrei“ wirbt, mogelt sich zumindest ein wiederentdeckter Hit aus der Neuen Deutschen Welle (NDW) mehrfach in die Setlisten - „Major Tom (Völlig losgelöst)“ von Peter Schilling. Die Fußball-EM macht es möglich.

Eine runde Sache für viele Fans. Der Titel trifft auf ein breites Echo. Dabei mussten die Festival-Architekten im Vorfeld einige Probleme wegdribbeln: Das EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark kollidierte am späten Abend mit dem Festival.

Hoch die Hände! 2500 Fans feierten beim Festival „Oberhausen rockt“ bekannte Cover- und Tributebands. Damit kamen 700 Zuschauerinnen und Zuschauer mehr als im Vorjahr.
Hoch die Hände! 2500 Fans feierten beim Festival „Oberhausen rockt“ bekannte Cover- und Tributebands. Damit kamen 700 Zuschauerinnen und Zuschauer mehr als im Vorjahr. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Was also tun: Das Spiel ignorieren? Die Deutschland-Begegnung zeigen? Oder einfach früher in den Feierabend wechseln? „Wir haben sehr viele Anfragen erhalten, ob es bei uns nicht auch ein Public Viewing geben kann“, berichtet Veranstalter Chris Höppner. „Also haben wir eine LED-Leinwand organisiert - und übertragen das Achtelfinale zum Festival-Abschluss.“

Oberhausen rockt: „Major Tom“ und das EM-Achtelfinale - geteilte Meinungen

Den geplanten Schlussakkord erkennt man auf dem Gelände schnell: Zwischen schwarzen Fanshirts mit dem Aufdruck von rockigen Genre-Ikonen wie AC/DC mischen sich viele weiße der pinken Trikots der DFB-Elf. Dass es unter den Fans auch Stimmen gibt, die lieber auf die pure Festival-Musik gesetzt hätten, versteht sich von selbst. Höppner: „Wir denken, wir haben uns nach der Mehrheit gerichtet.“

Die zweistündige Fußball-Übertragung wirbelt den Festival-Plan allerdings durcheinander. Im Vorfeld setzten sich die Veranstalter mit den Bands zusammen. Die Spielzeit jeder Musikgruppe wurde einheitlich reduziert, um Minuten für die Übertragung zu gewinnen. „Am Ende haben alle Bands gleichermaßen rund eine Stunde Zeit!“

Coolste Sonnenbrille: Auch die Oberhausener Gruppe Nockrock spielte mit Sänger Nockes in der prallen Festival-Sonne.
Coolste Sonnenbrille: Auch die Oberhausener Gruppe Nockrock spielte mit Sänger Nockes in der prallen Festival-Sonne. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Und so wringen auch die Musiker auf der Bühne am Ende locker ihre Klamotten aus. Die Sonne knallt direkt auf die Bühnenbretter. Sänger Nockes heizt mit seiner Band Nockrock die Stimmung mit nicht gerade kühlen Hits zusätzlich auf. „Engel“ von der Pyromanen-Band Rammstein. Das irische Volkslied „Whiskey in the Jar“ in der knallenden Version von Metallica. „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ von Marius Müller-Westernhagen reißt endgültig die Hütte ab - wenn denn eine stehen würde.

Oberhausen rockt: Unwetterprognose verhindert doppelte Bühnen-Nutzung

Die Gruppe Jaded Hard von Hardrock-Urgestein Michael Bormann lässt sich sogar am Bühnenrand mit aufsteigenden Feuerfackeln aufwärmen als würde gerade angegrillt. Die Musiker schauen ins Seelenleben der Fans und sagen es mit den Songzeilen von Bon Jovi: „It’s my Life!“ Es ist mein Leben - also feiern wir es.

It‘s my Life! Die Fans hatten am Samstag beim Freiluft-Festival „Oberhausen rockt“ beste Laune.
It‘s my Life! Die Fans hatten am Samstag beim Freiluft-Festival „Oberhausen rockt“ beste Laune. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Mehrere Coverbands und so viel ewige Klassiker. Besteht nicht die Gefahr, dass die Festival-Akteure mit identischen Liedern ihre Sets beginnen? „Ja, darum sprechen wir das vorher ab. So soll es abwechslungsreich bleiben“, bietet Höppner Einblick in die Festival-Vorbereitung.

Eine neue Idee auf dem Stadtsportbund-Gelände machten in diesem Jahr allerdings die Wetteraussichten zunichte. Eigentlich sollten Bühne und Zelte auch für den „Tag des Sports“ am Sonntag genutzt werden. Darum richteten die Macher die Konzert-Bühne erstmals gen Stadion Stadion Niederrhein und nicht zur Lindnerstraße aus. Durch die Unwetterprognosen wurde der Sporttag allerdings frühzeitig abgesagt. Höppner: „Da kann man nichts machen.“ Die Festival-Macher von „Oberhausen rockt“ hatten selbst Glück. Am späteren Samstag zog das Gewitterband am Festivalgelände vorbei.

Oberhausen rockt

Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“  auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse 
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“ auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse Foto: Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn
Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“  auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse   Nock Rock
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“ auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse Nock Rock Foto: Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn
Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“  auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse       Michael Bormann‘s Jaded Hard 
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“ auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse Michael Bormann‘s Jaded Hard Foto: Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn
Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“  auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse 
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“ auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse Foto: Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn
Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“ auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse    Nock Rock
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“ auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse Nock Rock Foto: Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn
Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“  auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse Michael Bormann‘s Jaded Hard
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“ auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse Michael Bormann‘s Jaded Hard Foto: Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“  auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse      Michael Bormann‘s Jaded Hard 
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“ auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse Michael Bormann‘s Jaded Hard Foto: Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn
Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“  auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse 
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Das Musikfestival „Oberhausen Rockt“  auf dem Gelände vom Stadtsportbund an der Lindnerstrasse 
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