Oberhausen. Wiederholt haben unbekannte Täter in Oberhausen Bäume vergiftet. Die Platanen sind kaum noch zu retten. Menschen reagieren fassungslos.
Im Sommer 2022 hatten vergiftete Bäume in Oberhausen erstmals für großes Entsetzen gesorgt. Stattliche Platanen, rund 70 Jahre alt, waren abgestorben. Ein Baum musste sofort gefällt werden, vier weitere ein Jahr später. Nun, fast genau zwei Jahre nach dem ersten Anschlag, haben es Unbekannte erneut auf die Stadtbäume abgesehen. Und erneut ist unter anderem die Hamburger Straße im Norden der Stadt betroffen. Viele Menschen in der Stadt können nur noch mit dem Kopf schütteln.
„Sowas muss man hart bestrafen. Das ist quasi Körperverletzung an der Natur“, schreibt etwa Andrea Happe bei Facebook. Udo Bommert hat offenbar den Glauben an die Menschheit verloren: „Auch eine zweite Erde würde bei dieser Spezies bei weitem nicht reichen.“ Tobias Szczepanski kann einem Zitat von Joseph Beuys „leider wenig hinzufügen“, schreibt er: „Die Bäume sind ja heute viel intelligenter als die Menschen.“ Und Thomas Kowallik platzt der Kragen: „Was ich diesen Menschen sagen würde, das wäre hier garantiert nicht für einen öffentlichen Kommentar geeignet.“
Bäume vergiften: „Genau so gestört, wie in Schulen einzubrechen“
Viele stellen sich die Frage nach dem Warum: „Ich denke, da steckt Frust hinter“, mutmaßt Liselotte Flott. Und Andy Oberndorfer meint: „Waren mit Sicherheit keine Fremden. Genervte Anwohner wohl eher.“ Und wovon sind Anwohner genervt? „Leute, die in der Nähe wohnen, beschweren sich über zu wenig Licht“, äußert sich ein weiterer Nutzer bei Facebook. Und: Ein Baum mache Dreck. Leider gebe es viele Menschen, die das störe. Ein Großteil der Facebook-Nutzer hat jedoch wenig Verständnis für die Giftanschläge. „Dazu braucht es sicher eine vollständige Verblödung. Anders ist das nicht zu erklären“, heißt es wenig charmant. Und an anderer Stelle: „Genau so gestört wie in Schulen einzubrechen, um dort alles zu verwüsten.“
„Bäume zu vergiften ist ein Strafbestand, wir sprechen hier von Straftaten.“
Fest steht: Bäume zu vergiften, ist kein Kavaliersdelikt. Das sagt Alexander Höfer mit Nachdruck. Der Sprecher der für die Straßenbäume zuständigen Servicebetriebe Oberhausen (SBO) hatte nach Bekanntwerden der Gift-Attacke gewarnt: „Bäume zu vergiften ist ein Strafbestand, wir sprechen hier von Straftaten.“ Für jeden vergifteten Baum haben die Servicebetriebe Anzeige erstattet. Denn die Bäume seien wichtig für Oberhausen. „Zum einen haben sie einen ökologischen Wert. Bäume sind gut für das Mikroklima, für Menschen und Tiere. Aber sie werten natürlich auch das Stadtbild auf“, erklärte SBO-Betriebsleiter Florian Reeh bereits vor einigen Tagen.
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