Oberhausen. Durch Bohrlöcher an Wurzeln stattlicher Bäume haben Unbekannte in Oberhausen Gift geschüttet. Die Platanen starben ab, Täter bleiben unbekannt.
- Nach einem Giftanschlag im vergangenen Jahr kam für fünf Bäume in Oberhausen jede Hilfe zu spät
- Eine Platane wurde sofort gefällt, vier weitere wurden am Donnerstag gefällt
- Ein Jahr lang hatten Experten der Stadt versucht, die Bäume zu retten
Lange haben die Experten der Stadt Oberhausen um den Erhalt von vier vergifteten Bäumen an der Hamburger Straße gekämpft. Doch die stattlichen, rund 70 Jahre alten Platanen sind nicht mehr zu retten. Unbekannte hatten im Juni 2022 Gift ins Wurzelwerk gefüllt, die Bäume verloren daraufhin ihre Blätter und starben ab. >>> Zum Nachlesen: Oberhausen: Unbekannte Täter vergiften 70 Jahre alte Bäume
Die Tat löste im vergangenen Sommer große Empörung aus. Bei einer Routinekontrolle wurden die Schäden an den Platanen entdeckt. Fünf Bäume an der Hamburger Straße und eine an der Tulpenstraße wurden demnach vermutlich mit einem Akkubohrer aufgebohrt, um anschließend ein Pflanzengift in die Bohrlöcher zu füllen. Einzig der Baum an der Tulpenstraße hat den Anschlag überlebt. Experten der zuständigen Servicebetriebe Oberhausen (SBO) haben die Platane kontinuierlich gewässert, um das Gift ausreichend zu verdünnen. >>> Aus dem Archiv: Vergiftete Bäume in Oberhausen: Stadt kämpft um Erhalt
Tätersuche: Wer vergiftet Bäume in Oberhausen?
Anders an der Hamburger Straße: Ein Baum wurde dort bereits im vergangenen Jahr gefällt. Die vier bis dato verbliebenen Platanen wurden am Donnerstag ebenfalls entfernt. Mehrere Stunden hat die Fäll-Aktion gedauert. Die Täter wurden bislang nicht gefunden, die Stadt hatte im vergangenen Jahr Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Und auch in der Neuen Mitte muss die Stadt dieser Tage Bäume fällen. Ihnen ist zwar kein Gift, dafür aber ein Bakterium zum Verhängnis geworden: 26 Rosskastanien am Centro, genauer an der Straße Alte Walz, sind vom sogenannten „Pseudomonas syringae Bakterium“ befallen. Die Baumexperten der Stadt erklären: „Das Bakterium verursacht an den Bäumen großflächige so genannte Rindennekrosen (absterbendes Gewebe), die zu Versorgungsdefiziten mit Wasser und den darin gelösten Nährstoffen im Kronenbild führen.“ Die Bäume verkümmern und sterben langsam ab.
Für alle Bäume, die gefällt werden müssen, pflanzt die Stadt nach eigener Aussage junge Bäume nach.
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