Oberhausen..

Wenn das kein Empfang ist: Mit Liedern und einem Theaterstück in Englisch begrüßten die Kinder der Bismarckgrundschule gestern Lehramtsstudentin Amber Middendorf aus Minnesota. Die 25-Jährige reiste aus den USA an, um vier Wochen lang den Englischunterricht in den Klassen 1 bis 4 zu begleiten.

„Damit setzen wir unser vor eineinhalb Jahren begonnenes Pilotprojekt mit der Universität Duisburg-Essen fort“, sagt Helmut Wülfing. Der Schulleiter erläutert: „Bislang sind wir in Oberhausen die einzige Grundschule, die eine derartige Partnerschaft mit einer Universität aufgebaut hat.

Lehrer besuchen Fortbildungsangebote an der Uni, die Kinder nahmen dort bereits an Vorlesungen und Workshops teil. „Im Gegenzug können die Studenten bei uns Praxisluft schnuppern“, führt Wülfing aus. Mal machen sie beim Förderunterricht oder beim Ganztag mit. „Aber sie dürfen auch selbst unterrichten und gucken, ob der Lehrberuf wirklich etwas für sie ist.“

Langzeitgast aus Beijing

Als Langzeitgast besucht eine chinesische Germanistik-Studentin aus Beijing für ein Jahr die Bismarckschule. Der neue Gast Amber Middendorf spricht kein Deutsch. „Aber sie hat hier 195 kleine Lehrer, die darauf brennen, mit ihr ins Gespräch zu kommen“, freut sich Wülfing über das Gedränge seiner Schüler bei der Begrüßung.

Eine Muttersprachlerin im Englischunterricht, das komme bei den Kindern gut an. „Auch wenn sie lange Gesichter machten, als Amber sich nach der Schulführung wieder verabschiedete“, erzählt Wülfing schmunzelnd. Der Lehrplan für die amerikanische Studentin sei schon ausgearbeitet. Sie wird den Kindern etwas über ihre Heimat erzählen. Dafür ist sie vor der Abreise extra noch mit dem Fotoapparat losgezogen.

Ob es an der Zusammenarbeit mit der Uni liegt? Die Bismarckschule erhielt jetzt die Ausnahmegenehmigung, dreizügig durchzustarten. Statt der prognostizierten 46 neuen Schüler, erhielt die Schule 67 neue Anmeldungen.