Oberhausen.. Krankhausbesuche bedeuten für alleinstehende Ältere auch viele Hürden. Nun bildet „Gute Hoffnung“ in Sterkrade ehrenamtliche Patientenbegleiter aus. Bundesweit wurden nur zehn Einrichtungen ausgewählt, um Mitarbeiter zu schulen, die wiederum ehrenamtliche Patientenbegleiter ausbilden.
Manchmal fängt es schon beim Packen des Koffers an. Welche Unterlagen benötige ich im Krankenhaus? Ist die Katze zu Hause versorgt? Und dann das Warten, die vielen Untersuchungen. Wie bekomme ich diese Stunden allein herum? Was passiert da mit mir?
„Ein Krankenhausaufenthalt oder Arztbesuch ist für alleinstehende ältere Menschen, die nicht auf Kinder zurückgreifen können, mit vielen Hürden und Belastungen verbunden“, weiß Andrea Stromenger. Damit diese Menschen nicht aus Unsicherheit auf eine notwendige Behandlung verzichten, suchen Stromenger und Kollegin Katrin Engels ab sofort Mitstreiter für ein in der Stadt einmaliges Ehrenamtsprojekt: Die beiden Frauen des Sterkrader „Gute Hoffnung“-Komplexes mit Seniorenheim und Wohnpark wollen Menschen zu sogenannten Patientenbegleitern ausbilden. Diese begleiten unentgeltlich ältere Menschen bei Arztbesuchen, erleichtern ihnen den Gang ins Krankenhaus, stehen ihnen beim Aufenthalt zur Seite und helfen beim Einleben zu Hause.
Hinter diesem Projekt steht das Forschungsinstitut Geragogik. Bundesweit nur zehn Einrichtungen haben die Wittener Forscher ausgewählt, um Mitarbeiter zu schulen, die wiederum ehrenamtliche Patientenbegleiter ausbilden.
Angebot hat in Sterkrade gefehlt
„Ein solches Angebot hat hier in Sterkrade gefehlt“, erklärt Katrin Engels. Engels ist verantwortlich für den mit 60 Wohnungen ausgestatteten Wohnpark im „Gute Hoffnung“-Komplex – und sie weiß: Schon jetzt gebe es vielen Anfragen von älteren Menschen, die etwa bei einem Arztbesuch begleitet werden möchten.
Projekt am 20. Oktober
Über das Projekt Patientenbegleitung sprechen Katrin Engel und Andrea Stromenger am Montagabend, 20. Oktober, bei einer kostenfreien Infoveranstaltung ab 18 Uhr in den Räumen der Guten Hoffnung, An der Guten Hoffnung 3-9.Dort erhalten Interessierte alle notwendigen Informationen über dieses Ehrenamt, die Schulungen und Aufgaben. Zum Nachlesen: www.fogera.de/patientenbegleitung.
Mitmachen könne jeder, der etwas Zeit habe. „Es wird aber schwierig, wenn jemand in Vollzeit arbeitet“, sagt Engels. Ein Führerschein ist nicht notwendig, Fahrtkosten werden auch nicht bezuschusst. „Der Patientenbegleiter trägt seine Ausgaben selbst“, ergänzt Stromenger, stellvertretende Pflegedienstleiterin des 80 Plätze umfassenden Seniorenheims im „Gute-Hoffnung“-Komplex.