Oberhausen.. Eine 15-jährige Schülerin aus Oberhausen setzt sich für den blinden Wallach Jamie ein. Um ihn vor dem Schlachter zu retten, ist sie nun auf Unterstützung angewiesen.
„Mein Name ist Anna Höpfner, ich bin 15 Jahre alt. Ich habe ein wichtiges Anliegen.“ Das sind die ersten Zeilen der E-Mail einer jungen Oberhausenerin, die alles in ihrer Kraft stehende tut, um den blinden Appaloosa-Wallach Jamie vor dem Schlachter zu retten. Die Schülerin des Duisburger Abtei-Gymnasiums opfert ihr Taschengeld und hat Jobs als Babysitterin bei zwei Familien angenommen. Doch das Geld, das so zusammenkommt, reicht nicht. Anna Höpfner sucht nach einer Reitbeteiligung und Menschen, die etwas spenden.
Während die Schülerin die Geschichte ihres Jamies erzählt, steht der Schimmel brav im Stallgebäude des Königshardter Plögerhofes. Lässt sich die samtweiche Nase streicheln und eine Reiterin über ihn sagen: „Er ist ein herzensguter Kerl, es wäre schade um ihn.“ „Irgendwie mögen ihn alle im Stall“, bescheinigt Anna Höpfner dem ruhigen Jamie eine doch auch sehr eigene Persönlichkeit. „Er hat lustige Ideen, er kann Jacken öffnen“, sagt sie. Und dass er trotz seiner Blindheit sehr viel Lebensfreude besitze. Jetzt wieder.
"Er kennt seine Wiese"
Denn so lange ist der 17 Jahre alte Wallach noch nicht vollkommen blind. Und erst seit Anna Höpfner sich seiner angenommen hat und liebevoll mit ihm arbeitet, findet er sich auch ohne Augenlicht gut in der Welt zurecht. „Er spielt sogar wieder mit den anderen Pferden, kennt seine Wiese, weiß, wo er abdrehen muss“, sagt Saskia Schmölling (19), eine Reitkollegin von Anna Höpfner.
Die 15-Jährige selbst erzählt, dass das ehemalige Reitschulpferd Jamie, das an einer periodischen Augenentzündung leidet, zunächst auf einem Gnadenhof stand. Dort könne man Patenschaften für die Pferde übernehmen. Genau das machte Saskia Schmölling. Und sie holte den Wallach im März auf den Plögerhof. „Er gehörte dann teils Saskia, teils dem Gnadenhof“, erzählt Anna Höpfner.
Intensive Arbeit mit dem Pferd
Das sei eine Regelung zum Schutz der Tiere, „damit sie nicht an Dritte weitergegeben werden können“. Saskia Schmölling, die nun aber für Stallkosten, Futter, Hufschmied und den Tierarzt für Jamie aufkommen musste, suchte übers Internet nach einer Reitbeteiligung. „So haben wir uns gefunden“, erzählt Anna Höpfner.
Schwierig wurde es mit Jamie, als er bei einem erneuten Schub der periodischen Augenentzündung komplett erblindete. „Er ist durchgegangen, gestiegen“, sagt Anna Höpfner, die als einzige noch mit Jamie klar kam. Sie begann intensiv mit dem Pferd zu arbeiten. Führte ihn vom Boden aus, „einfach damit er auf meine Stimme hört und mir folgt“.
Ein eingespieltes Team
Arbeitete mit wenig Zügel, „damit er sich nicht so eingeschränkt fühlt“. Ritt ihn zunächst nur im Schritt und Trab. „Mit dem Galoppieren habe ich erst vor kurzem angefangen“, sagt die 15-Jährige. Das sei schwierig gewesen. „Jamie muss dem Menschen sehr vertrauen, um die Strecken lang zu laufen, die man ihm vorgibt.“
„Inzwischen sind wir ein eingespieltes Team“, freut sich Anna Höpfner. Doch es braucht allein 300 Euro an Stallmiete jeden Monat. Bislang kann die Schülerin mit Taschengeld und Jobs lediglich 180 Euro aufbringen. Jamie und sie brauchen also dringend Hilfe, damit ihre Geschichte gut ausgeht.
Reitturnier in Oberhausen Königshardt
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Kontakt
Wer Anna Höpfner dabei helfen möchte, den blinden Wallach Jamie vor dem Schlachter zu bewahren, der kann sich bei der 15-Jährigen unter der E-Mail-Adresse annasofia96@web.de melden. Oder bei Anna Höpfners Reit-Kollegin Saskia Schmölling unter 0163 / 849 60 81. Spenden für Jamie können auf das Konto des Reiterhofes überwiesen werden: Stadtsparkasse Oberhausen, Kontonummer 85 44 30, Bankleitzahl 365 500 00.
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