Mülheim. Die Ruhr-Region bringt sich für eine Olympia-Bewerbung in Stellung. Wettkampfstätte wird Mülheim nicht, will aber trotzdem partizipieren.
Olympische Spiele an Rhein und Ruhr? Für viele Sportfans in NRW ist das seit Jahrzehnten ein unerfüllter Traum. Aktuell lodert die gedankliche olympische Flamme so heiß wie seit Langem nicht mehr, wo sich die Zeichen immer mehr verdichten, dass Deutschland über ein halbes Jahrhundert nach München 1972 wieder mit einer Olympia-Bewerbung für 2036 und 2040 an den Start gehen könnte. Im städtischen Sportausschuss wurde nun schon beraten, welche Rolle Mülheim spielen könnte.
Der Gedanke von Olympischen Spielen in der Region Rhein-Ruhr ist nicht neu. Schon 2012 wollte sich Düsseldorf für eine Austragung bewerben, zog aber schon in der nationalen Vorausscheidung gegenüber Leipzig den Kürzeren. Den Zuschlag bekam am Ende ohnehin London. 2017 gründete sich die privat finanzierte Initiative „Rhein Ruhr City 2032“, die Olympische und Paralympische Spiele in einer gesamten Region austragen wollte. Zu einer offiziellen Bewerbung kam es nicht, die Spiele 2032 werden im australischen Brisbane stattfinden.
NRW-Landtag spricht sich für eine Olympia-Bewerbung aus
Schon 2021 hatten sich aber das Land NRW und 16 Bewerberstädte dafür ausgesprochen, sich weiter um eine Bewerbung zu bemühen. Am 17. November unterstützte der Landtag nach einem Antrag von CDU, SPD, Grünen und FDP die Pläne für Olympische und Paralympische Spiele in der Region.
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Schon drei Monate zuvor hatten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, am Rande der Olympischen Spiele in Paris ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet – eine Absichtserklärung, nach der der Bund das Vorhaben einer deutschen Bewerbung auch finanziell mit 6,95 Millionen Euro bis 2027 unterstützt. Die Regierung favorisiert das Jahr 2040, ein halbes Jahrhundert nach der Wiedervereinigung.
Westenergie-Sporthalle: Für Olympische Wettbewerbe zu klein
Zurück zu den Plänen der Rhein-Ruhr-Region: Schon im Konzept der Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ war Mülheim nicht als mögliche Wettkampfstätte vorgesehen. „Dies ist nachvollziehbar, weil es in unserer Stadt keine Wettkampstätten gibt, die den hohen Anforderungen für Olympische Spiele gerecht werden“, heißt es nun in einer Stellungnahme der Verwaltung.
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Auch die Westenergie-Sporthalle, in der Jahr für Jahr mit den Yonex German Open das größte und wichtigste deutsche Badminton-Turnier stattfindet und die in diesem Sommer auch in derselben Sportart Austragungsort der World University Games sein wird, kommt dafür wohl nicht in Frage. Mit ihrer maximalen Kapazität von 3000 Sitz- und 1000 Stehplätzen ist Mülheims größte Sporthalle für Olympische Spiele schlicht zu klein. „Zumindest nach den aktuellen Vorgaben, die wir kennen“, sagt Stadtdirektor und Sportdezernent David Lüngen
Mülheim will Trainingsstätten für die Hockeymannschaften stellen
Schon im Hinblick auf die World University Games (16. bis 27. Juli) sei die Deckenhöhe der Halle grenzwertig gewesen, meinte Stadtdirektor und Sportdezernent David Lüngen. Der Mülheimer Sportservice hat jedoch bei der Staatskanzlei den Wunsch hinterlegt, Trainingsstätten für die Olympischen Sommerspiele zu stellen. In Frage kommt dafür in erster Linie der Bundesleistungsstützpunkt Hockey, dessen bevorstehender Ausbau durch Bund und Land gefördert werden.

Lüngen hat bei den Gedanken an mögliche Olympische Spiele in der Region aber nicht nur den Sport selbst im Kopf, sondern auch das Rahmenprogramm. „Ich denke da zum Beispiel an den Luftschiffhangar“, kann sich der Stadtdirektor Veranstaltungen rund um die Spiele in Mülheim vorstellen. Insgesamt stehe die Stadt dem Vorhaben nicht abgeneigt gegenüber. „Auch im Sportausschuss habe ich keinen Widerspruch vernommen“, so Lüngen.
Die Rhein-Ruhr-Region muss sich aber zunächst gegen die nationale Konkurrenz behaupten, wo sich auch die Großstädte Berlin, Hamburg und München in Stellung gebracht haben.
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