Mülheim. „Sorgfältig geprüft“ hatte die Stadt 17 Flächen für Hundewiesen. Eine Sache hatte man aber ausgeschlossen. Nun steht eine Wiese auf der Kippe.
Mehr Wiesen in der Stadt für Hunde und ihre Besitzer wollte die Mülheimer Verwaltung und Politik schon vor vier Jahren schaffen. Damals prüfte die Stadt Freilaufflächen und befand rund 17 für geeignet. Doch nun, da es an die Umsetzung gehen soll, offenbaren sich mancherorts Probleme. An der Saarner Straße steht es auf der Kippe.
Eine Wiese, ein Wäldchen und zwei Wege, die in einem Dreieck von der Saarner Straße auf die Böllerts Höfe zulaufen - das ist das öffentliche Grundstück nahe der Hausnummer 155, das zum Teil für Hunde zum Laufen, Spielen und Toben hergerichtet werden könnte. Denn derzeit hat Saarn zwar viel Grün, aber bisher nur eine einzige Hundefreilauffläche: am Auberg.
Mülheimer Grüne: „Wollen keine Fläche einrichten, die wir wieder schließen müssten“
Doch obwohl die Verwaltung vor vier Jahren alle möglichen Flächen nach eigenen Angaben „sorgfältig geprüft“ hatte, ist die Umsetzung hier nunmehr fraglich. Der Grund: Allein mit Hinweisschildern für die Hundewiese wäre es nicht getan, wenn man Konflikte mit Fußgängern und Radfahrern ausschließen wolle, die diese Strecke schon lange nutzen. „Wir wollen keine Freilauffläche einrichten, die wir wieder schließen müssten, wenn es Ärger gibt“, sagt Philipp Hoffmann, Sprecher der grünen Fraktion in der Bezirksvertretung 3, gegenüber der Redaktion.
Also müsste ein Zaun her, circa 170 Meter lang. Im Raum stehen dafür Kosten von rund 22.000 Euro. Außerdem noch eine Bank zum Sitzen, mögliche Tütenspender und geschlossene Abfallbehälter - wegen des Geruchs. Kurzum werden wohl 24.000 Euro fällig.

Fläche „sorgfältig geprüft“, aber Zaun nicht bedacht
Geld, das die Stadt nicht habe, wie die Verwaltung in der BV3 noch einmal betonte und darauf verwies: „Ein Zaun ist grundsätzlich nicht vorgesehen.“ Auch „Ausstattungsmerkmale wie Bänke und Abfallbehälter“ müssten erst beantragt werden. Was aber hatte man damals geprüft?
Einen Zaun habe man schon damals aus Kostengründen grundsätzlich ausgeschlossen, erinnert die SPD-Fraktionssprecherin in der BV3, Susanne Dodd. Obwohl nicht wenige der 17 Flächen an Hauptverkehrsstraßen und Fuß- und Radwegen liegen - potenzielle Konfliktstellen also. Das hinterlässt nun einigermaßen zerknirschte BV-Mitglieder.

Evaluation von umgesetzten Mülheimer Hundewiesen steht noch aus
Eine Hundefreilauffläche ohne eine Umzäunung mache an diesem Standort keinen Sinn, merkte CDU-Bezirksvertreterin Christin Hellmig an. Für Susanne Dodd gäbe es hingegen Kompromisslinien: „Man könnte den Zaun auch nur einseitig entlang eines Weges ziehen, wo dann Radfahrer unbehelligt fahren können“, schlägt sie vor - bevor die Umsetzung am Geld scheitere: „Das wäre fatal, denn in Broich gibt es viele ältere Menschen, die es mit dem Hund nicht bis zum Auberg schaffen.“
Hoffmann hofft indes auf eine positive Evaluation der Hundefreilaufflächen in den anderen Stadtteilen. Gäbe es dort ohne Zäune keine Konflikte, könnte man auch hier den Versuch wagen, darauf zu verzichten. Wann aber die Bewertung erfolgen soll, ob noch vor der Kommunalwahl im September 2025, kann derzeit niemand sagen.
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