Mülheim. Der Spielplatz an der Charlottenstraße ist schon seit Jahren ein Schandfleck. Jetzt kam es zum Großreinemachen. Lässt sich das Problem so lösen?
Wie geht es weiter am Spielplatz Charlottenstraße in Eppinghofen? Nach einer denkwürdigen Sitzung, in der das Ordnungsamt ein kurzfristiges Betretungsverbot für den heruntergekommenen und stark verdreckten Platz ausgesprochen hatte, hat die Stadt in der Wochenmitte dort sauber gemacht und das Grün zurückgeschnitten. Die Frage aber stellt sich: Gibt es nun ein Konzept gegen die Missstände?
Der verwahrloste Zustand auf der städtischen und vor allem auf der benachbarten privaten Grünfläche sorgte erst kürzlich für eine bemerkenswerte Bezirksvertretung. Denn dort stellte die SPD den Antrag, den problematischen Spielplatz doch zu schließen. Eine bewusste Provokation, die darauf abzielte, dass die Stätte seit Jahren für Kinder kaum nutzbar ist, weil Müll, Kot, Ratten und Drogenkonsum das Bild vorrangig bestimmen, ohne dass eine Lösung in Sicht wäre.
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Ratten haben hier ein „abwechslungsreiches Buffet ohnegleichen“
Abgestimmt wurde darüber zwar nicht, weil die Stadt bereits vor der Sitzung den Antragstellern in Aussicht gestellt hatte, Maßnahmen ergreifen zu wollen. In der BV1 zeichnete Umweltamtsleiterin Ulrike Bresa aber noch einmal den desolaten Zustand des Spielplatzes zwischen Tourrainer Ring und Charlottenstraße nach. Und die Schwierigkeiten einer Lösung.
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Denn die Grünflächen gehörten, so Bresa, nicht allein der Stadt, sondern seien zum Teil in privaten Händen. Zwischen Spielplatz und Parallelstraße liege ein Grundstück, „auf dem es keinen Quadratmeter gibt, der nicht mit irgendetwas beaufschlagt ist. Das ist EIN Grund für die Rattenplage.“ Ratten hätten daher an der Oberfläche „ein abwechslungsreiches Buffet ohnegleichen“, führte Bresa aus - und rührten Giftköder daher auch nicht an.
Mülheims Umweltamtsleiterin: „Die Situation ist schon ziemlich krass“
Und das sei nicht alles: Die Spielplatzfläche werde als Abort benutzt, bestätigte Bresa: „Die Situation ist schon ziemlich krass.“ Die Stadt habe den Eigentümer der Privatfläche aufgefordert, bis Ende September die Grünfläche zu säubern und zu beschneiden. Aber das wohl nicht zum ersten Mal. Damals sei der Zustand ähnlich gewesen, daraufhin habe der Eigentümer reagiert. Nach Bresas Angaben würde die Stadt gegen die „Gefahrenlage“ vorgehen und die Fläche „engmaschig“ prüfen.
Auf die Nachfrage von Colin Sroka (SPD) nach genauen Maßnahmen und einem Zeitplan, konnte Sonja Knopke vom Ordnungsamt nur vage antworten: „Da werden sicherlich Maßnahmen ergriffen, wie die aussehen werden, kann ich Ihnen nicht sagen.“
Trotz „engmaschiger Kontrollen“, seit Jahren der gleiche Zustand
Und Jörg Dieter Kampermann, stellvertretender Bezirksbürgermeister (CDU), hakte als Vater einer jungen Tochter verwundert noch einmal nach: „Ich wüsste nicht, was neu wäre an den Zuständen. Wer den Spielplatz kennt, weiß, dass da immer Spritzen gelegen haben, dass da immer Verunreinigungen durch Fäkalien waren, und die Glasflaschen sind auch nicht neu.“ Das sei seit mindestens zehn Jahren so.
Nun hat die Stadt zumindest ihre Ankündigung, die Missstände auf ihrem Eigentum zu beseitigen, umgesetzt. Eine fachamtsübergreifende Arbeitsgruppe sei dabei, Lösungen zu erarbeiten, wie das am besten gelingen kann. In einem ersten Schritt finden regelmäßige Kontrollen und Reinigungsintervalle statt. Peter Pickert zeigt sich im Gespräch mit der Redaktion jedoch skeptisch: „Es ist die gleiche Situation wie vor ein paar Jahren“, bemängelt der SPD-Sprecher und fordert ein glaubwürdiges Konzept gegen die unhaltbaren Zustände. Es bliebe sonst nur der schlimmste Fall übrig: die Schließung.
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