Mülheim. Die Mülheimer Künstlerin Tubahab Riedel (45) hat mit einer Videoarbeit einen NRW-Wettbewerb gewonnen. Welche Rolle eine Straßenbahn darin spielt.

„Ich bin von hier!“ - das trifft auf Tubahan Riedel eigentlich erst seit 2012 zu. Damals zog die Künstlerin nach Mülheim, wurde in Saarn heimisch. Mittlerweile fühlt sie sich längst zugehörig zu ihrer neuen Heimatstadt. Es hat sie deshalb auch gereizt, an einem Wettbewerb des NRW-Kultursekretariates mit dem Thema „Ich bin von hier!“ teilzunehmen und erstmals überhaupt eine Videoarbeit zu schaffen und einzureichen.

Wie erlebe ich Vielfalt und kulturelle Diversität im eigenen Umfeld, in der Stadt und im Stadtteil? Und wie lassen sich meine Erfahrungen künstlerisch ausdrücken? So lauteten die Fragen, die es im Rahmen des Wettbewerbs zu beantworten galt. Mit ihrem Debüt im Bereich der Videokunst landete Tubahan Reidel gleich einen Treffer. Sie bekam einen Preis, der vom Kultursekretariat und der Stadt Mülheim gestiftet wurde, zugesprochen und erhielt 2.500 Euro.

Vom quirligen Berlin in Mülheims grünen und ruhigen Stadtteil Saarn

„Ich war total überrascht“, sagt die 45-jährige. Denn: Mit Videokunst habe sie sich bisher nicht beschäftigt, und die eingereichte Arbeit „Im Fluss bleiben“ sei auch recht ungewöhnlich. Handyvideos und Handyaudios, die sie von und in einer modernen Mülheimer Straßenbahn machte, kombinierte sie unter anderem mit Bildern einer Hand voller Staub und Ruß – ein Verweis auf die Vergangenheit. Untermalt ist die Collage mit einem alten türkischen Volkslied, das von der Sehnsucht nach der Heimat erzählt.

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Tubahan Riedel wuchs „im quirligen Berlin“ auf, ihre Eltern sind türkischer Herkunft. „Kulturelle Vielfalt trage ich in mir“, sagt sie. Nach dem Abitur studierte sie Freie Kunst in Kiel. Sie liebt das Zeichnen und die Malerei, widmet sich aber auch der Druckgrafik. Gerne kombiniert sie verschiedene Techniken „in einer Art Mixmedia-Kunst“. Dafür sammelt die Künstlerin auch Alltagsmaterialien und bringt sie in vielschichtigen Prozessen zusammen: „Oft beginne ich mit druckgrafischen Techniken und setze ich meine Arbeiten teilweise malerisch oder collagierend fort.“ Der Zufall spiele eine große Rolle im künstlerischen Prozess.

„In Mülheim lässt es sich gut leben, die Menschen hier sind weltoffen“

Tubahan Riedel ist im Vorstand der AG Mülheimer Künstler:innen. In den Werkstätten des Kunstmuseums soll es bald eine Druckschau inklusive Workshops mit ihr und anderen Künstlern geben. Und was bedeutet ihr nun Mülheim? „Saarn ist mein Rückzugsort. Es ist so schön grün und ruhig hier. Außerdem lebe ich hier mit meiner Familie“, sagt sie und ergänzt: „In Mülheim lässt es ich gut leben, die Menschen sind weltoffen und tolerant. Und ich bin schnell in anderen Städten, um dort Kultur zu erleben.“

Das Video kann man auf der Homepage des Kultursekretariates NRW sehen unter nrw-kultur/programme

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