Mülheim. Elterntaxis sorgen schon jetzt an einer Mülheimer Schule für Ärger. Ausgerechnet hier entlang sollen nun auch noch Busse umgeleitet werden.
Mit einiger Skepsis schauen Eltern der Brüder Grimm Schule auf den anstehenden Neubau der Brücke Hauskampstraße. Zwar liegt die gut 100 Meter Luftlinie auf der anderen, südlichen Seite des Styrumer Bahndamms, ist aber letztlich ein Nadelöhr, um von Osten oder Norden in den Styrumer Süden zu fahren. Warum die Sorge? Die Stadt muss den Nahverkehr umleiten, laut Planung sollen Busse dann direkt an der Schule vorbeifahren. Das würde das Chaos der Elterntaxis an der Schule womöglich noch erhöhen.
Sechs Mal in der Stunde müsste die Linie 130 durch die Albertstraße fahren, die auf der nördlichen Seite des Bahndammes parallel zur Hauskampstraße führt. Das wäre der kürzeste Umweg für den Bus. Aber eben auch eine verkehrliche Mehrbelastung besonders in den Morgen- und Nachmittagsstunden vor und nach der Schule.
Umgeleitete Busse könnten Elterntaxi-Chaos an Mülheimer Schule verstärken
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Denn über die Albertstraße kommen schon jetzt eine Menge Eltern, die ihre Kinder vor der Schule mit dem Auto abliefern - und damit vor dem Schuleingang immer wieder für gefährliche Situationen sorgen. Seit Wochen kämpft die Brüder Grimm Schule und ein Teil der Eltern dafür, die Zahl der Elterntaxis einzudämmen, um diejenigen Schüler zu schützen, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Und künftig noch Busse?
Axel Hercher, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, sieht darin „ein Problem: Wenn zum Schulanfang und -ende die vielen Elterntaxis dort stehen, wird es sehr chaotisch. Wir fragen uns, ob dieser Weg der richtige ist.“
Welche Alternativen hat Mülheim?
Aus Sicht der Grünen wäre es sinnvoller, wenn die Buslinie stattdessen über die Oberhausener und dann Kaiser-Wilhelm-Straße geführt würde. Auch wenn über diese Straßen bereits ein guter Teil des Pendlerverkehrs von und nach Styrum laufe. Zwangsläufig würde man in dieser Zeit auf der Linie 130 mit Verspätungen rechnen, doch aus Verkehrssicherheitsgründen sei der Weg vorzuziehen.
Verkehrsamtsleiter Roland Jansen stimmte zu, dass die Route über die Kaiser-Wilhelm-Straße den Nahverkehr wohl spürbar beeinträchtigen würde, selbst wenn man dafür den Pkw-Pendelverkehr noch weiträumiger umleiten würde: „Die Frage ist, ob sie sich daran halten.“
Ausschuss stimmt Neubau zu - Busproblem muss aber noch gelöst werden
Müsse man die Hauskampbrücke denn unbedingt erneuern, fragte Peter Beitz, Fraktionschef der FDP: „Was überspannt die überhaupt?“ Verkehrsdezernent Felix Blasch konnte aufklären: Einerseits führe der Radweg zum Broicher Damm und zum RS1 darunter her, andererseits eine ältere Gleisanbindung, die vom Bahndamm in den Süden zum Gelände von Thyssenkrupp-Schulte führe. Die werde zwar aktuell nicht aktiv genutzt, so Blasch, die Eigentümer wollten sie aber auch nicht aufgeben.
Am Ende stimmte der Ausschuss dem Neubau der Brücke Hauskampstraße zu - vorbehaltlich aber einer möglichen Änderung der Umleitung für die Buslinie 130. Amtsleiter Jansen sicherte zu, Alternativen zur Führung über die Albertstraße mit der Ruhrbahn zu diskutieren.
Geplant ist, mit dem Neubau im April 2025 zu starten. Die Ausführung soll möglichst noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 4 Millionen Euro, 75 Prozent sollen unter anderem durch Fördermittel getragen werden.
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