Mülheim. Über 100 Helfer pickten fleißig Müll entlang der Ruhr in Mülheim auf. Ihre Motivation: nicht zuletzt der Schutz der Ozeane. Wie das zusammenhängt

Mülheim hat das große Glück, eine Stadt direkt am Fluss zu sein. Das Problem zugleich: Das Ruhrufer zieht sehr viele Menschen an und dadurch auch jede Menge Müll. „Die Ruhr dient als Abwasserkanal und der Müll landet irgendwann im Meer“, erzählt der Geschäftsführer des Centrums für bürgerliches Engagement (CBE), Michael Schüring. Der Müll ist also nicht nur schädlich für die Ruhr, sondern hat auch negative Auswirkungen für die Meere. Von Mülheim aus soll Abhilfe geschaffen werden.

Um der Verschmutzung der Ruhr entgegenzuwirken, wurde die Aktion RuhrCleanUp ins Leben gerufen. An acht Mülheimer Standorten haben sich insgesamt 130 Helferinnen und Helfer am Samstag getroffen, um das Ruhrufer vom Müll zu befreien. Mit pinken Mülltüten, Gartenhandschuhen und Greifzangen schwärmen die Helfer in alle Richtungen aus.

Mülheimer Helferin beim RuhrCleanUp: „Ich hätte das viel früher machen sollen“

Auch Shirley Fuelefac, Debora Nahgela und Ryan Ezeala (v.l.) von dem Mülheimer Verein Axatin  halfen bei der Müllsammelaktion RuhrCleanUp, die auch die Flächen rund um den Wasserbahnhof einbezog, mit.
Auch Shirley Fuelefac, Debora Nahgela und Ryan Ezeala (v.l.) von dem Mülheimer Verein Axatin halfen bei der Müllsammelaktion RuhrCleanUp, die auch die Flächen rund um den Wasserbahnhof einbezog, mit. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Sogar Taucher sind an der Mendener Brücke unterwegs, um Unrat aus der Ruhr zu fischen. Unter den Sammlern sind auch zahlreiche Kinder. „Am Ende ist das ebenfalls ein Thema für die Kinder: Was passiert, wenn man Müll in die Natur wirft“. Barbara K. sammelt auf der Wiese zwischen der Mölmschen Oase und dem Haus Ruhrnatur den Müll auf. „Ich habe mich nie für den Termin interessiert, obwohl ich es mitbekommen habe. Das soll jetzt keine Ausrede sein, aber ich hatte nicht die Zeit oder immer etwas anderes im Kopf. Dann ist mir dieser Termin hängen geblieben. Ich hätte das viel früher machen sollen.“ Sie kümmert sich um die kleinen, weniger sichtbaren Müllteile, die ansonsten übersehen werden. In ihrem Müllbeutel sind Strohhalme, Kabelbinder, Zigarettenstummel, Glasflaschen: „Die Leute lassen alles fallen!“, resümiert die Mülheimerin.

Ruth (63) und Matthias (47) haben sich gerade erst bei der Aktion kennengelernt und sammeln nun gemeinsam: „Ich mache selbst Wassersport und möchte, dass die Meere sauber bleiben“, erzählt der 47-Jährige. Ruth findet es schade, dass die Aktion nur einmal im Jahr stattfindet, vor allem birgt der Zeitpunkt gewisse Hindernisse: „Man sollte die Aktion nochmal Im Frühjahr machen, denn wenn die Vegetation zu stark ist, kann man den Müll nicht gut sehen“.

So viel Müll kommt in Mülheim jährlich zusammen

Beim RuhrCleanUp beteiligten sich viele  und sammelten Müll entlang der Ruhr in Mülheim.
Beim RuhrCleanUp beteiligten sich viele und sammelten Müll entlang der Ruhr in Mülheim. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Julia und Jan Müller nehmen gemeinsam mit ihren drei Kindern an der Müllsammelaktion teil. „Wir finden Quietschentchen vom letzten Quietschentrennen bei ‚Voll die Ruhr‘, jede Menge Bierflaschen und Plastik“, zählt die 39-Jährige auf und erklärt: „Wir als Eltern wollen unsere Kinder dazu sensibilisieren, ihren Müll nicht in die Natur zu werfen.“

Jedes Jahr sei die Menge an gesammeltem Müll „gleichbleibend hoch“, berichtet der Geschäftsführer des CBE. Am Montag bekommt er von der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) die endgültige Menge an gesammeltem Müll genannt. In den vergangenen Jahren kamen in Mülheim beim RuhrCleanUp ungefähr 1,5 Tonnen an Müll zusammen.

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