Mülheim. Eigentlich wollte Mülheims Wohnungsbauunternehmen SWB schon ab Frühjahr bauen, doch an der Filchnerstraße hat sich nichts getan. Die Gründe.
Die Vorsicht im November vergangenen Jahres war wohl mit Bedacht gewählt, als das städtische Wohnungsbauunternehmen SWB zur Fortführung ihres millionenschweren Bauprojektes in der Eichbaum-Siedlung auf einen symbolischen Spatenstich verzichtete und stattdessen nur ein Baustellenschild enthüllte, das zeigt, wie das neue Quartier zwischen Filchnerstraße und Autobahn-Zubringer zur A40 einmal aussehen soll. Bis heute ist nicht viel passiert, über einst ausgehobene Baugruben ist jede Menge Gras gewachsen.
Zahlreiche alte Mehrfamilienhäuser aus der 1950er- und 1960er-Jahren hatte die SWB bereits abreißen lassen, eigentlich sollten in diesem Frühjahr die Bauarbeiten gestartet sein für das 49 Millionen Euro schwere Projekt, an Ort und Stelle 126 neue Wohnungen zu schaffen, 85 davon unter den Maßgaben des sozialen Wohnungsbaus. Einen Quartierstreff und einen Quartiersplatz soll es geben, ein Medizinisches Versorgungszentrum Hausärzte Ruhr, betreutes Wohnen in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz. Zwei Tiefgaragen sollen Platz bieten für 80 Autos.
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Filchnerstraße in Mülheim: Was noch unsaniert ist, wird auch noch abgerissen
Seit Jahren verzögert sich der Bau; nicht nur wegen der schlechten Bedingungen bei Baupreisen und Finanzierung, auch war das Aus für das Förderprogramm für Wohnungsbau nach Energieeffizienzstandard KfW 55 ein Hemmnis. Mittlerweile gibt es eine neue, adäquate Förderkulisse. Doch das Wohnungsbauunternehmen wartet laut Aussage seiner Sprecherin Regina Tempel aktuell weiter auf die Förderzusage. „Sobald sie vorliegt, können wir loslegen“, sagt sie. Die Baugenehmigungen für die Neubauten an der Filchnerstraße lägen für fünf Gebäude und zwei Tiefgaragen seit rund fünf Monaten vor, für den Rest seit drei Monaten.
Trotz Wartens auf den Förderbescheid passiert etwas an der Filchnerstraße. Angrenzend an dem Baufeld stehen die letzten beiden unsanierten Mehrfamilienhäuser. Sie würden gerade leergezogen, um später ebenfalls abgerissen zu werden für einen zweiten Bauabschnitt des besagten 49-Millionen-Euro-Projekes, so Tempel. Den Mieterinnen und Mietern seien Kündigungen bis zum Frühjahr 2025 ausgesprochen worden. „Auf Wunsch helfen wir bei der Wohnungssuche und unterstützen organisatorisch und finanziell bei den Umzügen“, so die Unternehmenssprecherin.
Mülheims SWB ließ historische Zeugnisse ihrer Bauträgerschaft abreißen
Um die Ecke, an der Gneisenaustraße, war die SWB auch nicht untätig. Hier hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten fünf der Reihenhäuser abreißen lassen, die in der Unternehmensgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg die eigene Bauträgerschaft überhaupt erst begründet hatten. Unklar bleibt, was an Ort und Stelle Neues entstehen kann. „Da der ursprüngliche Plan, dort Eigenheime zu bauen, aufgrund der massiv gestiegenen Baukosten in den vergangenen Jahren wirtschaftlich nicht mehr darstellbar war, muss für diesen Bereich neu geplant werden“, so Tempel.
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