Mülheim. Im Mülheimer Altstadtlokal Schatulle wollte Anfang 2024 ein neuer Pächter loslegen. Immer noch fehlt die Genehmigung. Für den Wirt wird‘s eng.

Als der langjährige Wirt der Schatulle in der Mülheimer Altstadt im Oktober vergangenen Jahres seinen Rückzug ankündigte, bestand kurzzeitig Sorge um die Zukunft der urigen Traditionsgaststätte. Doch schon im Dezember war ein neuer Pächter gefunden, ein Vertrag ab dem 1. Februar unterzeichnet. Geöffnet hat das Restaurant aber bis heute nicht. Was ist da los?

„Griechische Spezialitäten“ verspricht das bereits neu gestaltete Logo auf der Internetseite der Schatulle. Damit wollte Samir Dilo eigentlich die Gäste an den Muhrenkamp locken. „Ich wollte so schnell wie möglich öffnen, schon seit Monaten“, sagt der Gastronom. Der Innenraum wurde renoviert und neu bestuhlt, eine neue Außenwerbung angebracht und der Biergarten verschönert.

Für 30 Jahre alte Umbauarbeiten in Mülheims „Schatulle“ fehlte die Genehmigung

Doch noch immer fehlt ihm die notwendige Genehmigung. Dabei hatte er seine Konzession ordnungsgemäß beim Ordnungsamt beantragt. Allerdings war in dem Zuge herausgekommen, dass vor über 30 Jahren Umbauarbeiten im Bereich der Küche vorgenommen wurden, für die es damals keine Baugenehmigung gab. „Das wollten wir jetzt legalisieren“, sagt Hauseigentümer Andreas Gürtler.

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Postwendend sei alles auf den Weg gebracht worden. Doch immer noch gibt es kein „Go“ von der Bauaufsicht. Gürtler ist mit der Geduld am Ende. „Wir bekommen wenig Feedback, ob die notwendigen Unterlagen vorliegen. In einer unendlichen Salami-Taktik werden immer wieder neue Forderungen gestellt“, so der Eigentümer. Ein Ende sei nicht in Sicht.

Kein Personal mehr für die Neueröffnung in Mülheim - klappt es noch mit dem Sommergeschäft?

Dabei gehe es auch um die Existenz von Samir Dilo. Das Personal für die Neueröffnung sei nicht mehr vorhanden. „Wir gehen jetzt in den siebten Monat für solche Lappalien. Für den Sommer wird es ohnehin schon eng und dann steht schon bald das Weihnachtsgeschäft an, da wird auch niemand reservieren, solange keine Klarheit herrscht“, befürchtet Gürtler.

Seitens der Bauaufsicht heißt es auf Nachfrage, es fehle noch ein bautechnischer Nachweis. Nach Abstimmung mit dem Architekten sei mit auf den Weg gegeben worden, „was noch geändert werden muss.“

Tür in Mülheimer Lokal muss erhöht werden – „eine Marginalie“

Im Detail geht es um eine Tür zum Personalbereich, die als Fluchtweg zwei Meter hoch sein muss. „Das ist eine Marginalie, das kann man relativ schnell machen“, findet Andreas Gürtler, der Architekt sei seit vergangenem Donnerstag dran. Der Eigentümer betont: „Wir sind bemüht, die letzten Nachtragszeichnungen einzureichen.“

Gelingt das zeitnah, klingen die Zeichen der Bauaufsicht positiv. Deren Leiter Axel Booß verspricht: „Sobald diese Unterlagen vorgelegt werden, kann von unserer Seite genehmigt werden.“ Damit die Tradition im altehrwürdigen Fachwerkhaus weitergehen kann. Die Jahreszahl 1771 über der Eingangstür deutet die lange Vergangenheit des Hauses an. Es steht heute unter Denkmalschutz.

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