Mülheim. Die Fachhochschule für Verwaltung braucht in Mülheim mehr Platz. Die Studierenden-Zahl steigt um 400 auf 1600. Stadt genehmigt Standort bis 2024.
Die Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung bleibt weiterhin in den Containern auf dem Mannesmann-Gelände an der Dümptener Straße in Styrum. Die Zahl der Studierenden steigt sogar. „Wir gehen von 350 bis 400 zusätzlichen Studienteilnehmern aus“, sagt Dietmar Zeleny, Sprecher der Hochschule mit Hauptsitz in Gelsenkirchen. Am Standort Mülheim werden ab dem Sommer dann zwischen 1500 und 1600 Studierende lernen. Dazu wird das Container-Dorf erweitert.
Junge Leute für den Polizeidienst
Vor sieben Jahren hatte das Mülheimer Unternehmen Imoba Immobilien GmbH als Investor und Projektsteuerer die größte Container-Hochschule Deutschlands errichtet. Die Hochschule Ruhr West (HRW) brauchte sie als Übergang, bevor der Neubau an der Duisburger Straße fertig war. Imoba hat die Anlage an das Land vermietet. Das Gelände ist weiterhin im Besitz von Mannesmann.
Als die HRW an die Duisburger Straße zog, war man in der Landesregierung letztlich froh, in Styrum einen weiteren Engpass in der Hochschullandschaft entzerren zu können. Auf knapp 13 000 Quadratmetern erhielt die Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung einen weiteren Standort.
In erster Linie junge Leute für den gehobenen Polizeidienst werden dort ausgebildet. Der Bedarf an Polizeibeamten steigt. Das Land erhöht die Einstellungszahlen.
170 bis 180 zusätzliche Container werden aufgestellt
Imoba bereitet derzeit die Erweiterung vor. „Wir optimieren den Standort und wollen die neuen Räume im August an das Land übergeben“, sagt Heinz-Theo Höckesfeld, Geschäftsführer von Imoba. Zwischen 170 und 180 zusätzliche Container werden auf dem Areal aufgestellt.
Die Stadtverwaltung hat die Baugenehmigung für insgesamt vier weitere größere Module erteilt in der Größe von jeweils 50 beziehungsweise 40 mal 15 Metern. „Die Nutzungsbefristung wurde bis 31. August 2024 verlängert“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Bis 2022 plant die Hochschule zunächst im Mülheimer Norden.
Wirtschaftsförderung froh über die Fachhochschule
„Wir sind über jedes Jahr, das die Fachhochschule in Mülheim ist, froh“, sagt der Chef der Wirtschaftsförderung, Jürgen Schnitzmeier. Er sieht Mülheim als kleinen, feinen und wachsenden wissensbasierten Wirtschaftsstandort. Dazu passe die Fachhochschule sehr gut neben der HRW, den beiden Max-Planck-Instituten und dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung. Schnitzmeier würde es begrüßen, wenn die Fachhochschule dauerhaft in Mülheim bliebe. Man wolle sich darum bemühen, die Entscheidung treffe jedoch das Land. „Wir sehen den Standort auch weiterhin als einen temporären“, sagt dagegen Zeleny.
Das Container-Dorf auf dem ehemaligen Mannesmann-Gelände war für das Land die schnellste und praktikabelste Lösung, um damals die HRW-Studenten der ersten Stunde auszubilden.
Die Anlage verfügt über Mensa, Küche, Speiseräume, Hörsäle, Bibliothek, Parkflächen, Ver- und Entsorgung – die komplette Infrastruktur ist vorhanden. Nach dem Auszug der HRW baute Imoba einige nicht mehr benötigte Container ab. „Wir sind mit den Containerbauten flexibel.“
Acht verschiedene Studienorte
Die Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung ist dezentral angelegt. Studienorte sind neben Mülheim auch Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Köln und Münster.
An der FH sind rund 10 000 Studierende eingeschrieben. Es gibt ein Studienangebot für zwei Fachbereiche, dies sind der Polizeidienst und die Allgemeine Verwaltung/Rentenversicherung.