Mülheim. Das Museum für Fotokopie hatte in diesem Jahr viele Veranstaltungen geplant. Daraus wird nun nichts. Dafür wird man online durchstarten.
Das Museum für Fotokopie im Makroscope muss wegen der Corona-Krise den Betrieb und alle geplanten Veranstaltungen zunächst einstellen.
"Das bedeutet für uns, dass wir sehr unterschiedliche Kunst- und Kulturveranstaltungen absagen müssen. Auf uns und unsere Besucher hätte in diesem Jahr ein buntes Programm gewartet, das eigentlich das reichhaltigste in der Makroscope-Geschichte werden sollte", bedauert Klaus Urbons, Gründer und Leiter des Museums für Fotokopie.
Ersatz für ausfallende Veranstaltungen in Mülheim
Denn: Das kleine Museum an der Friedrich-Ebert-Straße wird am kommenden Sonntag 35 Jahre alt. Für die vielen Menschen, die derzeit zuhause bleiben müssen, gibt es trotz der Schließung ein ganz neues und spannendes Angebot - und zwar online. "Wir bingen unsere neue Website raus", kündigt Mari Lena Rapprich, seit rund einem Jahr offiziell Mitstreiterin von Klaus Urbons, an.
Am Sonntag, 29. März, feiere das Museum sein 35-jähriges Bestehen. "Und dies nehmen wir zum Anlass, um das Museum und seine Sammlung online zu präsentieren", so Klaus Urbons. In den vergangenen Wochen habe man in enger Kooperation mit mehreren Partnern (Bas&Aer, Guida Ribeiro, Ole-Kristin Heyer und Julian Eckstein) an einem ersten eigenständigen Webauftritt gearbeitet.
Sammlung ist äußerst umfangreich
"Wir widmen uns verstärkt der Archivierung, haben die notwendigen Strukturen dafür erarbeitet und begonnen, unsere Sammlungsobjekte zu digitalisieren", berichtet Mari Lena Rapprich. Man wolle die wichtigsten Geräte aus der Geschichte der Fotokopie und die bedeutendsten Copy Art-Kunstwerke im Netz präsentieren. Mit dem Start der Homepage gewähre man einen ersten Einblick. Ab 29. März werde sich die neue Seite nach und nach mit mehr Inhalten füllen.
Das Digitalisieren der Sammlungsobjekte werde eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Denn: "Klaus Urbons hat seit 1985 sehr viel zusammengetragen", weiß Rapprich. Ansässig war das Museum für Fotokopie immer in Mülheim. In einer kleinen Wohnung fing alles an. Damals mit 22 Kopiermaschinen und Copy Art-Werken von fünf Künstlern.
Vom Dornröschenschlaf im Jahr 2015 aufgeweckt
Zwischendurch lag das Museum im Dornröschenschlaf, aufgeweckt wurde es 2015 beim Shiny Toys-Festival - kurz nachdem das Makroscope als Zentrum für Kunst & Technik gegründet worden war. Der Mülheimer Künstler Jan Ehlen, Klaus Urbons und Gabriele Klages gaben dabei den Ton an.
2018 kaufte der Verein Makroscope das Haus an der Friedrich-Ebert-Straße 48, es wurde endgültig zum Kulturzentrum. Zur Sammlung des Museums für Fotokopie gehören heute rund 70 technische Geräte sowie Kunstwerke von etwa 150 Künstlern.
70 technische Geräte und Werke von 150 Künstlern im Museum
Als nächstes hätte am 23. April ein Book-Release mit der Sonderausstellung "Von der analogen Kopie zum digitalen Workflow" angestanden. Man arbeitet daran, dass es ebenfalls online funktioniert. Start von museum-fotokopie.de ist am Sonntag, 29. März, um 19 Uhr.