Moers. Abi Haidar will in Moers ein Kino eröffnen. Bei der Sanierung des Lichtspielhauses ist er immer wieder ausgebremst worden. So sieht es jetzt aus.

Auf der Terrasse wird kräftig gewerkelt. Bald können die Platten verlegt werden. An der Grenze zum Nachbargrundstück ist bereits eine hübsche, mediterran anmutende Klinkerwand gezogen. Mit kleinen Details im Mauerwerk, die darauf hindeuten, worum es auf diesem Grundstück geht: Kino. Was man von hier nicht sieht: Drinnen hat sich in den vergangenen Monaten eine Menge getan.

Schon beim Öffnen der Eingangstür zum erweiterten Foyer empfängt einen ein angenehmer Duft. Auf den Treppen ist roter Teppich verlegt. Über dem Eingang zum großen Kinosaal flimmern aktuelle Bewegtbilder aus dem Fernsehen auf dem Monitor. Rechter Hand ist die stylische Snackbar schon fast fertig aufgebaut. Einer der Kühlschränke steckt zwar noch in Folie, aber das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Trendige Kugelleuchten hängen von der Decke.

Das Projekt Kino in Moers geht auf die Zielgerade

An der Wand dahinter: Akustikpaneele aus Echtholz. Das sorgt für eine schöne Gemütlichkeit. „Hier kommt nichts von der Stange“, sagt Investor Abi Haidar. Ihm sind Vorfreude und Erleichterung anzusehen. Nachdem der Kinofan in den vergangenen Jahren immer wieder ausgebremst worden ist, geht sein Projekt Kino nun endlich auf die Zielgerade.

Abi Haidar, Inhaber des „MovieCenterMoers.
Abi Haidar, Inhaber des „MovieCenterMoers. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Die drei Kinosäle sind nahezu fertig. Die schwarzen Sitze sind montiert, die Leinwände hängen, die Tonanlage ist einsatzbereit und sorgt für einen guten Sound. Im kleinen Kinosaal dominiert Dunkelrot-Gold das Bild auf dem Boden und den Wänden. 55 Plätze fasst der Raum. Haidar hat auf eine Stuhlreihe verzichtet. Dafür haben nun auch längere Menschen die Möglichkeit, einen Film zu genießen, ohne dass sie ihre Beine verknoten müssen.

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Abi Haidar und sein kleines Team haben an viele Details gedacht. So sollen die Sessel in den ersten Reihen vor der Leinwand Ablagebänkchen bekommen, damit Kinobesucher, die dort eine eher sitzliegende Haltung einnehmen, um komfortabel den Film zu sehen, ihre Beine ablegen können. Schlau gedacht.

Notbeleuchtung und Brandmelder fehlen noch, hier und da ein paar Kleinigkeiten. Das ist auch im großen Saal der Fall. Dort ist der Boden blau und die Loge in Szene gesetzt. 128 schwarze Sessel stehen hier im Saal bereit. „Wir haben bewusst auf Plätze verzichtet“, sagt Abi Haidar. Auch in der Loge bleibt der Raum an den Seiten frei. Von dort wäre die Sicht auf den Film womöglich nicht so gut gewesen.

Letzte Arbeiten stehen noch an im Kino Moers.
Letzte Arbeiten stehen noch an im Kino Moers. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

„Wenn wieder Geld da ist“, möchte der Investor die Anmutung im Leinwandbereich weiter aufwerten. Ihm schweben schöne Theatervorhänge vor. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Derzeit wird der Platz zwischen Sitzen und Leinwand noch als Abstellfläche für die Lampen, Tische und Stühle fürs Foyer gebraucht. Dort soll bald eine gemütliche Loungeecke Besucherinnen und Besucher des Kinos zum Verweilen einladen.

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Für den Sommer sind weitere Sitzplätze im Außenbereich geplant, eine Überdachung ist vorgesehen; schließlich sollen auch die Raucher draußen nicht im Regen stehen. Die Bauanträge sind gestellt, heißt es.

Der kleine Kinosaal.
Der kleine Kinosaal. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Im MovieCenterMoers soll ein Fokus auf Familien gelegt werden. Heißt: Kino soll auch für Kinder zum Event werden. Zur Abrundung eines schönen Filmnachmittages könnte auch mal ein Clown kommen; überdies kann der Schulklassen-Saal im Keller für Kindergeburtstage gebucht werden, gemeinsames Zocken auf der Playstation macht auf großer Leinwand noch mehr Spaß.

„Wir stehen in den Startlöchern.“

Abi Haidar.

Apropos Spaß. Den müssen die Planer auch bei der Konzeption des Herren-WC gehabt haben. Denn: Während bei den Damen auf dem stillen Örtchen dunkles Blumendekor die Wände ziert, sieht es bei den Herren ziemlich grün aus, mit Blättern. „Weil Männer auch gern mal ins Gebüsch pinkeln“, sagt Abu Haidar und lächelt verschmitzt. Hübsche Idee. Da wurde doch wirklich an alles gedacht, ist man geneigt zu sagen.

Der Moerser Theaterleiter des Kinos freut sich schon

Theaterleiter Martin Geisenhanslüke ist auch schon ganz hibbelig. Er will eine breite Mischung aus Filmen präsentieren: „Vom amerikanischen Blockbuster bis zum deutschen Film wird alles dabei sein“, sagt er. Mit Blick auf die Preissegmentierung setzen sich Haidar und sein Theaterleiter noch miteinander ins Benehmen. Es soll nicht teurer werden als in anderen Kinos, kündigen sie an.

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Ein bisschen Zeit haben die beiden noch. Angesichts der bevorstehenden Feiertage wird die Bauabnahme nicht mehr in diesem Jahr erfolgen. Aber: Abi Haidar und seine Leute stehen in den Startlöchern. Kinokarten gibt es zwar jetzt noch nicht. Aber – auch das ist dem Investor mit Blick auf die Vergangenheit wichtig – wer bei der alten Cinema Moers GmbH Gutscheine erworben haben sollte, kann die einlösen, sobald hier der Kinobetrieb losgeht. Und das scheint mittlerweile in Reichweite zu rücken.

Theaterleiter Martin Geisenhanslüke.
Theaterleiter Martin Geisenhanslüke. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel