Moers. Das Gourmetmagazin „Der Feinschmecker“ hat das Café Mehrhoff in Moers ausgezeichnet. Womit das Lokal punktet – und wie der Betreiber reagiert.

Frisch gerösteter Kaffee, klassische Kuchen und liebevoll geschichtete Torten: Die Gründe für einen Café-Besuch liegen auf der Hand. Wer sich bei der Auswahl seines nächsten Ziels schwer tut, bekommt im Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ Unterstützung. Die Fachzeitschrift hat kürzlich eine Übersicht mit den 500 besten Cafés und Röstereien in Deutschland veröffentlicht. Mit dabei: Das Café Mehrhoff aus Moers.

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„In einem schönen Fachwerk-Giebelhaus empfängt Klaus Mehrhoff seine Gäste stilecht im Interieur eines Wiener Kaffeehauses. Waldfrucht-Schoko-Buttercremetorte, Erdbeer-Sahne, Käse-Sahnetorte oder Lübecker Nusstorte sind optisch wie geschmacklich ein Gedicht. Pfirsich-Maracuja, Schokoladensahne … die Liste ließe sich fortsetzen“, schwärmt das Magazin in seiner Bewertung des Traditionslokals an der Neustraße. Und damit nicht genug des Lobes: „Die Stachelbeertorte wird vom Konditorenteam mit einer geflochtenen Baiserhaube bedeckt – spektakulär.“ Auch die mehrstöckigen Jubiläums- und Hochzeitstorten finden große Bewunderung. Die „Feinschmecker“-Redaktion kommt zu einem eindeutigen Urteil: Das Café Mehrhoff ist „eine empfehlenswerte Adresse“.

Café Mehrhoff in Moers bei „Feinschmecker“-Ranking ausgezeichnet

Angesprochen auf die Auszeichnung zeigt sich Klaus Mehrhoff erfreut. „In dem Text finde ich mich wieder. Das finde ich sehr toll“, sagt der Betreiber des alteingesessenen Altstadtcafés. Neu ist der Wortlaut der Bewertung, nicht aber die Auszeichnung an sich. Seit 2014 findet sich seine Gastronomie regelmäßig in der Bestenliste wieder, berichtet der Konditormeister. „Beim ersten Mal kam mein Nachbar zu mir und meinte: ‚Herr Mehrhoff, Sie sind im Feinschmecker!‘. Damals kannte ich die Zeitschrift nicht einmal.“ Für die Aufnahme in das Ranking hat er sich nie beworben oder bewusst einen Tester oder Juroren in Empfang genommen.

Das Café Mehrhoff lockt auch in wenig frequentierter Lage viele Stammgäste in die Moerser Altstadt. (Archivbild)
Das Café Mehrhoff lockt auch in wenig frequentierter Lage viele Stammgäste in die Moerser Altstadt. (Archivbild) © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Obwohl sein Lokal nach Auffassung der „Feinschmecker“-Redaktion stetig zu den 500 besten Cafés Deutschlands gehört, bleibt Klaus Mehrhoff bodenständig – und verweist auf die sinkende Zahl von Betrieben dieser Art. „Als ich 1988 angefangen habe, gab es noch 8000 Cafés mit Konditorei. Jetzt sind es weniger als 2000“, schildert der Gastronom. Immer wieder höre er von langjährigen Kollegen, die ihr Café aufgeben. „Die Kosten steigen immens und die Umsätze stagnieren immer mehr.“ Auch vor dem Café Mehrhoff macht diese Entwicklung keinen Halt.

Café Mehrhoff trotzt den Krisen der Gastronomie: „Wir werden Moers erhalten bleiben“

Die Corona-Pandemie überstand das denkmalgeschützte Lokal im Alten Brauhaus gut – wenngleich es ohne staatliche Hilfen nicht gegangen wäre. Doch die Krise hinterließ andere Folgen. Es ist seither immer schwerer geworden, Personal zu gewinnen. Ein Problem, das die gesamte Gastronomiebranche umtreibt. Klaus Mehrhoff sah sich in der Folge des Kräftemangels gezwungen, den sonst arbeitsreichen Dienstag zum Ruhetag zu erklären. Eine weitere Herausforderung stelle die Lage im hinteren Teil der Fußgängerzone dar. Laufkundschaft könnte er im Bereich des Altmarktes sicher mehr haben, meint der 64-Jährige.

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Dennoch ist für den Cafébetreiber klar: „Wir werden Moers erhalten bleiben.“ Schließlich findet die treue Stammkundschaft stets den Weg in das gemütliche Café an der Neustraße. Im Sommer boomt das Geschäft mit selbstgemachtem Speiseeis. Zudem wird die Außenterrasse nach einem Altstadtbummel oder Parkspaziergang rege genutzt. „Wir leben hier sicherlich auch von dem bekannten Namen Wilbers“, sagt Klaus Mehrhoff. Weitere Auszeichnungen wie die des „Feinschmecker“-Magazins werden dem Ruf sicherlich nicht schaden...