Moers. Der Moerser Streichelzoo wird aufwändig umgestaltet. Während der Bauphase müssen die Tiere umziehen. Diese Übergangs-Standorte werden diskutiert.
Im Moerser Streichelzoo müssen sich die Tiere auf einen möglichen Umzug einstellen. Der südliche Bereich des Freizeitparks soll zu einem so genannten außerschulischen Lern- und Bildungsort umgestaltet werden. Für die Umbauten wird eine Phase von zwei Jahren vorgesehen. In dieser Zeit müssen die Tiere an einem anderen Ort untergebracht werden.
Mit dem Kreisveterinäramt, der Enni als Betreiberin der Zooanlage, den beauftragten Planungsbüros und dem Förderverein sind die Möglichkeiten der Tierhaltung während der Bauphase im Bereich der Baustelle diskutiert worden. Wichtigstes Kriterium an der Stelle war die Gewährleistung des Tierwohls, betont die Stadtverwaltung in einer schriftlichen Vorlage für die Politik.
Das wird in Moers diskutiert
Als mögliche Ausweichflächen im Bereich des Freizeitparks sind vier Areale in Betracht gezogen worden: die Ballonwiese, die Bolzplatzwiese, der neue Standort VHS-Biogarten und eine Fläche westlich der GSV/MTV-Sportanlage. Diese Flächen sind geprüft worden. Nach interner Abstimmung und dem Austausch mit der Enni ist eine Fläche als möglicher Standort für eine temporäre Bleibe übriggeblieben, nämlich die neu angelegte Retentionsfläche / Bolzplatzwiese westlich vom Streichelzoo. „Nach Benehmensherstellung mit dem Kinder- und Jugendbüro und der Unteren Wasserbehörde“, wie die Stadt weiter mitteilt.
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Die Ballonwiese fällt demnach aus dem Reigen heraus, weil sie dauerhaft an den Ballonsportverein Moers verpachtet ist. Der neue VHS-Biogarten liegt im Baustellenbereich, was eine erhebliche Geräusch- und Vibrationsbelastung für die Tiere impliziert. Und die Fläche westlich der Sportanlage ist, wie es zur Begründung heißt, im Winter stark vernässt und eigne sich nicht. Zudem lägen Anschlusspunkte für Wasser und Strom weit entfernt.
Nun hat die Stadt auch die Kosten offengelegt. 182.000 Euro kostet es, wenn die Tiere aus dem Streichelzoo für zwei Jahre eine Bleibe auf der Fläche im Freizeitpark bekämen. Allein für den Auf- und Abbau der Zäune kalkuliert die Stadtverwaltung mit rund 60.000 Euro, für die Bereitstellung von Strom und Wasser werden rund 50.000 Euro angesetzt.
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Demgegenüber führt die Verwaltung eine weitere Möglichkeit auf, wie die Tiere des Streichelzoos während der Umbauphase untergebracht werden können: nämlich extern. Das wäre deutlich preiswerter zu haben. Hier werden Kosten in Höhe von 96.000 Euro angesetzt. Die Verwaltung empfiehlt eben diese externe Unterbringung der Tiere während der rund zweijährigen Bauphase.
Wenn möglich, soll sich diese Pensionslösung im näheren Umfeld befinden und die Tiere sollen möglichst zusammen dort untergebracht werden, sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder auf Anfrage der Redaktion. Es seien verschiedene Optionen geprüft worden, der Förderverein habe sich hier mit eingebracht. Wie Schröder ausführt, ist es „sehr wahrscheinlich“, dass die Tiere zumindest ortsnah untergebracht werden. Ob sie sich für die zwei Jahre trennen müssen, wird sich erweisen. Im Fall einer ortsnahen Unterkunft soll es auch eine weitgehende Betreuung durch Enni-Mitarbeitende geben. Die Empfehlung sei auch vor dem Hintergrund der Haushaltslage zu sehen, sagt Schröder.
„Es ist ein Neustart. Was dann kommt, ist nicht vergleichbar mit dem, was dort jetzt vorhanden ist.“
Und auch das Kreisveterinäramt scheint sich eher mit dieser Lösung anfreunden zu können. So heißt es in der Vorlage, dass die Behörde zwar zu dem Ergebnis komme, dass eine Tierhaltung in Nähe der Baustelle grundsätzlich möglich sei. Das würde die Tiere aber aufgrund der Geräusch- und Vibrationsbelastung sowie möglicherweise häufiger Gehegewechsel stark belasten, heißt es. Darüber hinaus könnten die provisorischen Tiergehege lediglich den Mindeststandards entsprechen. Das wird mit Platz und Kosten begründet.
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„Ein attraktives Tiererleben bzw. ein ansprechender Tierbesuch ist in dieser provisorischen Variante während der Bauphase für den Bürger nur eingeschränkt möglich“, heißt es neben dem Verweis, dass der Interimsstandort zumindest nachts auch gegen Vandalismus geschützt werden müsse. Vom Umzug betroffen sind sechs Alpakas, ein Hahn, ein Huhn, 24 Wellensittiche, zwei Nymphensittiche, dreizehn Schafe und elf afrikanische Zwergziegen, wie die Enni und der Vorsitzende des Fördervereins, Markus Niewerth, auf Anfrage der Redaktion sagen.
In Moers gibt es zwei Varianten zur Entscheidung
Am Donnerstag der kommenden Woche befasst sich die Poltik mit der Thematik und muss sich für die interne oder die externe Lösung entscheiden. Der Ausschuss für Planung, Stadtentwicklung und Umwelt tagt am 14. November um 16 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Auch Niewerth wird dort sein, um über die aktuellen Abstimmungen zu berichten. Wie er sich positioniert, lässt der Vorsitzende im Gespräch mit der Redaktion offen.
Der Streichelzoo soll zur Wohlfühloase werden. Die Kosten für die Umgestaltung sind seit Beginn der Maßnahme um 96.000 Euro gestiegen und belaufen sich aktuell auf rund 2,919 Millionen Euro. Der Förderanteil bleibt mit rund 2,239 Millionen Euro gleich. Spätens zur IGA 2027 soll der südliche Teil des Freizeitparks fertig sein.