Herne. Der Wahlkampf findet längst nicht mehr nur auf der Straße statt - sondern auch bei Instagram. Wie Parteien versuchen, junge Wähler zu gewinnen.

Friedrich Merz, CDU-Kanzlerkandidat, isst Burger bei McDonalds. Olaf Scholz (SPD) übt mit Deutschlands wohl bekanntestem Busfahrer den Busfahrer-Gruß. Robert Habeck von den Grünen liest aus seinem Buch vor. Der Wahlkampf für die Bundestagswahl findet längst nicht mehr nur auf der Straße oder auf Plakaten statt. Im Jahr 2025 nutzen die Parteien auch soziale Medien, um vor allem die junge Generation zu erreichen.

Doch wie sieht dieser Wahlkampf auf lokaler Ebene aus? Nutzen auch die Herner Parteien und Bundestagskandidaten Instagram und wenn ja, wie? Die WAZ hat sich die Accounts der drei Parteien, die bei der letzten Bundestagswahl die meisten Stimmen in Herne bekommen haben, mal genauer angeschaut.

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Grüne

Der Instagram-Account der Grünen in Herne, dem 1078 Menschen (Stand: 11. Februar) folgen, ist vor allem geprägt von einem Gesicht: dem von Anna di Bari. Die 24-Jährige will in den Bundestag einziehen und präsentiert sich häufig auf dem Grünen-Account. Angefangen von Bildern, auf denen sie Wahlwerbung in Briefkästen wirft, über Videos, in denen sie durch „Zaubertricks“ Wahlplakate aufhängt oder verschiedene politische Themen erklärt, bis hin zu einem gemeinsamen Bild mit Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck. Auch ein Video mit Anton Hofreiter darf nicht fehlen.

Außer Bildern und Videos von der Bundestagskandidatin, die fast täglich gepostet werden, ist in den letzten Wochen nicht viel anderes auf dem Account zu finden. Das klare Zeichen: Die Grünen in Herne setzen alles auf die junge Hernerin.

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SPD

Bei der SPD sieht das Ganze etwas anders aus. Zwar ist auch hier der SPD-Bundestagskandidat Hendrik Bollmann präsent, mit an seiner Seite sind allerdings auch häufig viele andere Menschen aus Herne und Bochum. Ein Format nennt sich „Leistungsträger“. Dort werden - im Gespräch mit Bollmann - Menschen vorgestellt, die in Herne und Bochum arbeiten und leben. So wird unter anderem Engin Kartal, Chef der Metzgerei Alican in Wanne, oder Markus Krause, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Evonik in Eickel, vorgestellt.

Wie auch bei den Grünen gibt es zwischendurch immer mal wieder Videos, in denen der Bundestagskandidat verschiedene Themen erklärt, für die sich die SPD stark macht, unter anderem zur Frage: „Du willst mehr Netto vom Brutto haben?“. Aber auch lokale Themen wie die Neueröffnung der Sporthalle am Hölkeskampring werden in Reels - so der Name für die kleinen und meist kurzen Videos bei Instagram - präsentiert. 752 Follower hat der Instagram-Account der SPD.

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CDU

Für die CDU tritt Christoph Bußmann als Kandidat für den Bundestag an. Auch er ist immer wieder auf dem Instagram-Account der Herner CDU zu sehen. Allerdings deutlich weniger als di Bari und Bollmann. Es gibt weniger Videos, in denen Bußmann in die Kamera spricht. Vielmehr werden Fotos vom Wahlkampf gezeigt oder auch Fotos, auf denen Bußmann und andere CDU-Mitglieder ein Schild mit der Aufschrift „We Remember“ zum Gedenken an die Auschwitz-Befreiung in der Hand halten. Auch ein Selfie von CDU-Mitgliedern beim Eishockey-Spiel von HEV ist dabei.

Was auffällt: Die Videos, die es auf dem Kanal gibt, sind alle mit Liedern unterlegt, die aktuell bei Instagram im Trend liegen. Auch die Qualität der Videos und die Kameraführung entsprechen dem typischen Instagram-Look. Statt Erklärvideos vom Bundeskandidaten gibt es bei der CDU Beiträge, in denen die Standpunkte der Partei deutlich gemacht werden. Beispiel: „Besser Geld im Alter als im Alter ohne Geld.“ 794 Menschen folgen der CDU-Herne-Seite.

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