Herne. In Herne soll bei der Sanierung des Schollbrockhauses auch das Café aufgegeben werden. Nun wird eine Forderung laut: Das darf nicht sein.

Die Grünen sind sauer: Die geplante Sanierung des Schollbrockhauses in Herne ruft die Fraktion auf den Plan. Die Kulturstätte im Schlosspark Strünkede soll für 2,4 Millionen Euro umgebaut werden. Die Grünen-Fraktion kritisiert, dass dabei das Café aufgegeben werden soll. Und: Dass der Kulturausschuss in die Pläne nicht eingebunden werden soll, sei zudem „problematisch“, ja ein „Affront“.

Wie berichtet, soll das Schollbrockhaus im Ortsteil Baukau, die ehemalige Getreidemühle von Schloß Strünkede, umgebaut werden. Im Mittelpunkt steht eine energetische Sanierung. Das denkmalgeschützte Gebäude beherbergt Galerieräume auf zwei Etagen, die von Künstlerinnen und Künstlern genutzt werden. Im Zuge des Umbaus soll das Café aufgegeben werden. Der letzte Pächter hatte sich zum Jahreswechsel 2020/21 verabschiedet.

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Die Sanierung, so die Grünen in einer Mitteilung, sei „grundsätzlich zu begrüßen“. Das Schollbrockhaus sei aber ein zentraler Bestandteil des historischen Schlossensembles und seit Jahrzehnten ein wichtiger Kulturort in Herne. Dass ausgerechnet der Kulturausschuss bei dieser weitreichenden Entscheidung übergangen werde, sei „unverständlich und widerspricht einer transparenten und demokratischen Kulturpolitik“, kritisieren die Grünen.

Eingebunden wird nur der Finanzausschuss, das letzte Wort hat die Bezirksvertretung Herne-Mitte. Die Grünen fordern: „Eine Sanierung sollte nicht nur aus technischer Sicht betrachtet, sondern auch mit einem klaren kulturpolitischen Konzept verbunden werden – und genau dafür ist der Kulturausschuss zuständig.“

Das Café im Schollbrockhaus in Herne ist seit Jahren dicht.
Das Café im Schollbrockhaus in Herne ist seit Jahren dicht. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Besonders kritisch sieht die Fraktion die Entscheidung, das Café im ehemaligen Wirtschaftsgebäude der Schlossmühle nicht wiederzubeleben. Die Gastronomie sei über Jahre hinweg ein beliebter Treffpunkt für Kulturinteressierte, Besucherinnen und Besucher des Schlossparks sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kunstausstellungen im Schollbrockhaus gewesen. „Ein lebendiger Kulturort braucht eine einladende Aufenthaltsqualität – und dazu gehört ein Café“, fordern die Grünen. Es sei mehr als nur eine gastronomische Einrichtung – nämlich „ein sozialer und kultureller Treffpunkt“, der den Schlosspark als Kultur- und Erholungsort aufwerte.

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Die Begründung der Stadtverwaltung, durch den Wegfall der Gastronomie neue Kulturangebote schaffen zu können, überzeuge nicht. Kultur und Gastronomie ergänzten sich hervorragend. Es sei notwendig, das Café in ein tragfähiges Kulturkonzept zu integrieren, anstatt es vorschnell aufzugeben.